Die Panther holen auf
ERC Ingolstadt gewinnt drittes Play-off-Spiel gegen Eisbären Berlin
Berlin Der ERC Ingolstadt darf weiter auf das Halbfinale in der Deutschen Eishockey-Liga hoffen. Gestern Nachmittag gewannen die Panther in einer packenden Partie vor 14200 Zuschauern mit 3:2 (1:2, 1:0, 1:0) bei den Eisbären Berlin. Damit steht es in der „Best of five“-Serie nur noch 1:2 für die Hauptstädter und es kommt am Dienstagabend (19.35 Uhr) in der Saturn-Arena zu Spiel vier.
Rich Chernomaz zeigte sich zufrieden
„Ich denke, wenn man alle drei Spiele anschaut, haben wir uns heute den Sieg redlich verdient“, sagte Kapitän Stephan Retzer nach der Partie. Auch Trainer Rich Chernomaz war zufrieden: „Ich bin heute sehr stolz auf meine Mannschaft.“
Zum ersten Mal in dieser Viertelfinalserie gegen Berlin mussten die Panther nicht gleich von Beginn an einem Rückstand hinterher laufen, sondern gingen in der neunten Minute selbst in Führung. Nach einer Anfangsphase, in der sich beide Mannschaft auf Augenhöhe begegneten, nutzte Rick Girard in Überzahl einen schönen Pass von Bob Wren, um das 1:0 zu erzielen und die rund 200 mitgereisten Fans zum Jubeln zu bringen. Bereits gut zwei Minuten später wich die Freude jedoch einer gehörigen Portion Ärger, als das Schiedsrichtergespann um Roland Aumüller und Stefan Vogl gleich drei Panther auf einmal für zwei Minuten vom Eis stellte. Die anschließende doppelte Überzahl ließen sich die Eisbären nicht entgehen und kamen durch einen Schlagschuss von Richard Regehr (12.) in den Torwinkel zum 1:1-Ausgleich. „Was wir heute von den Schiedsrichtern gesehen haben, war eine Schande für das deutsche Eishockey. Das war katastrophal“, polterte Trainer Chernomaz nach der Partie. Stürmer Felix Schütz meinte: „Ich habe keine Ahnung warum, aber Roland Aumüller hat offensichtlich irgendetwas gegen uns“.
War der Ausgleich zu diesem Zeitpunkt noch etwas glücklich, war der zweite Berliner Treffer des Tages durchaus verdient. In der 17. Minute bediente Eisbären-Kapitän Stefan Ustorf mit seiner 300. Torvorlage in der DEL seinen Teamkollegen André Rankel, der mit seinem Schuss aus halbrechter Position das 2:1 für die Gastgeber besorgte.
Im zweiten Drittel schien der Partie die Luft auszugehen. Während sich Berlin noch bemühte, kam von den Ingolstädtern zehn Minuten lang so gut wie gar nichts. Umso überraschender fiel dann das 2:2 durch Peter Schaefer. Der ERC nutzte einen kurzen Moment der Berliner Unaufmerksamkeit, um mit einem schnellen Pass von Christoph Gawlik in die Spitze den Weg für Schaefer freizumachen. Der ließ im direkten Duell Eisbären-Torhüter Rob Zepp keine Chance und netzte zum Ausgleich ein. In der verbleibenden Zeit des zweiten Abschnitts wollte dann - unterstützt von einigen Strafzeiten - spielerisch kein richtiger Schwung mehr aufkommen. Die beste Chance hatte noch Joe Motzko (34.), der nach einem Pass von Thomas Greilinger allerdings an Zepp scheiterte.
Spannend blieb es aber allemal, was im Schlussdrittel insbesondere an Ingolstadts Torhüter Ian Gordon lag. Mit einigen klasse Paraden, unter anderem während einer fast zweiminütigen doppelten Unterzahlsituation für den ERC - hielt er seine Mannschaft im Spiel. Aber auch die restlichen Panther kämpften verbissen gegen das frühzeitige Ausscheiden in den Play-offs. Auf den Lohn ihrer Arbeit mussten sie allerdings bis in die letzte Spielminute warten. 57 Sekunden vor der Schlusssirene schnappte sich der bis dato eher blass gebliebene Thomas Greilinger die Scheibe, umkurvte Torhüter Zepp und jagte die Scheibe zum nicht unverdienten 3:2-Siegtreffer in die Maschen. „In dem Moment hast du nicht mehr viel Zeit, nachzudenken. Da machst du das Ding einfach nur rein“, kommentierte Greilinger im Anschluss gewohnt trocken. Es war bereits sein drittes Tor in den Play-offs.
ERC Ingolstadt: Gordon – Chartier, Hussey; Hambly, Forbes; Lampman, Retzer; Daschner – Waginger, Gawlik, Greilinger; Schaefer, Smith, Motzko, Girard, Wren, Schütz; Walsh, Buzas, Fical. – Zuschauer: 14200. – Tore: 0:1 Girard (9.), 1:1 Regehr (12.), 2:1 Rankel (17.), 2:2 Schaefer (31.), 2:3 Greilinger (60.).
Die Diskussion ist geschlossen.