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Interview
11.11.2017

Duzen Ihre Spieler Sie eigentlich, Herr Baum?

Seit Dezember vergangenen Jahres ist Manuel Baum Trainer des FC Augsburg.
Foto: Ulrich Wagner

Seit einem knappen Jahr trainiert Manuel Baum den FC Augsburg. Ein Gespräch über Spielercharaktere, Bodenhaftung, das perfekte Spiel und Zeit mit der Familie.

Ist Fußball noch ein einfaches Spiel?

Manuel Baum: Früher wusste man nicht so viel über Fußball. Die Wissenschaft sorgt für neue Erkenntnisse und bietet vielfältige Möglichkeiten, sich individuell weiterzuentwickeln. Wichtig ist, dass der Spieler – egal, wie alt er ist – bereit ist, sich weiterzuentwickeln.

Wird der Fußball komplexer gemacht, als er letztlich ist?

Baum: Entscheidend ist, die Komplexität des Fußballs so zu vereinfachen, dass jeder Spieler das versteht. Das ist mit der Arbeit als Lehrer zu vergleichen. Auch dort reduzierst du Inhalte so, dass sie möglichst jeder versteht.

Was sind entscheidende Daten für Sie?

Baum: Überspielte Gegner und Ballrückeroberungen finde ich interessant. Auch die Laufleistung. Man muss das aber alles mit Vorsicht genießen. Was hilft es, wenn ich einem Spieler erkläre, Innenverteidiger XY spielt den Ball häufig so – und gegen uns macht er das plötzlich anders.

Sie haben das Nachwuchsleistungszentrum geleitet, jetzt trainieren Sie Bundesligaprofis. Der große Unterschied?

Baum: Im Nachwuchs muss sich der Spieler an Trainer und Taktik anpassen. Im Profibereich versucht der Trainer – eingebettet in die Vereinsphilosophie – die Stärken der Spieler zum Tragen zu bringen, damit eine Mannschaft Erfolg hat. Das war ein Prozess, den ich, das Trainerteam und Spieler durchlaufen mussten.

Ist Anpassungsfähigkeit die Stärke der jungen Generation Bundesligatrainer?

Baum: Kann sein. Grundsätzlich ist es der falsche Weg, zu einem Verein zu kommen und prinzipiell zu sagen, ich spiele diese Art Fußball mit dieser Grundordnung. Das funktioniert in den wenigsten Fällen.

Stichwort Autorität. Wie treten Sie gegenüber Ihren Spielern auf?

Baum: Natürlich hilft es, wenn das Gegenüber sachliche Kompetenz ausstrahlt. Andererseits sind Ergebnisse das überzeugendste Argument. Wenn ein Plan aufgeht, das Ergebnis passt und die Spielart überzeugt, verschafft das einem Trainer natürliche Autorität. Ich pflege einen situativen Führungsstil. Wenn mir etwas nicht gefällt, haue ich dazwischen. Ich mache aber auch einen Spaß mit.

"Ich will gemeinsam gewinnen und verlieren"

Duzen Ihre Spieler Sie eigentlich?

Baum: Nein. Da bin ich vielleicht etwas altmodisch. Zu viel Nähe zum Spieler ist nicht gut.

Welche Eigenschaften muss ein FCA-Spieler haben?

Baum: Ein hohes Maß an Teamfähigkeit, er darf sich selbst nicht zu wichtig nehmen. Und er muss lernwillig und lernfähig sein.

Gab es in der Vergangenheit Spieler, die das nicht mitbrachten?

Baum: Mit dem aktuellen Kader bin ich sehr zufrieden. Ich finde es bemerkenswert, wie sich die Spieler verhalten, die bisher noch nicht in der Bundesliga zum Einsatz gekommen sind. Sie haben einen großen Anteil am Erfolg – allein, weil sie das Trainingsniveau hochhalten.

Suchen unzufriedene Spieler direkt das Gespräch mit Ihnen?

Baum: Das ist typabhängig. Wichtig ist, dass das Gespräch auf einer inhaltlichen Ebene stattfindet. Natürlich sind das unangenehme Gespräche, das kann einem Spieler auch wehtun.

Wer trifft die Entscheidungen bezüglich des Kaders eines Spiels?

Baum: Die Entscheidung liegt bei mir, aber in die Entscheidungsfindung eingebunden sind mein Trainerteam, Stefan Reuter (Geschäftsführer Sport, d. R.) und Stephan Schwarz (Technischer Direktor, d. R.).

Ihnen ist also wichtig, Entscheidungen gemeinsam zu treffen?

Baum: Ich arbeite lieber im Team und höre mir andere Meinungen an, auch die eines Spielers. Ich will gemeinsam gewinnen und gemeinsam verlieren. Oft ist das Problem: Wenn man verliert, steht man alleine da. Wenn man gewinnt, sind alle beteiligt. In Augsburg ist das anders.

Das hört sich sehr romantisch an.

Baum: Der Charakter des Vereins spiegelt sich in den Verantwortlichen wider. Niemand bildet sich etwas ein, auch Stefan Reuter nicht, der es aufgrund seiner sportlichen Erfolge vielleicht machen könnte. Ich glaube, das überträgt sich auch auf die Spieler.

Inzwischen sind Sie selbst ein gefragter Interviewpartner, waren zu Gast im „Sportstudio“. Besteht die Gefahr, die Bodenhaftung zu verlieren?

Baum: Ich versuche bewusst, mich nicht zu verändern. Ich bin als Bundesligatrainer nicht mehr wert als andere Mitarbeiter innerhalb des Vereins.

"Ich bin nicht oft zu Hause"

Ist es für einen Fußballprofi schwierig, nicht die Bodenhaftung zu verlieren?

Baum: In Augsburg ist der Hype um die Spieler noch nicht so groß. Die Gefahr abzuheben sehe ich nicht. Demut wird bei uns bereits im Nachwuchs gelehrt. Wir betrachten den Spieler ganzheitlich, er muss zu uns passen.

Hatten Sie das Ziel Bundesligatrainer?

Baum: Natürlich war mein Traum und ein Ziel, im Profibereich zu arbeiten. Das habe ich schon als Cheftrainer Nachwuchs erreicht. Ich bin aber keiner, der mit Ellenbogen darauf hingearbeitet hat, Cheftrainer in der Bundesliga zu werden.

Sie scheuen aber keine harten Entscheidungen. Als Nachwuchsleiter haben Sie sich von Trainern getrennt.

Baum: Stimmt. Dabei geht es aber immer um die Sache. Wenn der Verein einen roten Faden verfolgt, wird es für den schwierig, der sich nicht daran hält.

Seit einem knappen Jahr sind Sie Bundesligatrainer. Hatten Sie Zeit, das zu reflektieren?

Baum: Nein, bisher leider noch nicht. Weil ich eigentlich sieben Tage in der Woche mit meiner Arbeit beschäftigt bin.

Äußerlich sind an Ihnen kaum Unterschiede festzustellen, ob es für Sie und Ihr Team schlecht oder gut läuft.

Baum: Ich versuche immer lösungsorientiert zu arbeiten, denn man findet in einem guten Spiel Negatives und in einem schwächeren Spiel Positives. Ich versuche, das nicht persönlich zu nehmen. Das heißt aber nicht, dass ich nicht laut und deutlich werden kann. (Lacht!) Ich denke, das sieht man an jedem Spieltag.

Wie verarbeiten Sie Druck?

Baum: Ich gehe laufen, rede mit anderen Leuten darüber. Den Rest regelt die Familie. Dabei ist mir meine Frau eine große Hilfe, die einen anderen Blickwinkel hat.

Kommt die Familie bei Ihnen zu kurz?

Manuel Baum mit seinen Kindern Naomi und Lionel.
Foto: Ulrich Wagner

Baum: Ich bin nicht oft zu Hause. Und wenn ich zu Hause bin, habe ich nicht viel Zeit. Meine Eltern und Schwiegereltern wohnen nicht weit weg, sind wöchentlich bei uns vertreten. Es ist gut zu wissen, dass alle zusammenhalten.

Baum sieht Verbesserungspotenzial bei Standardsituationen

Nach der Länderspielpause spielt der FCA beim FC Bayern. Warum läuft es besser als beim 0:6 im Frühjahr?

Baum: Wir haben in dieser Saison gute Leistungen gebracht und nicht aus Glück Punkte geholt. Wenn die Leistung passt, kann man sich auch mal ein schlechteres Ergebnis leisten oder kommt aus einem Tief heraus. Dennoch wollen wir in München etwas holen und mutig auftreten.

Was ist ein perfektes Spiel für Sie?

Baum: Schwierig zu sagen. In dieser Saison spielt oft eine Mannschaft eine gute Halbzeit. Dann ändert die andere Mannschaft etwas und das Spiel läuft in die andere Richtung. Ziel muss sein, schnellstmöglich auf Umstellungen des Gegners reagieren zu können.

Muss der Spieler heutzutage intelligenter als früher sein?

Baum: Intelligenter muss er nicht sein, aber er muss bewusster Fußball spielen und zwischen Muster und Kreativität unterscheiden. Er sollte sich an Abläufe halten, darf aber auch im Spiel situativ und kreativ handeln.

Er muss also noch stärker mitdenken?

Baum: Absolut. Es geht um den Konflikt von schnellem, intuitivem Denken und langsamerem Nachdenken. Ziel ist, das langsamere Denken schneller zu machen. Dadurch entwickelt man Routinen für Phasen, in denen es nicht so gut läuft.

Wo sehen Sie Verbesserungspotenzial in Ihrer Mannschaft?

Baum: Es gibt in allen Bereichen Möglichkeiten, sich zu verbessern. Konkret die Verwertung von Großchancen. Auch Standardsituationen führen zu selten zu Toren.

Wie motivierend ist es, dass der FCA vor der Saison als erster Abstiegskandidat eingestuft wurde? Haben Ihre Spieler einen gewissen Trotz entwickelt?

Baum: Wir nehmen das nur am Rand wahr. Wenn es sportlich läuft, entwickelt man vielleicht einen hilfreichen Trotz. Funktioniert es nicht, wird man eventuell unsicher. Da es bereits in der Vorbereitung gut lief, fühlte sich der eine oder andere Spieler schon angestachelt.

Manuel Baum, 38, trainiert seit Dezember die Bundesligafußballer des FC Augsburg. Zuvor war er im Klub als Nachwuchscheftrainer tätig. Der gebürtige Landshuter arbeitete vor seiner Zeit in Augsburg als Realschullehrer an der Walter-Klingenbeck-Schule in Taufkirchen. Für sein Engagement beim FCA ließ er sich beurlauben. Im nächsten Jahr muss er entscheiden, ob er seinen Beamtenstatus aufgibt. Für den Bezahlsender Sky analysiert Baum gelegentlich Champions-League-Spiele. Baum ist mit Miriam verheiratet und hat zwei Kinder: Lionel, 2, und Naomi, 5.

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11.11.2017

Angenehm zu hören, daß sich Herr Baum der unsäglichen Duzerei nicht anschliesst. +++