Nach dem Derby ist vor dem Derby
Die Panther kommen am Freitagabend beim Gäuboden-Cup gegen Gastgeber Straubing zu einem 4:1-Erfolg. Im Finale am Sonntag geht es nun gegen Augsburg
Der ERC Ingolstadt hat am Freitagabend seinen ersten Sieg in der diesjährigen Saison-Vorbereitung eingefahren. Beim Gäuboden-Cup kamen die Oberbayern gegen den Gastgeber Straubing Tigers zu einem verdienten 4:1 (1:0, 1:1, 2:0)-Erfolg und spielen damit am Sonntag (14.30 Uhr) im Finale gegen die Augsburger Panther. Die Fuggerstädter hatten bereits zuvor gegen die Grizzlys Wolfsburg mit 5:2 triumphiert.
„Insgesamt war es eine sehr solide Leistung. Man hat heute in bestimmten Situationen schon gesehen, dass wir eine gewisse Qualität in unserer Mannschaft haben“, resümierte Trainer Tommy Samuelsson, der auch Neuzugang Greg Mauldin ein gutes Zeugnis ausstellte: „Obwohl Greg erst am Mittwoch hier eingetroffen ist, hat er sein Können schon angedeutet.“
Zudem war den Panthern, bei denen zum einen Verteidiger Sean Sullivan die Rückkehr an seine letztjährige Wirkungsstätte feierte und zum anderen eben Mauldin sein Debüt gab (der 35-jährige US-Boy bildete zusammen mit Brandon Buck und Jacob Berglund eine Sturmformation), im Vergleich zu den ersten beiden Vorbereitungspartien gegen Köln (2:3) und Wolfsburg (1:4) deutlich anzumerken, dass sie das Trainingspensum in der Woche vor dieser Partie etwas gedrosselt hatten. Statt bislang zwei hatte Samuelsson nur eine Übungseinheit pro Tag angesetzt. Dementsprechend wirkten seine Schützlinge zumindest zu Beginn deutlich spritziger als noch am vergangenen Wochenende.
Die logische Konsequenz: Auch wenn das Verständnis unter den jeweiligen Sturmreihen (verständlicherweise) noch deutliches Steigerungspotenzial aufwies, kamen die Panther durchaus zu einigen guten Gelegenheiten. Doch weder John Laliberte (2.) noch Brett Olson (4.) und Darin Olver (5.) konnten Tigers-Schlussmann Dimitri Pätzold nicht überwinden. In der Folge machte sich der ERCI das Leben durch teilweise unnötige Strafzeiten (Buck, Laliberte, McNeill) selbst schwer – was wiederum die Hausherren etwas besser in ihren Rhythmus kommen ließ. Auffälligster Straubinger in dieser Phase war dabei ein Akteur, der eigentlich nur zu Testzwecken im Kader steht und derzeit um einen Vertrag bei den Tigers kämpft: der ehemalige Meister-Panther Christoph Gawlik. Sein Headcoach Bill Stewart schickte ihn gleich zusammen mit Steven Zalewski und Jeremy Willams in der Parade-Reihe der Niederbayern auf’s Eis. Der gebürtige Deggendorfer rechtfertigte dieses Vertrauen mit einer prima Vorstellung. Einzig ein Treffer blieb ihm gegen ERCI-Goalie Jochen Reimer versagt.
Besser machte es im ersten Durchgang schließlich Jacob Berglund. Nachdem die Schanzer drei Unterzahl-Situationen schadlos überstanden hatten, traf der schwedische Neuzugang nach einem Pätzold-Abpraller zur Führung (15.).
Dass die Panther am Ende ihren ersten Erfolg im dritten Vorbereitungsspiel feiern durften, hatte vor allem zwei Gründe: Einerseits präsentierte man sich auch weiterhin in Unterzahl hochkonzentriert und verteidigte selbst während einer 90-sekündigen 3:5-Situation Mitte des zweiten Abschnitts seine „weiße Weste“ in dieser Kategorie (Ingolstadt musste bislang noch keinen einzigen Gegentreffer mit einem oder mehreren Akteuren weniger auf dem Eis hinnehmen). Andererseits zeigte sich die nominell vierte Sturmreihe ungemein effizient und steuerte durch Thomas Greilinger (23./Alleingang) und David Elsner (44.) zwei ganz wichtige Treffer bei. Die restlichen Tore in diesem insgesamt unterhaltsamen Derby hatten Kyle MacKinnon für Straubing (22./Jochen Reimer war die Scheibe bei einem Schuss von Mike Zalewski unglücklich durchgerutscht) und Ingolstadts Kael Mouillierat (48./nach herrlichem Olver-Zuspiel) erzielt.
ERC Ingolstadt: P. Reimer – Schopper, Friesen; Kohl, McNeill; Pelech, Sullivan; Wagner – Braun, Olson, Collins; Mauldin, Buck, Berglund; Laliberte, Olver, Mouillierat; Greilinger, Elsner, Swinnen. – Tore: 0:1 Berglund (15.), 1:1 MacKinnon (22.), 1:2 Greilinger (23.), 1:3 Elsner (44.), 1:4 Mouillierat (48.).
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