Collins rettet (halbwegs) das Jubiläum
Im 1000. DEL-Spiel der Panther setzt es am Sonntag in Düsseldorf eine 2:3-Niederlage nach Penaltyschießen. Ingolstadts-Toptorjäger gelingt 38 Sekunden vor der Schlusssirene der Ausgleich
Der ERC Ingolstadt hat gerade noch ein Null-Punkte-Wochenende nach der Länderspiel-Pause vermieden. Im „Jubiläumsspiel“ am Sonntag bei der Düsseldorfer EG (für die Schanzer war es der 1000. Auftritt in der DEL) rettete Stürmer Mike Collins sein Team mit dem 2:2-Ausgleichstreffer exakt 38 Sekunden vor der Schlusssirene zumindest noch in die Verlängerung, ehe dann im Penaltyschießen die Hausherren den 3:2 (1:1, 1:0, 0:1)-Sieg perfekt machten. Bereits am Dienstag (19.30 Uhr) empfangen die Panther die Schwenninger Wild Wings.
Zwei Tage nach der „beschämenden und inakzeptablen Vorstellung“ (Trainer Doug Shedden) im Heimspiel gegen den souveränen Spitzenreiter Adler Mannheim, die in eine deutliche 1:6-Niederlage gemündet war, war für die Oberbayern vor allem eines angesagt: Wiedergutmachung! Abgesehen davon wird derzeit ohnehin jeder Zähler benötigt, um die Hauptrunde unter den „Top Sechs“ zu beenden – was die direkte Playoff-Qualifikation bedeuten würde. „Wir dürfen uns definitiv nicht nochmals wie zuletzt gegen Mannheim präsentieren. Ansonsten haben wir in den Playoffs absolut nichts verloren“, wusste auch Stürmer David Elsner, was die Stunde geschlagen hat.
Beim Gastspiel im ISS-Dome setzte auch Headcoach Doug Shedden ein deutliches Zeichen. Er verfrachtete mit Tyler Kelleher – neben Petr Taticek – einen ausländischen Stürmer als überzähligen Akteur auf die Tribüne. Für den kleinen US-Amerikaner, der bereits seit längerer Zeit auf Formsuche ist, rutschte mit Joachim Ramoser eine zusätzliche körperliche Komponente in den Kader.
Ein Schachzug, der sich zumindest in der Anfangsphase dieser Partie noch nicht wirklich auszahlte. Im Gegenteil, bereits nach wenigen Sekunden musste Elsner auf die Strafbank, da er nach einem Scheibenverlust von Patrick Cannone in der eigenen Zone die „Notbremse“ ziehen musste, um den freistehenden Jaedon Descheneau noch entscheidend zu behindern. Hatten die Panther diese Unterzahl-Situation noch unbeschadet überstanden, zappelte die Scheibe in der vierten Minute dann doch im Kasten von Jochen Reimer. Youngster Stefan Reiter traf – nach einem Scheibengewinn in der neutralen Zone – genau ins Kreuzeck und überraschte Reimer.
Doch die Antwort des ERCI ließ nicht lange auf sich warten. Düsseldorfs Schlussmann Mathias Niederberger ließ einen eher harmlosen Schuss von Ramoser durch die Schoner rutschen und Brandon Mashinter reagierte am schnellsten – 1:1 (5.)! Exakt 67 Sekunden nach dem Rückstand hatte Ingolstadt dieses Match wieder egalisiert.
In der Folge entwickelte sich eine Begegnung mit leichten Vorteilen und einem Chancenplus zugunsten der Rheinländer. Aber Reimer zeigte sich hellwach und reagierte gleich mehrfach erstklassig. Sowohl gegen Jerome Flaake und Braden Pimm (beide 7.) als auch John Henrion (13.) bewahrte er seine Mannschaft vor Schlimmerem. Chancenlos war der „Joker“ (so Reimers Spitzname) allerdings in der 42. Minute. Nach einem verlorenen Kohl-Zweikampf an der Bande „arbeiteten“ Descheneau und Gogulla gemeinschaftlich den Puck zur erneuten DEG-Führung über die Torlinie.
Die Panther stemmten sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage – und wurden schließlich 38 Sekunden vor dem Ende, als Reimer seinen Kasten längst verlassen hatte, mit dem 2:2-Ausgleich durch Collins (auch hier machte Niederberger eine schlechte Figur) belohnt. Im Penaltyschießen traf lediglich Philipp Gogulla und sicherte den Gastgebern damit den Zusatzpunkt. (disi)
ERC Ingolstadt: Reimer – Sullivan, Edwards; Koistinen, Kohl; Wagner, Friesen; Jobke – Greilinger, Olson, D’Amigo; Collins, Cannone, Elsner; Garbutt, Olver, Wohlgemuth; Ramoser, Braun, Mashinter. – Tore: 1:0 Reiter (4.), 1:1 Mashinter (5.), 2:1 Descheneau (42.), 2:2 Collins (60./6:5), 3:2 Gogulla (PS). – Zuschauer: 9237.
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