Der FC Augsburg schien sich stabilisiert zu haben - und fiel dann in alte Muster zurück. Statt Zusammenhalt gibt es Meinungsverschiedenheiten auf dem Rasen.
Nach den erbaulichen Auftritten gegen Dortmund, Leipzig und Hannover schien der FC Augsburg zu jener Stabilität gefunden zu haben, die ihn in der Vergangenheit stets die Liga halten ließ. Die Mannschaft zeigte jene Qualitäten, die im Kampf gegen den Abstieg gefragt sind: Sie zeigte Mentalität und präsentierte sich in der Abwehr gefestigt. Augsburgs Trainer Manuel Baum hatte vor der Pleite in Nürnberg erklärt, das Spiel sei Kopfsache.
War den Spielern die Bedeutung der Partie also nicht bewusst? Es bleibt dabei: Der FCA gibt in dieser Saison Rätsel auf. Was alarmiert: Nicht individuelle Fehler führten gegen den Tabellenletzten zur Niederlage, sondern taktisches Fehlverhalten und mangelnde Geschlossenheit. Stattdessen: Meinungsverschiedenheiten auf dem Rasen.
In Nürnberg stand eine nominell starke FCA-Startformation auf dem Rasen
Die Spieler müssten längst verinnerlicht haben, wie sie als FCA in der Liga Punkte holen können. Und wie sie die durchwachsene Spielzeit zu einem zufriedenstellenden Ende bringen können. Nur darum geht es im Ligaendspurt. Wenig überraschend wäre, wenn die Augsburger im DFB-Pokalviertelfinale gegen das Spitzenteam aus Leipzig eine andere Einstellung an den Tag legen würden. Die Begegnung überträgt das öffentlich-rechtliche Fernsehen live, das bietet eine besondere Bühne. Aber messen lassen müssen sich die Sportliche Leitung, das Trainerteam und die Kicker auf dem Rasen vorwiegend an den Auftritten im Abstiegskampf.
In Nürnberg stand nominell eine starke Augsburger Startformation auf dem Rasen. Doch Namen allein genügen nicht, wenn die Spieler körperlich nicht voll belastbar sind. Finnbogason, Gouweleeuw, Koo oder Ji – die Liste der Profis, die verletzt waren oder angeschlagen sind, ist lang. Ihnen fehlt Spielrhythmus, wohl auch Fitness und Frische. Dennoch können sie sich stets sicher sein aufzulaufen. Ein Konkurrenzkampf, der den Namen verdient, fehlt – das ist eine Erkenntnis dieser Saison.
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