David Elsner: „Eine Ehre, mit Greile zu spielen“
Der Stürmer hat in der Viertelfinal-Serie gegen Köln bislang die meisten Panther-Tore erzielt. Viertes Duell am Freitagabend in der Saturn-Arena
Wenn der ERC Ingolstadt und die Kölner Haie am Freitagabend (19.30 Uhr) in der Saturn-Arena im vierten Play-off-Viertelfinalmatch aufeinandertreffen, geht es in dieser „Best-of-Seven-Serie“ langsam aber sicher in die entscheidende Phase. Mit einem weiteren Sieg würden sich die Panther einen „Matchpuck“ erspielen, während bei einem Haie-Erfolg dieses Duell wieder völlig ausgeglichen wäre. Wir haben im Vorfeld mit ERCI-Stürmer David Elsner gesprochen.
Herr Elsner, hat die vierte Partie am Freitag einen noch höheren Stellenwert als die drei vorangegangenen Begegnungen?
Elsner: Grundsätzlich geht es in den Play-offs in jedem Spiel um eine ganze Menge. Die Kölner werden alles dafür tun, dass sie das Heimrecht zurückholen, während unser Fokus darauf liegt, die Haie nicht zu nahe an uns rankommen zu lassen. Und deshalb werden wir alles daran setzen, um unsere Führung in dieser Serie weiter auszubauen.
Die Panther führen aktuell mit 2:1 Siegen. Was hat Ihr Team bislang besser gemacht als die Kölner Haie?
Elsner: Nun, die letzten beiden Spiele waren extrem ausgeglichen. Das hat man ja auch daran gesehen, dass es jeweils in die Verlängerung ging. Was uns dagegen beim 6:2-Sieg im ersten Match ausgezeichnet hat, war die Tatsache, dass wir viele Scheiben auf den gegnerischen Kasten gebracht haben und zugleich defensiv gut gestanden sind. Das hat zuletzt doch etwas gefehlt. Daran müssen wir am Freitag wieder ansetzen.
Die Haie haben in den Partien eins (Moritz Müller gegen Joachim Ramoser) und drei (Fabio Pfohl gegen Maury Edwards) mit Faustkämpfen versucht, den ERCI aus dem Konzept zu bringen. Rechnen Sie auch weiterhin mit derartigen Provokationen?
Elsner: Ich glaube, solche emotionalen Geschichten gehören zu unserer Sportart Eishockey einfach dazu. Letztlich „pusht“ so etwas jeden. Ich bin auch der Meinung, dass „Eddy“ (Maury Edwards, Anm. d. Red.) den Fight klar gewonnen und uns das nochmals einen richtigen Schub nach vorne gegeben hat. Bis dahin war Köln die bessere Mannschaft, während wir danach die Kontrolle übernommen haben. Klar war es gleichzeitig bitter, dass „Eddy“ dafür 16 Minuten auf der Strafbank sitzen musste. Aber in solchen Phasen müssen wir als Team zusammenstehen und für den Spieler mitkämpfen, der sich für uns aufgeopfert hat. Leider hat das diesmal nicht ganz geklappt. Wobei am Ende das Glück sicherlich auch mehr auf Seite der Kölner lag.
Zusammen mit Thomas Greilinger und Brett Olson bilden Sie bislang die mit Abstand stärkste Sturmreihe des ERC Ingolstadt. Was zeichnet dieses Trio besonders aus?
Elsner: Wir versuchen ganz einfach, die Kleinigkeiten so gut wie möglich umzusetzen. Und man sieht ja auch: Wenn wir das machen, öffnet uns das immer den Weg zum gegnerischen Tor. Momentan läuft es in der Tat sehr gut. Aber wir wollen und dürfen uns darauf natürlich nicht ausruhen, sondern müssen versuchen, diese Leistungen während der gesamten Serie konstant abzuliefern. Fakt ist, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben.
Ihr Sturmpartner Thomas Greilinger betont stets, dass er an seinen bevorstehenden Abschied beim ERC Ingolstadt noch keinen Gedanken verschwendet. Können Sie selbst zumindest ein bisschen die Zeit genießen, in der Sie noch gemeinsam mit Greilinger auf dem Eis stehen?
Elsner: Ja, auf jeden Fall! Auch wenn ich es momentan auch noch nicht so sehe, dass der „Greile“ seine letzte DEL-Saison absolviert, wollen wir alles daran setzen, um so weit wie möglich zu kommen und am Ende den Meisterpokal in den Händen zu halten – speziell auch für „Greile“. Grundsätzlich ist es für mich aber schon eine Ehre, dass ich in seinen verbleibenden DEL-Partien nochmals mit ihm zusammenspielen darf. Von dem her hoffe ich, dass noch möglichst viele Begegnungen hinzukommen werden.
Aktuell läuft das Play-off-Viertelfinale im Freitag-Sonntag-Rhythmus! Wie gehen Sie mit dieser doch etwas ungewohnten Situation um?
Elsner: Wenn man so will, dann sind das jetzt nicht wirklich Play-offs! Normalerweise absolviert man in dieser heißen Saisonphase ja drei Partien innerhalb von einer Woche. Jetzt hat man zwischen dem Sonntag- und Freitag-Match viel Zeit zum Regenerieren und Trainieren. Wir müssen das Ganze einfach positiv sehen und versuchen, diese Tage bestmöglich zu nutzen und einen Vorteil daraus zu ziehen.
Welche Rolle spielen die heimischen Zuschauer speziell bei den Begegnungen in den Play-offs?
Elsner: Die Fans sind schon extrem wichtig. Ich hoffe natürlich, dass sie auch am Freitag voll hinter uns stehen und speziell in den Phasen, in denen es einmal nicht so gut läuft, uns regelrecht tragen. Bereits bei unserem ersten Heimspiel gegen Köln war die Stimmung überragend – und genau so muss es auch diesmal sein.
Rund um das vierte Duell zwischen Ingolstadt und Köln
Nichts geht mehr! Bereits vor einigen Tagen meldeten die ERCI-Verantwortlichen für dieses Match „ausverkauft“. Aller Voraussicht nach verzichten muss Panther-Headcoach Doug Shedden aus in dieser Partie auf den angeschlagenen Fabio Wagner. Der Verteidiger stand zwar am Donnerstag beim Training auf dem Eis, verließ dieses aber vorzeitig. „Wir werden kurzfristig entscheiden, ob Fabio dabei ist“, so Shedden. Fest steht wohl, dass erneut Torhüter Jochen Reimer (Shedden: „ Er hat seine Sache bislang sehr gut gemacht.“) zwischen den Pfosten des Ingolstädter Gehäuses stehen wird.
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