Verzweifelte Panther
Der ERC Ingolstadt kassiert mit dem 1:3 gegen Düsseldorf die neunte Niederlage hintereinander. Warum Interimstrainer Larry Mitchell dennoch ein relativ positives Fazit zieht.
Der freie Fall des ERC Ingolstadt findet kein Ende. Die 1:3-Niederlage (0:1, 0:2, 1:0) gegen die Düsseldorfer EG war die neunte Niederlage hintereinander. So bleibt zu konstatieren, dass die Trainerentlassung bislang wirkungslos verpufft.
Nach der derben 1:6-Schlappe in Berlin wirbelte Interimstrainer Larry Mitchell alle vier Sturmreihen kräftig durcheinander. Der 50-Jährige beendete das Experiment mit Brandon Buck als Außenstürmer und beorderte den Kanadier zurück auf die angestammte Centerposition. Dafür durfte sich diesmal Brett Olson als Flügelstürmer beweisen. Jochen Reimer rückte für Timo Pielmeier zwischen die Pfosten. In der fünften Minute musste der 32-Jährige gegen Maximilian Kammerer das erste mal entscheidend eingreifen. Die Panther, die bis dahin vor allem darauf bedacht waren, bloß nicht in Rückstand zu geraten, wurden in der Folge mutiger. Sean Sullivan war bei einer Doppelchance nicht erfolgreich. Zuerst parierte Düsseldorfs Schlussmann einen abgefälschten Schuss des Ingolstädter Verteidigers mit dem Schoner. Nur Sekunden später klatschte ein Schlenzer des Deutsch-Amerikaners an den Pfosten. Im direkten Gegenzug hatten allerdings auch die Schanzer Glück. Marcel Brandt schloss einen Drei-auf-Eins-Konter selbst ab, der Puck rutschte Reimer unter dem Arm durch, trudelte aber knapp am Gehäuse vorbei (8.).
Nach dem Zwischenspurt beruhigte sich die Partie wieder, ehe Patrick McNeill wegen hohen Stocks in die Kühlbox musste. Und diese Chance ließ sich die DEG nicht entgehen. Kammerer verwertete einen Abpraller zur Gäste-Führung (14.). Den Hausherren bot sich mit zwei direkt aufeinanderfolgenden Powerplays die Gelegenheit, direkt zu antworten. Es gelang ihnen nicht. Buck (zweimal) und Thomas Greilinger scheiterten mit ihren Abschlüssen (16.). Der Mittelabschnitt begann mit einem doppelten Schreckmoment für die Gäste. Zunächst scheiterte Sullivan in Unterzahl bei einem Drei-auf-Eins-Konter an Bakala (21.), dann musste Marco Nowak mit einer Trage verletzt vom Eis gebracht werden(23.).
Trotzdem setzte die DEG die nächsten Wirkungstreffer. Als Mike Collins wegen hohen Stocks auf der Sünderbank saß, fingen sich die Panther eine Kopie des ersten Gegentores ein. John Henrion erzielte per Nachschuss das 2:0 (26.). Die Verunsicherung der Hausherren wuchs minütlich. Es gelangen wenig wirklich gefährliche Angriffe. Bis auf die Möglichkeiten für Darin Olver (38.) und Kael Mouillierat (40.) generierten sie meist nur Halbchancen. Besser machten es die Rheinländer. Darryl Boyce brach über die rechte Seite durch, Jacob Berglund gab ihm nur Geleitschutz, sodass Leon Niederberger in der Mitte keine Mühe hatte den Querpass zu verwerten (33.). Mitchell wollte nichts unversucht lassen und stellte in der Pause noch mal alle Sturmreihen um. „Ich wollte der Mannschaft zeigen, dass ich nicht aufgebe.“ Aber auch das half nichts. Gefährlich wurde es nur im Powerplay und in den letzten drei Minuten mit einem zusätzlichen Feldspieler. Der Rest war viel Aufwand und wenig Ertrag. Daran änderte auch Thomas Greilingers Ehrentor nichts mehr (59.).
„Das Team war sehr bemüht. Wir hatten viel mehr Chancen als Düsseldorf. Wenn ich dem Kollektiv eine Note geben müsste, wäre das eine zwei oder drei. Die Effektivität allerdings eine fünf oder sechs“, zog Mitchell durchaus überraschend ein relativ positives Fazit.
ERC Ingolstadt Reimer – Friesen, McNeill; Pelech, Sullivan; Kohl, Schopper – Mauldin, Mouillierat, Braun; Greilinger, Olver, Taticek; Olson, Buck, Laliberte; Elsner, Berglund, Collins; Swinnen. – Tore 0:1 Kammerer (14.), 0:2 Henrion (26), 0:3 L. Niederberger (33.), 1:3 Greilinger (59.). – Zuschauer 3572.
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