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Eishockey
30.01.2020

Glen Goodall: „Ich habe die Stadt geliebt“

Tränen in den Augen: Glen Goodall nach seiner letzten Begegnung im Trikot des ERC Ingolstadt.
9 Bilder
Tränen in den Augen: Glen Goodall nach seiner letzten Begegnung im Trikot des ERC Ingolstadt.
Foto: Stefan Bösl

Plus Eine Legende des ERC Ingolstadt wird 50: Glen Goodall über einen reuigen Cousin, verrückte Videos aus Bad Tölz, Vereinstreue und sein ziemlich spießiges Leben nach der Profikarriere

Sein Sohn hat sich inzwischen ein „Deutschland“-Tattoo auf den rechten Arm stechen lassen. Zwar trägt Glen Goodall selbst seine Erinnerungen an Ingolstadt nicht auf der Haut, sehr wohl aber für immer im Herzen. Vor nicht ganz zehn Jahren hat die Panther-Legende (523 Spiele, 113 Tore, 255 Vorlagen) ihre Karriere beendet. Vergangenen Mittwoch feierte ‘Goody’ seinen 50. Geburtstag. Grund genug, einmal in Kanada anzurufen.

Herr Goodall, wo erreichen wir Sie gerade?

Goodall: Ich bin in Sylvan Lake, Alberta. Das ist ein kleiner Ferienort am See, außerhalb von Red Deer.

...wo Sie eine eigene Immobilienfirma besitzen. Wie sind Sie da gelandet?

Goodall: Genau! Mein Büro ist einen Straßenzug vom See entfernt. Ein Grund war, dass ich schon viele Immobilien besaß, die ich mir selbst gekauft habe. Ich habe mich mit der Sache also schon ein wenig ausgekannt. Außerdem braucht man dafür keinen vierjährigen Abschluss. Meine Ausbildung hat zwei Jahre gedauert. Es macht einfach Spaß.

Sie haben vergangene Woche Ihren 50. Geburtstag gefeiert. Wie haben Sie ihn verbracht?

Goodall: Ich bin mit meiner Familie Mittagessen gegangen und habe am Abend ein Spiel von meinem Sohn Jacksyn geschaut. Das war’s. Ich feiere meine Geburtstage in der Regel nicht so groß.

Keine großen Wünsche?

Goodall: Nicht wirklich. Ich bin glücklich, das Leben meint es gerade gut mit mir. Ich hoffe einfach, dass die nächsten zehn Jahre so gut werden wie die letzten zehn Jahre seit meinem Karriereende.

Ein trauriger Moment: „Goody“ wird nach seinem letzten Spiel in der Saturn-Arena von Panther-Boss Jürgen Arnold (Mitte) und Sportdirektor Jim Boni (rechts) offiziell verabschiedet.
Foto: Xaver Habermeier

Sie sprechen es bereits an. Es ist jetzt zehn Jahre her, dass Sie Ihre Karriere beendet haben…

Goodall: …ich weiß, ist das nicht verrückt?

Fühlt es sich immer noch an wie gestern oder haben Sie sich mit Ihrem normalen Leben abgefunden?

Goodall: Nein, ich spreche so oft mit meiner Familie darüber, wie schnell die Zeit vergeht. Es fühlt sich wirklich wie gestern an. Die ganzen alten Kollegen. Jimmy Waite, Doug Ast, Jakub Ficenec, Thomas Greilinger.

Mit welchen von Ihren alten Teamkameraden stehen Sie denn noch in Kontakt?

Goodall: Mit Jimmy spreche ich mehrmals die Woche. Auch zu Doug Ast und Ken Sutton habe ich noch öfters Kontakt. Da gibt es viele Jungs.

Ein starkes Trio: (Von links) Glen Goodall, Sportdirektor Jim Boni und Doug Ast.
Foto: Dirk Sing

Spielen oder trainieren Sie noch ab und zu selbst?

Goodall: Im Sommer leite ich sechs bis acht Wochen ein paar Eishockey-Camps für U18-Spieler. Und gelegentlich spiele ich für einen guten Zweck oder bei Legenden-Spielen meines alten Junioren-Teams aus Seattle.

Und das Legenden-Spiel in Ingolstadt?

Goodall: Ich wurde eingeladen. Aber leider schaffe ich es nicht. Ich bin so enttäuscht. Ich wäre zu 100 Prozent dabei gewesen, aber wir haben bereits eine Reise nach Mexiko gebucht, die wir nicht stornieren können. Ich habe Jean-Francois Boucher, dem Organisator, schon gesagt: Beim nächsten Legenden-Spiel will ich auf jeden Fall mit von der Partie sein.

Lassen Sie uns Ihre Karriere ein wenig aufrollen. Sie wurden als Jugendlicher von den Detroit Red Wings gedraftet und hatten zur Juniorenzeit unfassbar gute Statistiken. Wieso hat es nie für die NHL gereicht?

Goodall: Als ich gedraftet wurde, war die NHL ganz anders als heute. Damals war Eishockey körperbetonter. Größe war ein riesiger Faktor und ich war nicht so groß. Heute ist das Spiel mehr auf Schnelligkeit ausgelegt. Es gibt viel mehr kleinere, technisch beschlagene Talente, die den Durchbruch schaffen. Auch bei den Trainingscamps habe ich nie mein ganzes Potenzial gezeigt. Ich habe dann nach zwei Jahren erkannt, dass die bessere Alternative ist, nach Deutschland zu gehen, anstatt dazubleiben und auf meine Chance zu warten.

Sie sind also 1993 nach Klostersee gewechselt und landeten nach einer Zwischenstation in Deggendorf beim ERC.

Goodall: Das ist eigentlich eine ganz interessante Geschichte. Damals wollte Sportdirektor Jim Boni mich und meinen Cousin Ron, der in Haßfurt spielte, holen. Er konnte sich dann finanziell nicht mit meinem Cousin einigen, aber ich bin trotzdem gekommen. Der Rest ist Geschichte. Ich weiß, dass Ron bis heute bereut, nicht nach Ingolstadt gekommen zu sein.

Volle Konzentration: Panther-Kapitän Glen Goodall während einer DEL-Partie.
Foto: Michael Stifter

Als Sie damals unterschrieben haben: Dachten Sie, dass Sie für die nächsten elf Jahre ein Panther sein werden?

Goodall: Ich war nie jemand, der jedes Jahr das Team gewechselt hat. Ich bin sesshaft. Ich habe also nicht damit gerechnet, nur ein Jahr zu bleiben. Ich wollte Ingolstadt in die DEL bringen. Das war von Anfang an unser Ziel und ich wusste, dass das zwei, drei Jahre dauern kann. Wahrscheinlich habe ich nicht gedacht, dass ich gleich elf Jahre bleiben werde. Aber ich wusste nach einem Jahr, dass ich Ingolstadt nicht verlassen wollen würde. Ich habe die Fans, die Stadt und einfach die Leute dort geliebt. Es gab einen Moment – etwas später in meiner DEL-Karriere –, da bekam ich ein sehr gutes Angebot von den Hamburg Freezers. Ich hätte beträchtlich mehr Geld verdienen können als in Ingolstadt. Aber am Ende des Tages habe ich für mich entschieden, dass Geld nicht das Wichtigste ist. Ich wollte meiner Familie keinen Umzug zumuten, habe mich in Ingolstadt wertgeschätzt gefühlt. Also habe ich abgelehnt.

…was bei Import-Spielern nicht die Norm ist. Meistens kommen und gehen diese...

Goodall: Ich glaube, das ist im Sport allgemein ein Problem. Manche Spieler werden gierig. Natürlich muss man gute Entscheidungen treffen und seine Familie versorgen. Aber letztlich ging es mir immer mehr darum, dass ich mich wohlfühle.

Vor dem gegnerischen Tor war Glen Goodall stets brandgefährlich.
Foto: Xaver Habermeier

Aus dem Bauch heraus: Was sind Ihre schönsten Erinnerungen an Ingolstadt?

Goodall: Eine Sache, die auf jeden Fall heraussticht, ist der Aufstieg in die DEL 2002 und die Zweitliga-Meisterschaft im Jahr davor. Das waren großartige Momente. Ich erinnere mich noch bildlich an die letzte Partie: Wir haben in Bad Tölz gespielt. Irgendetwas in mir hat mir gesagt, dass wir gewinnen werden, deshalb habe ich meine Videokamera mitgenommen und nach Schlusspfiff auf dem Eis gefilmt. Ich habe alles auf Video: Wie unsere Fans auf den Rängen durchgedreht, direkt am Netz gestanden und dann auf’s Eis gestürmt sind. All die Pyrotechnik. Es war verrückt. Wir hatten alle unsere Haare orange gefärbt. Wie die ganze Organisation gewachsen ist, von einem Zweitliga-Klub in einem uralten Stadion an der Jahnstraße zu einem gestandenen Verein in der neuen Saturn Arena! Es gab so viele schöne Erinnerungen. Wir haben immer viel Zeit im Westpark verbracht, die Kinder gingen oft ins Wonnemar.

Kam beim Auszug aus dem alten Stadion an der Jahnstraße nicht auch ein wenig Wehmut auf?

Goodall: Gute Frage! Ich glaube, jeder Spieler freut sich, wenn er eine neue Kabine bekommt und ein wenig verzogen wird. Aber das Eisstadion an der Jahnstraße war ikonisch. Die anderen Teams haben es gehasst, da zu spielen. Es war großartig! Die Fans waren so nah dran und so laut. Man musste ein kurzes Stück unter freiem Himmel laufen, um von der Kabine aufs Eis zu gehen. So viele coole Details, die man gar nicht so realisiert, bis du ausziehst. Von unserer Umkleide konnten wir auf diesen Wassergraben schauen. Es war ein kleiner Raum, wir hatten darin oft ‘Kabinenfeste’ (auf deutsch). Daran erinnere ich mich.

Das Stadion wurde in der Zwischenzeit abgerissen und musste einem Sportbad Platz machen.

Goodall: Wirklich? Schade. Das war eine echt schöne Halle.

Was Sie von anderen Import-Spielern wirklich abgehoben hat, war ihr enger Draht zu den Fans...

Goodall: …und das war wahrscheinlich der Hauptgrund, warum ich nicht nach Hamburg gewechselt bin. Ich schätze wirklich, was ich in Ingolstadt hatte. Ich bin mit den Fans nicht abgehangen, weil das Teil meines Jobs war, sondern weil ich es genossen habe, zu Weihnachtsfeiern zu gehen oder den Pokal damals auf die Tribüne getragen zu haben. Leute merken, wenn man wirklich mit ihnen zu tun haben will. Und das wollte ich. Und ich glaube, das ist bei den Fans angekommen.

Steht auch heute noch auf dem Eis: Glen Goodall, hier mit seiner Tochter Kassidy (links).
Foto: Goodall

Können Sie sich an Ihr letztes Hauptrundenspiel für den ERCI erinnern? Damals wurde Ihr Trikot unter das Hallendach gezogen.

Goodall: Na klar. Das war echt hart. Ich wusste schon während der Saison, dass ich meine Karriere beenden würde. Als die Zeit dann langsam abgelaufen ist, begriff ich auf einmal: Das war’s! Ich hatte im letzten Jahr mit Verletzungen zu kämpfen, rutschte immer mal wieder aus dem Kader. Wahrscheinlich war das Schlimmste die ‘Abschlussfeier’ (wieder auf Deutsch). Zu wissen, dass es das letzte Mal vor den Fans ist.

In einem Interview sagten Sie damals: „Es ist verdammt hart, wenn du immer ein wichtiger Teil der Mannschaft warst und nun nicht mehr so gefragt bist.“ Hätten Sie sich gerne ein anderes Ende Ihrer Karriere gewünscht?

Goodall: Es ist schwer, so etwas zu akzeptieren. Ich war Kapitän und in dieser Rolle wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Aber wenn man nur in der dritten Reihe spielt und kein großer Faktor auf dem Eis ist, dann ist es schwer, Führungsperson eines Teams zu sein. Das war eine Herausforderung. Ich habe damals oft mit Teamkollegen und den Trainern gesprochen, ob es sinnvoll ist, dass ich noch Kapitän bin. Aber sie wollten, dass ich weitermache. Ich habe dann einfach versucht, immer eine Unterstützung zu sein und Hilfestellung zu geben. Wie mache ich unsere erste Reihe besser? Wie mache ich unser Powerplay besser? Ich war immer die Schnittstelle zwischen Mannschaft und Trainer, von denen ich mich mit den meisten gut verstanden habe. Da darf man nicht egoistisch sein.

War es für Sie je eine Option, auch nach der Karriere weiter im Verein zu arbeiten?

Goodall: Ich habe auf jeden Fall darüber nachgedacht. In seiner letzten Saison fängt man an, sich Gedanken zu machen: Was mache ich eigentlich nach dem Eishockey? Eine Sache, die mir auf jeden Fall durch den Kopf ging, war, ob ich nicht als Assistent anfangen, mich dann hocharbeiten und eines Tages ERC-Sportdirektor werden sollte. Der Trainerjob hat mich nie wirklich interessiert. Aber meine Tochter musste zurück nach Kanada, um in die Schule zugehen, und es gab noch ein paar andere Faktoren. Ich wollte meine Familie nicht zurücklassen.

Gemeinsamer Familienurlaub: Papa Glen mit Ehefrau Jennifer, Tochter Kassidy und Sohn Jacksyn.
Foto: Goodall

Dennoch bleibt ein Vermächtnis von Ihnen: „Goody’s Goals for Kids“ läuft immer noch, wenn auch ohne Sie als Namensgeber.

Goodall: Ich weiß, ist das nicht fantastisch? Auf das bin ich mit am meisten stolz. Als ich diese Idee damals aufgebracht habe, gab es viele Skeptiker. Ich habe daran geglaubt. Das zählt zu meinen schönsten Erinnerungen: Ich konnte es kaum abwarten, eine große Box mit ERC-Fanartikeln ins Kinderheim zu bringen. Ich bin so stolz auf Steffi Praunsmäntl, die die Organisation weiterführt und sogar noch verbessert hat. Das macht mich wirklich glücklich.

Apropos Box: Welche Erinnerungsstücke von Ihrer Zeit beim ERC haben Sie zu Hause?

Goodall: Ich habe ganze Kisten davon. Alle meine Trikots, Karten, Banner, Fotos. Eine Box mit Geschenken von Fans.

Was war das beste Panther-Team, mit dem Sie je auf dem Eis standen?

Goodall: Das beste DEL-Team? Mensch! Wir hatten jedes Jahr eine starke Mannschaft, vor allem unter Ron Kennedy. Allgemein waren da wirklich gute Jungs dabei wie Ken Sutton, Craig Ferguson, Cameron Mann, Jakub Ficenec. Ich weiß nicht, ob ich mich da auf ein Jahr festlegen kann.

Verfolgen Sie das aktuelle Geschehen denn noch?

Goodall: Absolut. Es hat natürlich etwas abgenommen, seit keiner mehr aus meiner Zeit dort spielt. Aber ich verfolge den Klub dennoch. Ich bin auf Facebook mit Petra Vogl befreundet und bin immer über die neuesten Auswärtsfahrten informiert.

Der „Herr der Lüfte“: Mittlerweile ist Glen Goodall vom Eishockey-Schläger an den Steuerknüppel eines Flugzeuges gewechselt.
Foto: Goodall

Dann haben Sie sicherlich auch mitbekommen, dass sich die Panther seit 2014 Meister nennen können.

Goodall: Es war bittersüß. Ich habe mich so für die Stadt gefreut, aber gleichzeitig war ich traurig, dass ich selbst nie Teil von so etwas sein konnte. Einer meiner größten Träume war, eine DEL-Meisterschaft nach Ingolstadt zu holen.

Inzwischen haben Sie zwei Spieler in der Rangliste der meisten Spiele für den ERCI überholt. Können Sie sich vorstellen, wer?

Goodall: Einer ist bestimmt Thomas Greilinger. Und der andere? Jakub Ficenec?

Richtig. Wie steht es eigentlich um Ihr Deutsch?

Goodall: Nun, das ist wahrscheinlich nicht viel besser als zu der Zeit, als ich in Deutschland war (lacht). Aber meine Frau und ich unterhalten uns manchmal auf Deutsch. Wahrscheinlich würde ich damit auskommen, aber ganz wohl fühle ich mich nicht. Meine Kinder Kassidy und Jacksyn können es aber noch.

Stolzer Papa: Glen Goodall mit seinem Sohn Jacksyn beim Besuch einer NHL-Partie der Edmonton Oilers.
Foto: Goodall

Zum Abschluss eine vielleicht etwas fiese Frage: Sie sind nicht nur eine Legende in Ingolstadt, sondern auch in Seattle (Goodall lacht). Auch da hängt ihr Trikot unter dem Hallendach. Sie führen die Ranglisten der Juniorenliga WHL immer noch in den Kategorien Spiele und Tore an. Wenn Sie sich entscheiden müssten: Seattle oder Ingolstadt?

Goodall: Ich weiß, dass Sie eine direkte Antwort hören wollen. Aber das war zu zwei komplett unterschiedlichen Abschnitten meines Lebens. In Seattle war ich 19, 20 Jahre alt. Die haben die besten Fans in der WHL. Ich dachte, ich könnte den Sprung nach ganz oben schaffen. In Ingolstadt aber war ich mit meiner ganzen Familie, elf Jahre lang. Meine Kinder sind da aufgewachsen. Ingolstadt wird immer einen Platz in meinem Herzen haben. Das kann man nicht schlagen.

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