Ein „fairer“ Gewinner
Im letzten Spiel vor der Deutschland-Cup-Pause unterliegt der ERC Ingolstadt in Köln mit 2:3 nach Verlängerung. Haie-Verteidiger Kindl mit toller Fair-Play-Aktion
Mit einer 2:3 (0:1, 1:0, 1:1, 0:1)-Niederlage nach Verlängerung bei den Kölner Haien hat sich der ERC Ingolstadt am Sonntagnachmittag in die nun anstehende Deutschland-Cup-Pause verabschiedet. Am Ende konnten die Panther den einen errungenen Zähler sogar als Erfolgserlebnis verbuchen. Die Truppe von Headcoach Doug Shedden präsentierte sich über weite Strecken spielerisch und läuferisch schwach, was auch die Schuss-Statistik in diesem Match (35:15 in der regulären Spielzeit für die Haie) unterstrich. Die nächste Partie steht für den ERCI erst am Freitag, 15. November, bei den Iserlohn Roosters (19.30 Uhr) auf dem Programm.
Nach den vorherigen 2:1-Erfolgen bei den Krefelder Pinguinen sowie am Freitag gegen die Augsburger Panther schickte Shedden im 100. DEL-Duell mit den Haien zum dritten Mal hintereinander die gleiche Mannschaft auf’s Eis. Sprich: Während Jochen Reimer erneut zwischen den Pfosten stand, saß Darin Olver auf der Tribüne. David Elsner hatte die Reise ins Rheinland erst gar nicht mit angetreten.
Wer von den 10871 Zuschauern in der Lanxess-Arena auf ein rauschendes, attraktives „Eishockey-Fest“ mit spektakulären Offensiv-Aktionen vor beiden Toren gehofft hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Beide Teams taten sich zunächst schwer, gelungene Angriffe beziehungsweise Kombinationen zu initiieren. Je länger diese Begegnung jedoch dauerte, umso mehr übernahmen die Hausherren die Initiative. Während Haie-Schlussmann Hannibal Weitzmann im ersten Durchgang durch bei Schüssen von Collin Smith (7.), Brandon Mashinter (10.) und Brett Olson (17.) halbwegs eingreifen musste, hatte sein Gegenüber deutlich mehr zu tun. Vor allem Jason Akeson hatte sich offensichtlich einiges vorgenommen. Doch der Kölner Angreifer musste sich in seinem „Privatduell“ dem ERCI-Goalie geschlagen geben. Besser machte es in der 18. Minute Zach Sill, der Reimer mit einem trockenen Schuss überwand.
Auch im zweiten Durchgang spielte und schoss zunächst nur der KEC. Doch den Treffer erzielten die Ingolstädter. Nationalspieler Tim Wohlgemuth reagierte bei einem Abpraller am schnellsten und drückte die Scheibe zum 1:1-Ausgleich über die Torlinie (27.). Was kurz darauf folgte, war zweifelsohne „die“ Szene des Abends: In Überzahl leistete sich Jerry D’Amigo hinter dem Kölner Gehäuse ein vermeintliches Beinstellen gegen Jakub Kindl. Der Arm des Unparteiischen ging auch sofort nach oben – Strafe für D’Amigo! Doch der Haie-Verteidiger ließ die Unparteiischen wissen, dass es kein Foulspiel war und er nur ausgerutscht sei. Zweifelsohne eine tolle und nicht alltägliche Fair-Play-Geste Kindls. Bereits zu diesem Zeitpunkt sprach die Schuss-Statistik mit 26: 8 (!) eindeutlich für die Einheimischen.
Da jedoch die Stewart-Truppe nach der erneuten Führung durch Lucas Dumont, der von einem Reimer-Patzer profitierte (43.), nicht den Deckel drauf machen konnte (unter anderem trafen Alexander Oblinger und Marcel Müller im Anschluss noch jeweils den Pfosten 46./50.), bescherte Panther-Stürmer Kris Foucault in der 58. Minute mit seinem sechsten Saisontor zumindest einen schmeichelhaften Zähler. In der anschließenden Verlängerung dauerte es exakt 122 Sekunden, bis Marcel Müller der verdiente 3:2-Siegtreffer für die Kölner Haie gelang. (nr/disi)
ERC Ingolstadt: Reimer – Wagner, Koistinen; Sullivan, Edwards; Friesen, Jobke; Schütz – Collins, Olson, Simpson; D’Amigo, Höfflin; Smith; Detsch, Taticek, Wohlgemuth; Mashinter, Bailey, Foucault. – Tore: 1:0 Sill (18.), 1:1 Wohlgemuth (27.), 2:1 Dumont (43.), 2:2 Foucault (58.), 3:2 Ma. Müller (63.). – Zuschauer: 10871.
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