Frohes Fest
Der ERC Ingolstadt besiegt Angstgegner Krefeld nach einer durchwachsenen Partie mit 4:2 und feiert als Tabellendritter Weihnachten
Einen Tag vor Weihnachten haben die Ingolstädter Panther sich selbst und ihre Fans mit ihrem 18. Saisonsieg in der Deutschen Eishockey-Liga beschenkt. Gegen die Krefeld Pinguine gewann der ERC am Freitagabend 4:2 (1:0, 1:2, 2:0).
Kurz vor Beginn der Partie lag noch Europapokal-Stimmung in der Luft der Saturn-Arena. „2012 nach den Sternen greifen – Europa wir kommen“ prangte auf einem Banner der Ingolstädter Anhänger. Doch schon bald wurde die Vorfreude über die Teilnahme an der European Trophy im kommenden Sommer vom Liga-Alltag eingeholt. Denn wie bereits in den ersten beiden Spielen gegen Krefeld in dieser Saison – beide gingen verloren – taten sich die Panther auch Freitagabend gegen die Pinguine äußerst schwer.
Dabei machten es die Gäste vom Niederrhein dem ERC insbesondere im ersten Drittel eigentlich leicht und verbrachten zum Teil mehr Zeit auf der Strafbank als auf dem Eis. 14 Strafminuten kassierten die Krefelder in den ersten 20 Minuten, doch Ingolstadt konnte daraus kaum Profit ziehen und präsentierte sich vor dem gegnerischen Gehäuse in Überzahl viel zu harm-, ideen- und glücklos. Einzig ein Schuss von Jeff Likens, der von Rick Girard abgefälscht wurde, fand im ersten Abschnitt den Weg ins Tor von Keeper Scott Langkow (9. Minute). Dass dieser fiel, als Krefeld nach einer abgesessenen Strafzeit gerade wieder komplett war, war fast schon symptomatisch.
Die Nachlässigkeit bei der eigenen Chancenverwertung sollte sich schon bald rächen. Denn die Pinguine erteilten den Ingolstädter zu Beginn des zweiten Abschnitts eine Lehrstunde in Sachen Überzahlspiel. Zweimal durften sie mit einem Mann mehr aufs Eis, zweimal schlug es hinter ERC-Goalie Ian Gordon ein. Francois Méthot erzielte zunächst den Ausgleich (22.), Duncan Milroy legte wenig später den Führungstreffer nach.
Krefeld war bis zu diesem Zeitpunkt nicht die bessere aber die deutlich effektivere Mannschaft. Und der dritte Treffer lag in der Luft, spätestens als Daniel Pietta gut zwei Minuten vor der Pause am Pfosten scheiterte.
Doch dann wendete sich plötzlich das Blatt: Obwohl Krefeld nach und nach spielerisch besser wurde, machte nun Ingolstadt die Tore. Oder besser Derek Hahn. Noch im zweiten Drittel fälschte er einen Gewaltschuss von Tim Hambly zum 2:2 ab (39.), ehe er einen Konter mit einem klasse Schuss in den Winkel zum 3:2 abschloss (43.).
Zwar drückten die Gäste nun auf den erneuten Ausgleich, fanden aber regelmäßig in Torhüter Ian Gordon ihren Meister. Als dann auf der Gegenseite Scott Langkow seinen Kasten zugunsten eines sechsten Feldspielers bereits verlassen hatte, jagte Jeff Likens die Scheibe noch von der Mittellinie aus ins leere Tor zum 4:2-Endstand. „Mir ist ein hässlicher Sieg wie heute lieber als eine schöne Niederlage“, sagte Ingolstadts Trainer Rich Chernomaz und wünschte allen Pantherfans ein „frohes Weihnachtsfest“.
ERC Ingolstadt: Gordon – Périard, Likens; Hambly, Ficenec; Heid, Ryan; Mayr – Reich, Hahn, Greilinger; Girard, Sparre, Motzko; Bouck, Ross, Aquino; Waginger, Retzer, Fical. – Zuschauer: 4108. – Tore: 1:0 Girard (9.), 1:1 Méthot (22.), 1:2 Milroy (24.), 2:2 Hahn (39.), 3:2 Hahn (43.), 4:2 Likens (59.).
Am Montag gegen Augsburg
Am zweiten Weihnachtsfeiertag müssen die Panther bereits das nächste Mal auf dem Eis ran. Um 18.30 Uhr geht es zum Derby nach Augsburg.
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