7:0 gegen Celle: FCA zieht locker in die nächste Runde ein
Der Erfolg gegen den Oberligisten Eintracht Celle fällt deutlich aus: Mit 7:0 gewinnt der FC Augsburg im ersten Pflichtspiel der Saison.
Die Hürde, die der FC Augsburg in seinem ersten Pflichtspiel dieser Saison nehmen musste, war nicht gerade hoch. Der MTV Eintracht Celle ist in der fünftklassigen Oberliga beheimatet, Prüfsteine vor dem Ligaauftakt in der kommenden Woche haben eine andere Gestalt. Außerdem fand die Partie in der 1. DFB-Pokalhauptrunde nicht in der niedersächsischen Kreisstadt nordöstlich Hannovers statt, sondern in Augsburgs Arena. Dass offiziell Celle gastgebender Verein war, davon zeugten lediglich die grünen Auswärtstrikots, die die FCA-Profis trugen.
Eine konzentrierte Leistung genügte der Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich, locker mit 7:0 (2:0) zu gewinnen und in die nächste Runde des Pokalwettbewerbs einzuziehen.
FCA im DFB-Pokal: Celle wollte sich nicht kampflos ergeben
Herrlich bot eine Startelf auf, die ebenso beim Bundesligaauftakt gegen Union Berlin zum Einsatz kommen könnte. Das Tor hütete die künftige Stammkraft Rafal Gikiewicz, die Viererkette setzte sich aus den Außenverteidigern Raphael Framberger und Iago sowie den Innenverteidigern Jeffrey Gouweleeuw und Felix Uduokhai. Im Mittelfeld agierten defensiv Carlos Gruezo und Rani Khedira, offensiv Ruben Vargas und Daniel Caligiuri. Dass Florian Niederlechner in der Startelf stehen sollte, überraschte wenig, sein Nebenmann allerdings schon. Nicht Alfred Finnbogason spielte, sondern Michael Gregoritsch. Es scheint, als erhielte der Österreicher nach einer enttäuschenden Leihe zu Schalke 04 in Augsburg eine neue Chance.
Die Celler, unterstützt von einem kleinen lautstarken Anhang auf der Haupttribüne, zeigten sich nicht gewillt, sich kampflos zu ergeben. In der Anfangsphase hielt die Mannschaft von Trainer Wirtz von Elmendorff robust dagegen, während die Bundesligaprofis nach einer spielerischen Linie suchten. Nach einer knappen Viertelstunde forderte Niederlechner einen Strafstoß, keinen Erfolg hatte er ebenso, als Celles Yannik Ehlers einen Treffer des FCA-Stürmers mit einer beherzten Grätsche verhinderte (15.). Wie nicht anders zu erwarten, verbuchte Augsburg viel Ballbesitz, während sich der Außenseiter mit einer Fünfer-Abwehrkette dagegen stemmte.
In der Pause kamen Finnbogason und Hahn für den FCA aufs Feld
Diese war jedoch überrumpelt, als Niederlechner Vargas bediente. Der Schweizer schloss überlegt zum 1:0 ab (20.). Nach einer weiteren vergeben Chance Niederlechners erzielte Caligiuri seinen ersten Pflichtspieltreffer für den FCA (30.). Dem 2:0 vorausgegangen waren eine anschauliche Kombination und die Vorarbeit von Vargas. Eine frühe Entscheidung verpasste Vargas, der aus Abseits verdächtiger Position den Pfosten traf (38.).
In der Pause beorderte Herrlich mit Finnbogason und André Hahn neue Offensivspieler aufs Feld. Beide sollten sogleich an einem Treffer beteiligt sein. Hahn wurde von Ehlers gefoult, Finnbogason verwandelte den Strafstoß sicher zum 3:0 (47.). Celle gab zwar durch Rodi Hezo und Felix Krüger zwei offensive Lebenszeichen von sich, doch Tore erzielten die Augsburger. Erst verwertete Niederlechner einen Hahn-Pass zum 4:0 (57.), dann traf Hahn links unten ins Netz zum 5:0 (66.). Bei den Amateuren schwanden zusehends die Kräfte, während FCA-Coach Herrlich Neuzugang Robert Gumny zu seiner Premiere im FCA-Trikot verhalf. Der Eigensinn von Hahn und Finnbogason verhinderte zunächst weitere Augsburger Treffer, das 6:0 und 7:0 erzielte kurz vor Schluss jeweils Fredrik Jensen (88./90.).
Am Samstag beginnt für den FCA mit dem Auswärtsspiel bei Union Berlin die Saison in der Fußball-Bundesliga.
FCA: Gikiewicz - Framberger (72. Gumny), Gouweleeuw, Uduokhai, Iago - Khedira, Gruezo (57. Strobl) - Caligiuri (65. Jensen), Vargas (46. Hahn) - Gregoritsch (46. Finnbogason), Niederlechner
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Das hoch gewonnene Pokal-Spiel gegen einen 5.Ligisten erlaubt keinen validen Leistungs-Vergleich wie tauglich diese FCA-Mannschaft für die Bundesliga ist. Ab nächster Woche wird sich es zeigen wie der wahre Leistungsstand ist.
Heute nix zu maulen? Mir scheint, der FCA hat in dieser Saison einen richtig guten, sehr ausgewogenen und in der Tiefe breiten Kader zur Verfügung. Der Ball lief teilweise sehr flüssig. Mal sehen, ob das in der Liga auch so klappt.
Bzgl. des ausgewogenen und tiefen Kaders stimme ich zu, obwohl das Spiel gegen Celle keine tieferen Erkenntnisse für die Zukunft bietet.
Ein Problem sehe ich allerdings auf den FCA zukommen. Wenn Gregoritsch erneut integriert werden soll, ist es nur eine Frage der Zeit, wann er seine Ich-AG Masche wieder auspackt, und in welcher Form er das tut.
Entweder spielt er engagiert und gut, dann wird er bald wieder unter allen Umständen und ganz rasch wegwollen, um den "nächsten sportlichen Schritt zu machen". Oder er lässt sich hängen, schmollt wegen angeblich ungerechter Behandlung und bringt Zwist und Unruhe ins Team.
Wenn man den Weg von Gregoritsch verfolgt hat, weiß man, dass er in keinem Verein über längere Zeit Leistung gebracht hat, dafür aber regelmäßig für Ärger sorgte. Das ist einfach kein Typ, den man in eine Mannschaft integrieren kann und der in schwierigen Zeiten die Ärmel hochkrempelt und sein Ego etwas zurückstellt.
Die Mannschaft des FCA verfügt über sehr starke Einzelspieler und Charaktäre. Ich denke, dieses Problem wird die Mannschaft lösen. Gregoritsch dürfte zudem wissen, dass er in dieser Liga nicht mehr viele Chancen hat. Sein charakterlichen Besonderheiten haben sich in der Branche nämlich mittlerweile herumgesprochen.