Eishockey: Wer kommt, wer geht?

Ingolstadt Die Enttäuschung war auch am nächsten Morgen noch nicht verflogen. Nach einer kurzen Nacht klang bei Rich Chernomaz, Trainer des ERC Ingolstadt, immer noch der Ärger über das Viertelfinal-Aus in der Deutschen Eishockey-Liga durch.

„Natürlich bin ich enttäuscht darüber, dass wir gerade am Dienstag nicht so gespielt haben, wie wir es uns eigentlich vorgenommen hatten“, erklärte Chernomaz nach der entscheidenden 1:4-Niederlage gegen die Eisbären Berlin: „Die Serie war kräfteraubend, das hat man einigen Spielern angemerkt. Sie hatten einfach nicht mehr genug Benzin im Tank.“ Und das wäre dringend nötig gewesen, um die Eisbären ein zweites Mal in der „Best of five“-Serie in Bedrängnis zu bringen. „Unsere Stärke war in dieser Saison das schnelle Umschalten von Defensive auf Offensive. Das hat uns in den Play-offs etwas gefehlt“, analysierte Chernomaz. Zwei Gründe dafür waren die Ausfälle der beiden Verteidiger Bruno St. Jacques und Jakub Ficenec. „So haben uns zwei wichtige Leute gefehlt, die mit Übersicht das Spiel eröffnen und den ersten schnellen Pass spielen können“, sagte Chernomaz. Colin Forbes und Matty Hussey, beides gelernte Stürmer, hätten ihre Aufgabe als Ersatzverteidiger zwar ganz passabel gelöst – mehr als eine Notlösung waren sie allerdings nicht.

Trotz der Enttäuschung richtete sich Chernomaz’ Blick gestern bereits wieder nach vorne. Gespräche mit Sportdirektor Jim Boni und den Spielern stehen an, die Planungen für die kommende Saison sind in vollem Gange. Insgesamt sind laut Boni „vier oder fünf neue Spieler auf den Ausländerpositionen“ angedacht.

Konkretes wollten Boni und Chernomaz gestern noch nicht verkünden, zwei Personalia sickerten in den vergangenen Wochen jedoch bereits durch. Der Wechsel von Stürmer Derek Hahn zum ERC wurde von dessen bisherigem Verein Straubing Tigers bereits vermeldet, ebenso ist die Rückkehr von Verteidiger Prestin Ryan (Iserlohn) nach Ingolstadt wohl schon perfekt. Am Freitag sollen die ersten Entscheidungen auch von Seiten des ERC bekannt gemacht werden. So lange muss weiter darüber spekuliert werden, wer kommt und vor allem, wer geht. Einziger offizieller Abgang ist bisher Stürmer Patrick Buzas, der nach Hannover wechselt. „In den Play-offs waren mit Thomas Greilinger und Christoph Gawlik zwei Deutsche unsere wichtigsten Spieler. Das zeigt mir, dass wir – gerade was die Kontingentstellen betrifft – durchaus den ein oder anderen Spieler wechseln können, ohne Probleme zu kriegen“, sagte Boni.

Mögliche Kandidaten für einen Wechsel gibt es einige. Sowohl die Verteidiger Christian Chartier und Bruno St. Jacques als auch die Stürmer Colin Forbes und Bob Wren blieben über die gesamte Saison betrachtet hinter den Erwartungen zurück. Die beiden erst im Winter verpflichteten Wyatt Smith und Peter Schaefer konnten ebenfalls nur phasenweise überzeugen.

Abschlussfeier Am kommenden Samstag findet ab 14 Uhr an der Saturn-Arena die offizielle Abschlussfeier samt Verabschiedung der Mannschaft in die Sommerpause (16 Uhr) statt.