Das plant Martin Schmidt für die Vorbereitung auf die nächste Saison
Beim Auswärtsspiel in Wolfsburg geht es vor allem um zusätzliches Fernsehgeld. Das könnte der FC Augsburg verwenden, um den Umbau seines Kaders voranzutreiben.
Die verwaisten Trainingsplätze kündigen es an: Der FC Augsburg begibt sich in Kürze in die Sommerpause, der Untergrund wird bereits für Einheiten der kommenden Spielzeit präpariert. Gänzlich haben die Bundesligaprofis den Betrieb indes noch nicht eingestellt, ihre letzten Trainings halten sie auf Stadionrasen ab. Zumindest jene Akteure, die für das letzte Spiel beim VfL Wolfsburg noch in Betracht kommen (Samstag, 15.30 Uhr).
Saisonende: FCA-Trainer Martin Schmidt muss mit immer weniger Spielern auskommen
Denn die Liste der Ausfälle ist länger geworden. In der Begegnung mit Hertha BSC haben sich Ja-Cheol Koo und Philipp Max Blessuren zugezogen. Koo verließ kurz vor der Pause den Rasen wegen Adduktorenbeschwerden; Max wurde von einem Flugball unglücklich am Kopf getroffen und zog sich eine leichte Gehirnerschütterung zu. Bei Max will Augsburgs Trainer Martin Schmidt kein Risiko eingehen, bezüglich Koo hegt er noch Hoffnungen auf einen Einsatz.
Während die Wolfsburger die Teilnahme an der Europa League perfekt machen können, können die Augsburger nach dem vorzeitigen Klassenerhalt auf den ersten Blick aus sportlicher Sicht nichts Großes mehr erreichen.
Augsburgs Finanzgeschäftsführer Michael Ströll dürfte die Begegnung allerdings höchst interessiert verfolgen. Die Berechnung des Fernsehgeldes ist ein komplexer Vorgang, an diesem Wochenende aber einfach zu erklären: Überholt der FCA in der Bundesligatabelle noch den SC Freiburg und wird 13., überholt er in der TV-Geldtabelle den FSV Mainz und kassiert zusätzliche 2,5 Millionen Euro. Da der FCA nur einen Punkt Rückstand auf Freiburg und die bessere Tordifferenz hat, könnte ein Unentschieden in Wolfsburg genügen.
Warum die TV-Gelder für den FC Augsburg derzeit besonders wichtig sind
Dieses Geld könnten die Augsburger in ihr Personal stecken, die Kaderplanung für die kommende Spielzeit läuft. Derzeit im Fokus: Profikicker, deren Verträge am 30. Juni enden. Mit Jan-Ingwer Callsen-Bracker, Christoph Janker und Dong-Won Ji stehen drei Abgänge fest, der Verbleib von Ja-Cheol Koo und Konstantinos Stafylidis ist mindestens fraglich. Laut Kicker soll der griechische Linksverteidiger Stafylidis bei der TSG Hoffenheim im Gespräch sein. Darüber hinaus wird der Klub vor allem Spieler im Blick haben, deren Arbeitspapiere im Sommer 2020 enden. Unter anderem sind dies Jonathan Schmid, Jan Morávek oder Alfred Finnbogason. In der kommenden Transferperiode könnte der FCA eine Ablösesumme fordern, ein Jahr später könnten die Profis dem Beispiel Jis folgen und ablösefrei zu einem anderen Klub wechseln.
Finnbogason wurde Mitte April wegen eines Sehenanrisses an der Wade operiert. Er wird sich für ein paar Wochen nicht in Augsburg befinden und mit seiner Familie Zeit verbringen, berichtete Sportchef Stefan Reuter. „Er braucht Ruhe und wird dann intensiv die Reha angehen“, fügte Reuter hinzu. Der 52-Jährige gehe davon aus, dass Finnbogason alles dafür tun werde, um zu Beginn der kommenden Saison auf dem Platz zu stehen. Ob Finnbogason zur Saisonabschlussfeier am Samstagabend in Augsburg sein wird, ließ Reuter offen. Er begründete: „Für mich gehen die Gesundheit und die Reha des Spielers immer vor.“
Wie FCA-Trainer Schmidt die Spieler auf die kommende Saison vorbereiten will
Spätestens Mitte Juni wird Finnbogason in Augsburg erwartet. Wegen seiner langen Verletzungshistorie – in dieser Saison hat er 18 Bundesligaspiele bestritten – soll Finnbogason gemeinsam mit anderen Rekonvaleszenten früher als andere Spieler in die Vorbereitung einsteigen. Trainer Schmidt kündigt an, viel Energie in die Verletzungsprophylaxe zu stecken. „Für mich ist die Vorbereitung in diesem Sommer extrem wichtig. Wir werden alles auf den Prüfstand stellen, um auch Verletzungen vorzubeugen.“
Dieser Tage zurrt der Bundesligist den Vorbereitungsplan fest. Am 28. Juni soll das Mannschaftstraining beginnen. Während Vorgänger Manuel Baum zwei Trainingslager im Sommer abhielt, verzichtet Schmidt auf eine der beiden Athletikwochen im Ausland. Mitte Juli begibt sich der Bundesligist ins Trainingslager nach Österreich, den Ort und Termin wird der Klub noch bekannt geben. Schmidt will die Voraussetzungen für seine Spielidee mit rasantem Umschaltspiel schaffen. Der Schweizer, als ehemaliger Automechaniker Mann vom Fach, betont: „Ich will Rennmaschinen auf dem Platz haben.“
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Jan Morávek, wer soll für Ihn Ablöse zahlen? Ist mehr auf der Verletztenliste als fit.