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ERC Ingolstadt
03.11.2020

Michael Garteig: Dünner Geldbeutel, dicker Fisch?

Präsentiert stolz seine „Trophäe“: Hobby-Angler Michael Garteig. Auch die Ingolstädter Panther hoffen, dass ihnen mit der Verpflichtung des kanadischen Torhüters ein dicker Fisch ins Netz gegangen ist.
Foto: privat

Exklusiv Michael Garteig war als Torwart die zweite und auch schon fünfte Geige. Doch der Kanadier, den sie einen Gewinner-Typen nennen, kämpfte sich zurück - und könnte für die Panther zum perfekten Neuzugang werden.

Wenn Larry Mitchell und Michael Garteig an ihr erstes Treffen denken, müssen beide schmunzeln. Eine Hotellobby in Tampere. Der Abend des 25. Februar 2020. Ein Missverständnis.

Mitchell, Sportdirektor des ERC Ingolstadt, ist des Öfteren in Finnland. Die heimische Liiga bietet talentierte Spieler zu moderaten Preisen. Auf zwei Scouting-Touren schon hat er sich den Namen Garteig auf den Zettel notiert. Ein 28-jähriger kanadischer Torhüter, Europa-Debütant, mit einer interessanten Vita – holprig irgendwie, aber die Zahlen beeindrucken. An jenem Dienstag wollen sich die beiden zum ersten Mal treffen. Zuvor duelliert sich Garteigs Klub Tappara mit dem Traditionsverein HIFK aus Helsinki. Dort im Kasten: der Finne Atte Engren. Auch so ein Name auf Mitchells Liste.

Mitchell sieht, wie Garteig sein Team fantastisch im Spiel hält. Helsinki feuert doppelt so oft aufs Tor. Aber Tampere führt mit 2:1. Die Halle ist voll, Mitchell will eine unbequeme Heimfahrt vermeiden. Genug gesehen. Guter Mann, dieser Garteig, denkt er – und verlässt seinen Platz eine Minute vor Ende. Als der Ingolstädter dem potenziellen Neuzugang später im Hotel zum Sieg gratulieren will, muss der erst mal auflösen: HIFK hatte zwei Sekunden vor Schluss noch ausgeglichen. Und im Penaltyschießen hielt „Mitbewerber“ Engren schließlich einen Versuch mehr als Garteig. Tappara hatte das Spiel noch aus der Hand gegeben. „Wäre er bis zum Ende geblieben, hätte er mich vielleicht nicht verpflichtet“, scherzt Garteig heute. „Ich hätte Engren nehmen sollen“, kontert Mitchell mit einem Grinsen.

Ingolstadts Larry Mitchell muss im Sommer umdisponieren

Die beiden haben dann am Ende doch zueinandergefunden. Mitchell hatte den Sommer über auf der Goalie-Position noch einmal umdisponieren müssen. Der Klub suspendierte Timo Pielmeier, weil er angesichts der Corona-Schieflage nicht auf Gehalt verzichten wollte, und verlängerte stattdessen mit Jochen Reimer. Im September dann vermeldete der ERCI die Verpflichtung seines neuen Torhüters Garteig. „Ein Gewinnertyp“, wie Mitchell damals schon sagte.

Tatsächlich schien Garteig in seinem Leben ziemlich oft auf der Siegerseite der Eisfläche gestanden zu haben. Schon in der Junioren-Zeit wird der Mann aus British Columbia, dem tiefen Westen Kanadas, zweimal zum Torhüter des Jahres gewählt. Mit seinem Team schafft er Unglaubliches: 42 Siege in Folge. Natürlich reicht es zur Meisterschaft. Genauso wie vier Saisons später, letztes Studienjahr an der Quinnipiac University, US-Ostküste: College-Titel.

Garteig ist nie beim Draft gezogen worden. Jetzt, mit 24, will ihn plötzlich das NHL-Team der Vancouver Canucks. Doch die Mannschaft aus Garteigs Heimatstaat verpflichtet ungewöhnlicherweise ein zweites Goalie-Talent: Thatcher Demko, Zweit-Runden-Pick, Garteigs Konkurrent vom Uni-Rivalen am Boston College. Aus dem amtierenden Champion wird der fünfte Torhüter der Canucks, abgeschoben in die drittklassige ECHL. „Vergessen“ habe er sich gefühlt, sagte Garteig einmal der Nachrichtenseite The Canuck Way.

Garteig verbringt zwei Jahre im Programm der Vancouver Canucks

Mit etwas Abstand sieht er es heute etwas selbstkritischer: „Klar, es war schwierig, sich unter diesen Umständen zu entwickeln. Aber ich bin jetzt an einem Punkt meines Lebens angekommen, wo ich zurückblicken und sagen kann, dass ich damals mental noch nicht reif genug war, um diesen Widrigkeiten zu trotzen. Das hat meiner Karriere sicher etwas geschadet.“

Zwei Jahre verbringt Garteig im Programm der Canucks. Er wird kein einziges NHL-Spiel machen. Die Verantwortlichen werden ihm eine düstere Zukunft vorhersagen. Und Garteig wird die Tapeten wechseln – von Grün auf Blau, von Vancouver nach Toronto. Die Organisation dort ist breiter strukturiert. Auch hier kommt der Linksfänger nur im zweiten Farmteam zum Zug, den neugegründeten Newfoundland Growlers. Doch die Mitspieler haben jetzt mehr Talent, mehr Erfahrung. Nicht zuletzt dank Garteig gewinnen sie den Titel.

Trotz mancher Angebote aus der zweitklassigen AHL kehrt Garteig Nordamerika den Rücken und wechselt nach Europa, nach Tampere. „Ich hätte dort keine wirkliche Chance mehr bekommen“, sagt er heute. „Also bin ich gegangen.“ Der Wendepunkt seines Lebens?

Kurzer Sommer, lange Feiern

Zunächst nicht. Garteigs Sommer war kurz, die Titelfeiern ausgiebig. Mit ein paar Kilos zu viel kommt er im August 2019 in Finnland an – und ist, mal wieder, nur Ersatzmann. „Aber ich habe hart gearbeitet und mir den Stammplatz erkämpft“, denkt er zurück. Garteig übertrifft am Ende alle Erwartungen: Er hat die beste Fangquote der Liga. Tappara steht zum Zeitpunkt des Corona-Saisonabbruchs auf dem dritten Platz.

„Er hatte eine großartige Saison, hat aber auch hinter einer gut organisierten Defensive gespielt“, sagt der finnische Scout Jokke Nevalainen. „Ein guter Torwart. Ziemlich beständig, bleibt ruhig in Drucksituationen. Am besten ist er, wenn er viele Schüsse bekommt“, analysiert Miika Arponen, Journalist aus Tampere. „Ich war damals ziemlich verrückt drauf und habe mich viel bewegt. Mit der Zeit habe ich mein Spiel vereinfacht“, sagt Garteig.

Und doch rumorte es bei Tappara. Früh machten Gerüchte über eine Rückkehr des langjährigen Ex-Goalies Dominik Hrachovina die Runde. So kam es am Ende auch. Der Tscheche heuerte in Finnland an, Garteig musste gehen. Und plötzlich wurde aus einem peinlich-berührten Plausch in einer Hotellobby Ernst. Während Mitchell in Ingolstadt Cent für Cent um seinen Spieleretat für die Saison kämpfte, lotete Garteig seine Optionen aus: „Wir sind den ganzen Sommer in Kontakt geblieben. Bei anderen Teams war das nicht so. Ich habe einfach eine Verbindung gespürt. Larry war immer offen zu mir bezüglich seiner Planungsunsicherheit.“

Garteig kennt bislang nur Wayne Simpson

Vermutlich hätten beide dennoch nicht geglaubt, dass Garteig jetzt, Anfang November, noch immer mit seiner frisch Verlobten im US-Bundesstaat New Hampshire weilt, sich noch immer fit hält mit anderen Torhütern und aufgezogen wird wegen seiner Beinschienen aus Tampere, die für die nordamerikanischen Kollegen aussehen wie Reklametafeln – und dass er noch immer keinen kennt aus dem neuen Team, außer Wayne Simpson, der in derselben Gegend wohnt.

Corona hält die DEL weiter im Griff. Ob, wann und mit wem die Saison startet, entscheidet sich in zwei Wochen. „Man versucht halt, irgendwie durchzukommen. Es war ein langer, frustrierender Sommer“, sagt Garteig. „Ich vertraue den Angestellten des ERCI, uns auf die Saison einzuschwören. Wenn die Zeit kommt, sind wir bereit.“ Und wenn die Zeit kommt, dann will Garteig spielen. Wann immer es geht. Zu oft war er nur die zweite oder gar fünfte Geige. Jetzt sagt er: „Siege sind die wichtigste Torwart-Statistik. Ich will so viel gewinnen wie möglich. Das ist Teil meiner Mentalität.“

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