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Der FC Augsburg scheitert beim 0:1 gegen den VfB Stuttgart wieder einmal nicht so sehr am Gegner als an den eigenen Unzulänglichkeiten.
Es war für die Bundesliga-Profis des FC Augsburg ein trauriger Auftakt zum ersten Advent. Nicht nur der fiese Nieselregen sorgte beim Auslaufen am Sonntagvormittag für triste Stimmung auf dem Trainingsgelände neben der WWK-Arena, viel mehr noch drückte die 0:1 (0:1)-Niederlage vom Vortag beim VfB Stuttgart aufs Gemüt. Es war die dritte Null-Punkte-Woche in Folge. Nach dem goldenen Spätherbst mit dem überraschenden 1:1 in München, dem tollen 4:1 gegen Freiburg, dem berauschenden 3:4 in Dortmund, dem hart erarbeiteten 0:0 gegen Leipzig und dem wichtigen 2:1-Sieg in Hannover herrscht plötzlich der Winter-Blues in Augsburg.
Eine gefährliche Entwicklung, die auch Manuel Baum nicht verharmlosen will: „Wir müssen jetzt unser Gesäß zusammenkneifen und sagen, wir kämpfen um die Klasse. Das ist ja schon seit Jahren das übergeordnete Ziel in Augsburg.“ Gut möglich, dass diese Basisanforderung vor Wochen angesichts der guten Leistungen als Selbstverständlichkeit abgelegt wurde.
Dabei war die Gelegenheit günstig, den schon verunsicherten Tabellenletzten noch tiefer in die Krise zu stürzen. Zumal in der ersten Hälfte auch eine bedrückende Atmosphäre in der Mercedes-Benz-Arena herrschte. Sowohl die allermeisten VfB-Fans als auch die über 3000 mitgereisten FCA-Anhänger verzichteten auf koordinierte Fan-Gesänge. Wie in allen anderen Bundesliga-Stadien protestierte die organisierte Fan-Szene damit gegen die aus ihrer Sicht fanfeindliche Politik der DFL und des DFB.
Michael Gregoritsch hatte die große Chance zur Führung
Die aufpeitschende Wirkung fehlte den VfB-Kickern also völlig. Und wäre Michael Gregoritsch in der 20. Minute nach guter Vorarbeit von Julian Schieber nicht am überragenden VfB-Torhüter Ron-Robert Zieler gescheitert, wäre die Stimmung noch eisiger geworden. Denn die VfB-Fans gelten zwar als begeisterungsfähig, aber auch als besonders kritisch. Doch der FCA versäumte es, an diesem Pulverfass mit einem Tor weiter zu zündeln. Und so kam es, wie kommen musste.
Mit ihrem ersten konstruktiven Angriff erzielten die Stuttgarter das 1:0 (39.). Anastasios Donis war dabei von der FCA-Defensive völlig frei gelassen worden. Nach dem Wechsel änderte sich zwar die Stimmung im Stadion, auf dem Spielfeld blieb alles beim Alten. Der FCA war das agilere Team, doch Hinteregger (56.) und der eingewechselte André Hahn (61.) scheiterten mit Kopfbällen an Zieler. Die vorhandenen Chancen und das spielerische Übergewicht (wenn auch auf sehr überschaubarem Niveau) wurden leichtfertig vergeudet und verschludert.
Wieder einmal war der FCA nicht als schlechteres Team unterlegen oder an der falschen Taktik gescheitert, sondern wieder einmal an der eigenen Unzulänglichkeit, ein Tor zu schießen und in der Defensive konsequent zu verteidigen.
FCA-Trainer Baum: "Das war ein Spiel, das wir nicht verlieren dürfen"
„Das war ein Spiel, das wir nicht verlieren dürfen. Wir haben klar mehr Ballbesitz, mit Gregoritsch eine Riesenchance, zwei Kopfball-Chancen durch Hinteregger und Hahn und lassen so viel Situationen liegen, weil wir nicht klar spielen“, verwies Baum auf die Offensivpatzer. Um dann den einzigen Fehler in der Abwehr anzusprechen: „Dann kriegst du einen Konter, dem ein Foul vorausging, und in der Mitte stehen wir 6 gegen 3 und können den Rückpass nicht verteidigen.“
Es war eine schmerzhafte Aufzählung für Baum. Dabei hatte er doch dem VfB Schmerzen versprochen. Dort atmete Trainer Weinzierl nach dem Sieg gegen seinen Ex-Klub (2012 bis 2016) durch. „Es waren drei unheimlich wertvolle Punkte für uns und damit auch für mich“, sagte er und gab nach dem ersten Heimsieg unter seiner Verantwortung zwei Tage frei.
Beim FCA machte man sich hingegen gleich an die Arbeit, um vor dem knackigen Jahres-Endspurt mit den Spielen gegen Leverkusen (A), Schalke (H), Hertha (A) und Wolfsburg (H) wieder in die Spur zu kommen. Manuel Baum glaubt fest daran: „Es gibt Phasen im Fußball, in denen es manchmal nicht läuft. Wir können es ja und das zeigen wir jetzt ja auch noch. Aber nicht mehr in der Qualität, wie wir es eigentlich können. Also müssen wir daran arbeiten, dass die Qualität wieder kommt.“
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