Panther rutschen zum Auftakt aus
Schanzer kassieren am Freitagabend im ersten DEL-Saisonspiel bei den Straubing Tigers eine verdiente 2:4-Niederlage. Am Sonntag geht es daheim gegen die Krefelder Pinguine
Der ERC Ingolstadt hat am gestrigen Freitagabend einen klassischen Fehlstart in die DEL-Spielzeit 2018/2019 hingelegt. Im bayerischen Derby bei den Straubing Tigers setzte es eine letztlich verdiente 2:4 (1:0, 0:3, 1:1)-Niederlage. Am Sonntag (19 Uhr) steht für die Panther das erste Heimspiel in dieser Saison gegen die Krefelder Pinguine auf dem Programm.
„Ich bin ich komplett unzufrieden. Wir haben uns jedoch zu viele Fehler erlaubt, die Straubing eiskalt ausgenutzt hat. So etwas darf man sich einfach nicht erlauben“, resümierte ERCI-Cheftrainer Doug Shedden nach dem Match.
Für die erste „kleine“ Überraschung hatte Shedden bereits im Vorfeld in Sachen Kader-Zusammenstellung gesorgt. Nachdem mit Ausnahme von Ryan Garbutt (Handbruch) alle Akteure einsatzbereit waren, mussten zwei auf die Tribüne. Neben Petr Taticek (seine „Zwangspause“ kam noch erwartungsgemäß) erwischte es nicht etwa einen Verteidiger, sondern mit Joachim Ramoser einen weiteren Stürmer. Dafür rückte mit Youngster Simon Schütz ein etatmäßiger Abwehr-Spezialist in die vierte Angriffsreihe zu Tim Wohlgemuth und David Elsner. Zweifelsohne eine „sportliche Ohrfeige“ vom Panther-Coach für das pausierende Duo – zumal Shedden sich mit seiner vierten Reihe sehr zufrieden zeigte: „Gemessen an ihrer Aufgabe war das unsere beste heutige Linie.“
Dass seine Schützlinge nach dem ersten Durchgang eine 1:0-Führung mit in die Pause nahmen, war zweifelsohne eine Mischung aus Kampf, Disziplin sowie vor allem einen riesengroßen Portion Dusel. Zwar erspielten sich die Panther in den ersten zehn Minuten durchaus die eine oder andere Chance wie beispielsweise durch Brett Olson (5.), Ville Koistinen, Laurin Braun (beide 7.), Maury Edwards, Thomas Greilinger oder Darin Olver (alle 9./Powerplay). Doch wesentlich gefährlicher agierten die Hausherren, bei denen mit Sebastian Vogl, Stephan Daschner, Benedikt Schopper und Kael Mouillierat gleich vier ehemalige Ingolstädter im Kader standen, bei ihren Aktionen vor ERCI-Schlussmann Timo Pielmeier. Gleich dreimal (!) „klingelte“ es am Gestänge des Panther-Kastens: Erst verhinderten Pielmeier und der Pfosten im Zusammenspiel einen Treffer der Tigers (6.). Dann trafen auch noch Marcel Brandt (14./Pfosten) und Mouillierat (15./Latte) die Umrandung des Schanzer Tores.
Als hätten die Gäste bis dahin das Glück nicht schon überstrapaziert, stand ihnen „Fortuna“ in der 17. Minute erneut zur Seite. Einem eher harmlosen Schuss von Vili Sopanen gab ausgerechnet Ex-Panther Benedikt Schopper die entscheidende Richtungsänderung, sodass Tigers-Schlussmann Jeff Zatkoff quasi keine Abwehrmöglichkeit hatte - 1:0 für Ingolstadt (17.)!
Aus ERCI-Sicht eine äußerst schmeichelhafte Führung, die jedoch bereits nach 89 Sekunden im Mittelabschnitt schon keinen Bestand mehr hatte. Nach einem Scheibenverlust von Edwards hinter dem eigenen Gehäuse kam Marcel Brandt frei zum Abschluss und zirkelte die Hartgummischeibe zum 1:1-Ausgleich in den Winkel (22.). Die Panther zeigten sich davon allerdings keinesfalls geschockt, sondern erspielten sich in der Folge sogar ein deutliches Übergewicht sowie ein damit verbundenes Chancenplus. Doch wie schon in den vergangenen Vorbereitungspartien kam in dieser Phase das derzeitige Hauptproblem des ERCI zum Tragen: das Toreschießen! Weder Pat Cannone (23.) noch Sean Sullivan (25.), der fleißige Tim Wohlgemuth (33.) oder Olson (35.) konnten den bärenstarken Ex-NHL-Goalie Zatkoff überwinden.
Besser machten es hingegen die Hausherren – wenn auch erneut unter gütiger Mithilfe der Shedden-Truppe! Stefan Loibl nach einem Cannone-Fauxpas (38.) sowie Fredrik Eriksson exakt 2,7 Sekunden vor der zweiten Pause mit einem Schuss durch Pielmeiers Schoner schossen eine 3:1-Führung für ihr Team heraus. Im Schlussdurchgang kamen die Panther in Überzahl durch Tyler Kelleher zwar nochmals auf 2:3 heran (50.). Doch Jeremy Williams machte in der 56. Minute ebenfalls mit einem Akteur mehr auf dem Eis (Olver saß auf der Strafbank) mit seinem Treffer zum 4:2 endgültig den Deckel drauf.
ERC Ingolstadt: Pielmeier – Wagner, Friesen; Edwards, Koistinen; Kohl, Sullivan; Jobke - Greilinger, Olson, D’Amigo; Kelleher, Cannone, Collins; Sopanen, Olver, Braun; Elsner, Wohlgemuth, Schütz. – Tore: 0:1 Sopanen (17.), 1:1 Brandt (22.), 2:1 Loibl (38.), 3:1 Eriksson (40.), 3:2 Kelleher (50./PP), 4:2 Williams (56./PP). – Zuschauer: 4893.
Die Diskussion ist geschlossen.