Der FCA-Talk: Warum der schwierige Auftakt auch eine Chance ist
Für den FC Augsburg hat es der Bundesligastart in sich: Innerhalb der ersten fünf Spieltage geht es fast nur gegen Top-Teams. Warum das auch gut sein kann.
Für den im Pokal zuletzt leidgeprüften FC Augsburg war das eine neue Erfahrung: Mit einem klaren 7:0 setzte sich die Mannschaft von Heiko Herrlich in der ersten Runde gegen Eintracht Celle durch. Zwar war der Sieg gegen Oberligisten ein Muster ohne großen Gegenwert. Johannes Graf, der die Partie ohne Zuschauer in der WWK-Arena verfolgt hatte, betonte im FCA-Talk unserer Redaktion dennoch: "Es ist etwas anderes, wenn man mit einem hohen Sieg in die Saison gehen kann - das darf man nicht unterschätzen."
Ob der FC Augsburg in den ersten Bundesligawochen viele Erfolgserlebnisse feiern kann - das ist angesichts des Auftaktprogramms aber zumindest fraglich. Nach dem Start bei Union Berlin steht das Heimspiel gegen Vizemeister Borussia Dortmund an. Es folgen die Auswärtspartie beim VfL Wolfsburg (Im Vorjahr Siebter), das Heimspiel gegen RB Leipzig (3.) und das Gastspiel bei Bayer Leverkusen (5.).
Der FC Augsburg tritt zu Beginn fast nur gegen Top-Teams an
Schon in der Vorsaison hatte der FC Augsburg zum Start ein schwieriges Programm und hing lange im Tabellenkeller fest, bevor zum Ende der Hinrunde der Umschwung kam. Das hat auch Graf noch in Erinnerung: "Das erinnert mich an die vergangene Saison, dementsprechend wenig hat man gepunktet." Allerdings sieht der FCA-Reporter daran auch etwas Positives: "Die Spieler haben nun gleich die Gelegenheit zu zeigen, was ihnen steckt." Sammelt Augsburg gegen die Top-Teams Erfolgserlebnisse, könnte das der Startschuss für eine gute Saison sein - und die Spieler können zeigen, dass tatsächlich ein neuer Geist herrscht.
Dass im Kader des FC Augsburg viel Potential steckt, ist unbestritten: Sowohl Florian Niederlechner als auch Alfred Finnbogason haben gezeigt, welche Torgefahr sie in der Bundesliga ausstrahlen können. Mit Marco Caligiuri ist ein starker Flügelspieler dazu gekommen, Ruben Vargas war die Entdeckung der Vorsaison. In der Innenverteidigung stellen der neue Kapitän Jeffrey Gouweleeuw und Felix Uduokhai gehobenes Bundesliga-Niveau dar.
Ein paar Fragezeichen bleiben für Graf dennoch bestehen, wie er im FCA-Talk betont. Eines davon betrifft die defensiven Außenbahnen: Links soll der Brasilianer Iago den abgewanderten Philipp Max ersetzen - zumindest was die Anzahl an Scorerpunkten angeht, dürfte das schwierig werden. Auf der rechten Seite muss Neuzugang Robert Gumny zeigen, dass er eine der Problemstellen des Kaders beheben kann.
Rafal Gikiewicz machte in den Testspielen nicht immer einen sicheren Eindruck
Die größte Ungewissheit besteht aber im Tor. Kann Neuzugang Rafal Gikiewicz das schwierige Erbe im FCA-Tor antreten? Seit dem Abgang von Marwin Hitz im Sommer 2018 standen mit Fabian Giefer, Andreas Luthe, Gregor Kobel und Tomas Koubek vier Keeper im Kasten - eine dauerhafte Lösung wurde keiner von ihnen.
Ob Gikiewicz, der ablösefrei von Union Berlin verpflichtet wurde, die Dauerbaustelle schließt? Johannes Graf hat daran zumindest Zweifel, wie er betont: "Gikiewicz hat sich gegen Celle zwei Unsicherheiten geleistet." Auch in den anderen Partien in der Vorbereitung habe der Pole nicht immer sicher gewirkt. Vielleicht bewirkt aber auch hier das Auftaktprogramm etwas - genügend Arbeit dürfte die neue Nummer eins des FC Augsburg bekommen. "Man muss die ersten Spiele abwarten. Ich hoffe, dass Gikiewicz zu Beginn gute Paraden zeigt", betonte Graf. (eisl)
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Luthe hat meiner Meinung nach ausgezeichnet gehalten. Warum also jetzt ein neuer Torwart ? Wer weiß mehr ? Bei Halbzeit der
neuen Saison wissen wir, wie der FCA aufgestellt ist und ob das für die 1. Liga reicht. Daumen halten !