Liebe auf den zweiten Blick
Stürmer David Elsner spielt bereits das zweite Mal für die Panther. Diesmal möchte er den Durchbruch in der DEL schaffen. Am Donnerstag CHL-Spiel gegen Växjö
Wenn man so will, dann ist es sowohl für David Elsner als auch den ERC Ingolstadt „Liebe auf den zweiten Blick“. Nachdem der gebürtige Landshuter in der Saison 2010/2011 als damals 18-Jähriger mittels Förderlizenz seine ersten drei DEL-Partien für die Schanzer absolvierte (und dabei auch seinen ersten Treffer in der höchsten deutschen Spielklasse erzielte), war das kurze Gastspiel bei den Panthern auch schon wieder vorbei.
In den darauffolgenden Jahren versuchte sich der überaus talentierte Angreifer, der im Jahr 2010 von den Nashville Predators in der siebten Runde (194. Stelle) gedraftet wurde, zunächst in Kanada bei den Sault Ste. Marie Greyhounds (OHL), ehe es ihn zurück nach Deutschland zog. Nach einer verheißungsvollen Saison bei seinem Heimatverein EV Landshut wurden die Nürnberg Ice Tigers hellhörig und nahmen Elsner für zwei Jahre unter Vertrag. „Im ersten Jahr ist es eigentlich noch ganz ordentlich gelaufen“, berichtet Elsner. Ganz im Gegensatz zur vergangenen Spielzeit, als der Rechtsschütze größtenteils nur noch beim Zweitliga-Kooperationspartner Frankfurt Lions zum Einsatz kam. „Die Situation war alles andere als einfach für mich. Ich bin damals nach Nürnberg gewechselt, um in der DEL zu spielen. Im vergangenen Jahr hat der Trainer nicht auf mich gesetzt und kaum mit mir gesprochen. Das nagt natürlich schon am Selbstvertrauen“, verrät der 23-Jährige.
Ständige Fahrerei zwischen Nürnberg und Frankfurt
Auch wenn Elsner „vor allem anfangs an diesem Umstand schon ziemlich zu knabbern“ hatte – hängen ließ er sich auch in der DEL2 bei den Lions nicht. „Klar habe ich mit der permanenten Fahrerei zwischen Nürnberg und Frankfurt sehr viel Zeit im Auto verbracht. Aber sobald ich meine Eishockey-Ausrüstung angezogen hatte, habe ich alles ausgeblendet und wollte meinen Job so gut wie möglich machen.“
Während dieser „schweren Zeit“ wuchs dann der Entschluss, das „Unternehmen Nürnberg“ nach den beiden Vertragsjahren zu beenden und woanders einen Neustart zu wagen. Lange warten auf einen neuen Klub musste Elsner allerdings nicht. Panther-Sportdirektor Jiri Ehrenberger, der den Stürmer noch aus gemeinsamen Landshuter Zeiten kennt, schlug sofort zu.
Auch wenn sich die Oberbayern nunmehr seit erst knapp fünf Wochen gemeinsam auf dem Eis befinden – für Elsner scheint sich die Rückkehr nach Ingolstadt bereits ausgezahlt zu haben. „Unser Trainer Manny Viveiros spricht sehr viel mit mir und setzt auf mich. Das ist ein schönes Gefühl, das ich zuletzt doch ziemlich vermisst habe“, sagt der Youngster. Wohlwissend, dass dies noch längst nicht die Dauerkarte für einen festen Platz in der Panther-Mannschaft ist. „Ich werde alles dafür tun, um mein Ziel – dauerhaft in der DEL zu spielen – in die Tat umzusetzen“, so Elsner. Welche Rolle er dabei von Viveiros übertragen bekommt, sei für ihn „absolut zweitrangig. Ob ich jetzt in der ersten oder vierten Reihe agiere, ist mir relativ egal. Ich werde mit in jedem Spiel den Arsch aufreißen, um meinem Team zu helfen“.
Als Lohn für seine bisherige Arbeit (vor allem in der vierten Sturmformation) wurde Elsner nun in dieser Woche von seinem Cheftrainer quasi „zwangsbefördert“. Sprich: Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Top-Center Brandon Buck (wir berichteten) rückte Ingolstadts Nummer 61 an die Seite der Routiniers Petr Taticek und John Laliberte. Eine Position, die Elsner auch am Donnerstagabend (19 Uhr) im Champions-League-Rückspiel gegen den schwedischen Meister Växjö Lakers in der Saturn-Arena einnehmen wird. „Für mich ist das freilich eine tolle Sache, mit zwei solch erfahrenen und erstklassigen Partnern in einer Reihe zu stehen“, schwärmt Elsner. Schließlich könne man „sowohl von Petr als auch John eine ganze Menge lernen. Ich werde jedenfalls das tun, was die beiden von mir auf dem Eis verlangen“.
Dass trotz der schweren Aufgabe gegen Växjö (am Samstag unterlag der ERCI mit 2:4) durchaus eine Überraschung im Bereich des Möglichen liegt, davon ist Ingolstadts Nummer 61 felsenfest überzeugt: „Natürlich verfügen die Schweden über eine technisch und läuferisch erstklassige Truppe. Aber wir haben schon im Hinspiel gezeigt, dass wir mit ihnen mithalten können. Jetzt wollen wir das Ding auch vor heimischem Publikum gewinnen.“
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