Thomas Greilinger: „Habe schon bessere Spiele abgeliefert“
Interview mit dem überragenden Panther-Stürmer vor dem heutigen fünften Duell mit Düsseldorf
„Super-Greilinger watscht die DEG ab“ (Bild-Zeitung); „DEG bestaunt die Show von Greilinger“ (Kölner Express); „Greilinger – der Gigant!“ (Neuburger Rundschau).
Nach dem 6:1-Erfolg des ERC Ingolstadt im vierten Play-Off-Viertelfinal-Match bei den DEG Metro Stars drehte sich nahezu alles um Thomas Greilinger. Am Rummel um seine Person trug der Panther-Torjäger allerdings die alleinige „Schuld“, schließlich hatte er wenige Augenblicke zuvor mit seinem unglaublichen „Viererpack“ die Düsseldorfer nahezu im Alleingang abgeschossen. Vor dem heutigen fünften Aufeinandertreffen in der Saturn-Arena (19.30 Uhr), bei dem die Schanzer den Einzug ins Halbfinale perfekt machen können, sprachen wir mit dem 30-jährigen Angreifer.
Herr Greilinger, 6:1 mit dem ERCI in Düsseldorf gewonnen, selbst vier Treffer erzielt – dazu hat Ihr Lieblingsteam FC Bayern München in der Champions-League mit 2:0 in Marseille gewonnen. War das der „perfekte Mittwochabend“?
Greilinger: (lacht) Das kann man wohl so sagen! Unser großes Ziel war es, das Match im ISS-Dome zu gewinnen, um dann am Freitag den Sprung ins Halbfinale perfekt machen zu können. Die Düsseldorfer stehen nach dem 1:3-Rückstand in dieser Serie natürlich gehörig unter Druck. Bei einer weiteren Niederlage wären sie draußen. Wir dagegen haben jetzt quasi drei Matchbälle und wollen gleich den ersten davon nutzen.
Würden Sie sagen, dass Sie am Mittwochabend mit Ihren vier Treffern Ihr bislang bestes Spiel als Eishockey-Profi abgeliefert haben?
Greilinger: (überlegt) Das würde ich jetzt nicht unbedingt sagen. Ok, ich habe zwar vier Tore geschossen, aber sicherlich auch schon bessere Leistungen auf dem Eis abgeliefert. Letztlich ist bei dem Ganzen auch immer etwas Glück dabei. Ich hatte in der Vergangenheit schon Spiele, in denen ich zehn Schüsse abgegeben, aber trotzdem keinen Treffer erzielt habe. Am Mittwochabend waren dagegen von sechs Torschüssen vier drin – was mich aber natürlich sehr gefreut hat.
Sie haben nach dem dritten Match in dieser Serie betont, dass man trotz der Tatsache, bislang noch keine gute Leistung abgeliefert zu haben, mit 2:1 in Führung läge. Hat die Mannschaft beim 6:1-Erfolg am Mittwoch ihre bislang beste Vorstellung abgeliefert?
Greilinger: Naja, man muss schon ganz ehrlich sagen, dass die Düsseldorfer im ersten Durchgang das bessere Team waren. Hätte unser Torhüter Markus Janka nicht einige Male toll reagiert beziehungsweise wäre in dieser Phase das Glück nicht auf unserer Seite gewesen, hätte es auch 2:0 oder 3:0 für die DEG stehen können. Ab dem zweiten Drittel haben wir dann aber sehr stark gespielt und unserem Gegner letztlich keine Chance gelassen. Jetzt hoffe ich natürlich, dass wir an diese gute Leistung im Heimspiel am Freitag anknüpfen können.
Sie haben ERCI-Schlussmann Markus Janka bereits angesprochen, der in den letzten beiden siegreichen Begegnungen gegen die Metro Stars zwischen den Pfosten stand. Wir haben Sie seine bisherigen Leistungen in den Play-Offs gesehen?
Greilinger: Nun, Yankee (Spitzname von Markus Janka, Anm. d. Red.) hat in diesen beiden Partien wirklich sehr stark gespielt. Für uns ist es wichtig, dass wir zwei Torhüter haben, von denen beide jederzeit in der Lage sind, Spiele für uns zu gewinnen.
Wenn Sie auf die letzten vier Jahre, seit Sie beim ERC Ingolstadt unter Vertrag stehen, zurückblicken: Ist die diesjährige Mannschaft vom Potenzial her die beste in diesem Zeitraum?
Greilinger: Das ist eine schwierige Frage. Ich denke mal, dass wir auch vor zwei Jahren eine sehr gute Mannschaft hatten, uns jedoch in den Play-Offs mit großem Verletzungspech herumschlagen mussten. Klar, auch die jetzige Truppe verfügt über ein großes Potenzial. Ob wir jetzt stärker oder schwächer als vor zwei Jahren sind, lässt sich aber kaum sagen.
Lassen Sie uns auf das heutige fünfte Duell in der Saturn-Arena blicken: Könnte diesbezüglich der deutliche 6:1-Erfolg am Mittwoch sowie die daraus resultierende 3:1-Führung in dieser Serie – zumindest im Unterbewusstsein – dazu führen, dass sich der eine oder andere Akteur möglicherweise schon zu sicher fühlt?
Greilinger: Das hoffe ich nicht. Sicherlich wird es einige Leute im Umfeld geben, die davon ausgehen, dass wir das Ding jetzt relativ locker nach Hause bringen. Aber man hat ja bereits in den ersten vier Partien gesehen, dass Düsseldorf über eine sehr starke Mannschaft verfügt. Wir müssen daher von Beginn an den Kampf annehmen und vor allem in der Defensive genau so konzentriert spielen wie zuletzt ab dem zweiten Drittel in Düsseldorf.
Heute Abend wird Stürmer Tyler Bouck nach seiner Zwei-Spiele-Sperre wieder in den Kader zurückkehren, während Prestin Ryan (verletzt) und wohl auch Christoph Gawlik (Bronchitis) nicht dabei sein werden. Wie wichtig ist die Rückkehr Ihres Kapitäns?
Greilinger: Ich denke, dass jeder Spieler, der in unserem Kader steht, wichtig für die Mannschaft ist. Nachdem wir ja einige angeschlagene Akteure in unseren Reihen haben, ist es natürlich zusätzlich gut, dass Tyler wieder zurückkehrt und das Team unterstützen kann.
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