
ERC-Profi Pietta nach Rassismus-Eklat: "Wusste nicht, wie es weitergeht"

Exklusiv Eishockey-Nationalspieler Daniel Pietta war wegen der rassistischen Beleidigung eines Gegenspielers neun Partien gesperrt worden. Nun spricht er darüber, wie es ihm danach erging.
Daniel Pietta, Eishockey-Profi beim ERC Ingolstadt, hat im Interview mit unserer Redaktion gesagt, wie es ihm nach der neun Spiele dauernden Sperre wegen rassistischer Beleidigung ergangen ist: "Die ersten Tage nach der Aktion wusste ich nicht, wie es weitergeht. Ich hatte Bauchschmerzen, hatte zwar Hunger, aber habe nichts runterbekommen."
Der 34-jährige Pietta hatte im Spiel gegen die Straubing Tigers in Richtiung seines dunkelhäutigen Gegenspielers Sena Acolatse kraulende Kratzbewegungen unter der Achsel vollführt. Neben seiner Sperre wurde er von der Liga und seinem Verein mit empfindlichen Geldstrafen belegt.
ERC-Profi Daniel Pietta: "Oh Shit! Das war total daneben"
Pietta bedauert im Interview sein Handeln: "Was passiert ist, hat leider jeder sehen können. Ich weiß, dass es mit Sicherheit nicht richtig war. Wenn ich es rückgängig machen könnte, würde ich das liebend gerne tun. Ich habe mich danach auch dafür entschuldigt. Ich bin kein Mensch, der in diese Richtung denkt. Als ich nach der Szene in die Kabine fuhr, dachte ich mir: ’Oh, Shit! Das war komplett daneben’."
Seinem Gegenspieler Acolatse hatte die Aktion eigentlich nicht gegolten: "Eigentlich war es in Richtung Straubinger Bank gemeint. Auf dem Eis spielen Emotionen eine Rolle. Da ist man manchmal auch nicht ganz so klar im Kopf. Ich will das nicht beschönigen. Es ist auch keine Ausrede. Es war einfach total daneben." Nun will Pietta, der erst in der Sommerpause aus Krefeld nach Ingolstadt gewechselt war, wieder sportliche Schlagzeilen liefern: "Ich will nicht auf Mitleid machen. Ich habe meine Strafe dafür bekommen. Ich habe sie abgesessen, habe meine Geldstrafe abbezahlt, aber alles akzeptiert. Ich will nach vorne schauen." (AZ)
Lesen Sie hier das komplette Interview mit Daniel Pietta: „Das wird mir nie mehr passieren“
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