Wieder um den Lohn gebracht
Panther führen gestern im letzten Punktspiel des Jahres bei den Eisbären Berlin bereits mit 2:0, unterliegt aber am Ende mit 2:3 nach Verlängerung
Der ERC Ingolstadt hat sich gestern Abend im letzten Punktspiel des Jahres 2014 bei den Eisbären Berlin (wieder einmal) um den eigenen Lohn gebracht. Nach einer 2:0-Führung musste sich der amtierende deutsche Meister am Ende mit 2:3 (1:0, 1:1, 0:1, 0;1) nach Verlängerung geschlagen geben. Der entscheidende Treffer fiel dabei fünf Sekunden vor Abschluss der „Overtime“ durch Antti Miettinen.
Vier Niederlagen aus den vergangenen fünf Partien – bereits vor dem gestrigen Aufeinandertreffen mit der Truppe von Ex-Bundestrainer Uwe Krupp zeigte die Leistungskurve der Schanzer deutlich nach unten. „Auch wenn wir uns momentan nicht in der Form befinden, die wir noch vor nicht allzu langer Zeit hatten und uns nun mit Berlin ein sehr starker Kontrahent erwartet, müssen wir weiter hart arbeiten und vor allem die Möglichkeiten vor dem gegnerischen Kasten besser nutzen. Die schlechte Chancenverwertung hat uns unter anderem zuletzt gegen Krefeld wichtige Punkte gekostet“, meinte Patrick Hager. Der Panther-Stürmer musste gestern erneut in einer neuen Formation (diesmal mit Christoph Gawlik und Martin Davidek) ran, da ein weiterer Angreifer ausfiel. Neben Petr Taticek (Leiste) trat auch Ryan MacMurchy wegen eines Magen-Darm-Infekts die Reise in die Bundeshauptstadt gar nicht erst an.
Die „Hager-Reihe“ war es dann auch, die die rund 80 mitgereisten ERCI-Anhänger schon nach 113 Sekunden zum ersten Mal jubeln ließ. Gawlik hatte sich hinter dem Eisbären-Gehäuse den Puck erkämpft und sah den durchstarteten Davidek, der mit seinem Rückhand-Schlenzer Petri Vehanen keine Chance ließ – 0:1! Was folgte, waren wütende Angriffe der Hausherren. Während die Schanzer nun minutenlang kaum aus ihrer Zone kamen und dementsprechend auch nicht für Entlastung sorgen konnten, erarbeiteten sich die Eisbären zahlreiche erstklassige Gelegenheiten. Doch entweder scheiterten sie am bärenstarken Panther-Schlussmann Timo Pielmeier (Julian Talbot/3.; Marcel Noebels/15.; Florian Busch/19.) oder am eigenen Unvermögen wie Stürmer Barry Tallackson, der die Scheibe sogar am gänzlich leeren Ingolstädter Gehäuse vorbeischob (9.).
„Nachhilfe-Unterricht“ in Sachen Ausnutzen der Torchancen bekamen die Hauptstädter ausgerechnet von den Oberbayern. Mit einem Akteur mehr auf dem Eis (Andre Rankel saß in der Kühlbox) schloss Hager ein herrliches Zuspiel von Brandon Buck kurz vor der ersten Drittelsirene zum 0:2 ab (19.). Der Spielverlauf war damit zwar etwas auf den Kopf gestellt. Doch dem Huras-Team war’s freilich egal.
Gerade mit diesem (überraschenden) zweiten Treffer schien es, als hätten sie die Eisbären am Nerv getroffen. Ingolstadt agierte im zweiten Durchgang nun wesentlich konsequenter, attackierte den Gegner deutlich früher, beherrschte die so wichtige neutrale Zone und unterband damit zahlreiche Angriffsbemühungen der Gastgeber bereits im Aufbau. Kurzum: Die Panther lieferten in dieser Phase ein fast perfektes Auswärtsspiel ab – aber eben nur fast! 29 Sekunden vor der zweiten Pause nutzte Berlin eine Unachtsamkeit der Schanzer, die kurz zuvor einen schlechten Wechsel vorgenommen hatten, zum 1:2-Anschlusstor durch TJ Mulock (40.).
Die Ingolstädter kämpfen auch im letzten Drittel verbissen um die Punkte. Doch wieder einmal war es die Schlussphase, die ihnen den möglichen Sieg kostete. Erst Marcel Noebels 97 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit und anschließend Antti Miettinen bei „Vier gegen Drei“ sorgten für „Katerstimmung“ am Tag vor Silvester.
ERC Ingolstadt: Pielmeier – Friesen, Schopper; Kohl, Periard; Köppchen, Brocklehurst - Laliberte, Hahn, Greilinger; Ross, Buck, Szwez; Gawlik, Hager, Davidek; Kronthaler, Barta, Boucher. – Tore: 0:1 Davidek (2.), 0:2 Hager (19./PP), 1:2 Mulock (40.), 2:2 Noebels (59.), 3:2 Miettinen (65./PP). – Zuschauer: 14200.
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