Einzelkritik: Finnbogason verschwendet ungewohnt viele Chancen
Bei der Niederlage in Hoffenheim hatte der FC Augsburg genug Offensivaktionen, leistet sich aber auch individuelle Patzer. Die Einzelkritik.
Andreas Luthe: Erneut ein sicherer Rückhalt seines Teams. Bewahrte den FCA in der ersten Halbzeit gleich mehrfach vor einem Rückstand. Wurde beim 1:2 von seinen Vorderleuten im Stich gelassen, als Nelson den Abpraller verwertete. Note 3
Jonathan Schmid: Dem Franzosen ist das Selbstbewusstsein nach seinem Freistoßtor gegen Nürnberg sichtlich anzumerken. Schaltete sich immer wieder ins Aufbauspiel ein, war beim Siegtor durch Nelson aber nicht gedankenschnell genug. Note 3,5
Martin Hinteregger: Lange Zeit ordentlich, ließ sich dann aber vor der Hoffenheimer Führung von Joelinton austanzen. Note 4,5
Rani Khedira: Ebenfalls lange ordentlich und zum Schuss hin mit Unsicherheiten. Ohne große Impulse nach vorne. Ab und an würde ihm eine Prise Mut für Offensivaktionen gut tun. Note 4
Jeffrey Gouweleeuw: Der Niederländer spielt eine bärenstarke Saison. In der Defensive mit starken Zweikampfwerten am Boden und in der Luft, im Aufbauspiel setzte er seine Mitspieler immer wieder mit langen Bällen ein. Note 2,5
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FCA-Einzelkritik: Koo vergab zwei große Chancen
Philipp Max: Dass Joachim Löw ihn erneut nicht in die Nationalmannschaft berufen hat, scheint Max anzustacheln. Gewann den Vergleich mit Nico Schulz, der erneut den Vorzug beim DFB erhalten hatte, nach Punkten. Hatte in der zweiten Hälfte mit muskulären Problemen zu kämpfen. Note 3
Daniel Baier: Spielte wie man es von ihm gewohnt ist: aggressiv, mit Ideen im Aufbauspiel. Tat sich im dicht gestaffelten Mittelfeld aber schwer. Note 3,5
Ja-Cheol Koo: Hatte gleich zweimal die große Chance zur Führung, nachdem er jeweils von Finnbogason eingesetzt worden war. Vergab aber jeweils leichtfertig. Note 4,5
Marco Richter: Emsig, bemüht, aber auch mit vielen Abspielfehlern. Pech, dass sein Pass nach einer halben Stunde auf Finnbogason nicht ankam. Machte lange zu wenig aus den vielen aussichtsreichen Situationen. Gab aber die Vorlage zum 1:1. Note 4
FCA gegen Hoffenheim: Finnbogason ungewohnt verschwenderisch
Caiuby: Wie immer mit großem Einsatz, starker Kopfballbilanz – aber mitunter auch zu eigensinnig. Musste nach 77 Minuten angeschlagen raus. Dem wütenden Schlag gegen die Bank nach zu urteilen, wäre er selbst wohl gerne dringeblieben. Note 4
Alfred Finnbogason: Bewies wieder einmal, dass er Dreh- und Angelpunkt in der Offensive ist. Dass er nicht der Schnellste ist, macht er mit intelligenten Pässen wett. Sehenswerter Treffer, aber diesmal ungewohnt verschwenderisch im Umgang mit Torchancen. Note 2,5
Michael Gregoritsch: War unter der Woche angeschlagen und kam nach 77 Minuten für Caiuby. Setzte in der Zeit aber keine Akzente.
Julian Schieber: Kam in der Schlussminute für Koo.
Bewertet werden nur Spieler die mindestens 30 Minuten gespielt haben.
Die Diskussion ist geschlossen.
Wenigstens Günter Z. läuft regelmäßig nach Niederlagen des FCA zur Höchstform auf. Dafür von mir eine glatte 1. :-)
Trainer Baum kann man nicht vorwerfen, daß er seinen Spielern keine gute Taktik für zumindest in der 1. Halbzeit vorgibt. Auch das Bemühen und Kämpfen der Spieler auf Bundesliga-Niveau ist nicht zu verkennen.
Allerdings fällt die Häufung der spielentscheidenden Gegentore nach der 84. Minute unangenehm auf. Mag man sich gegen Mainz noch auf die Torwartfehler berufen, so muss man die Gründe in den Spielen gegen Dortmund, Nürnberg und jetzt Hoffenheim vielleicht doch in einer mangelnden Fitness suchen, wenn die Kraft und damit natürlich auch die Konzentration in den Schlussminuten verloren geht. Manager Reuter spricht gerne von seinem "breiten" Kader, d.h. auch bei englischen Wochen fühlt man sich durch Möglichkeiten zur Rotation gewappnet. Eine offensichtliche Fehleinschätzung. Dass in den Spielen gegen Mainz, Dortmund und jetzt Hoffenheim der Gegner jeweils den spielentscheidenden Torschützen kurz vor Schluss eingewechselt hat, liefert auch kein gutes Bild über das Coaching der Augsburger Bank.
Was die Auslöser der Gegentore waren spielt offenbar überhaupt keine Rolle.
Beim ersten Gegentreffer versemmelt Herr Baier unnötig in der gegnerischen Hälfte den Ball, weil er den freien Außenspieler nicht sehen will oder kann, mit einem seiner gefürchteten Torschüsse einen Gegner anschießt und so den Konter einleitet.
Was Khedira bei Gegentor Nr. 2 macht ist nicht mal A-Jugend. Er macht dem Stürmer ja buchstäblich den Weg frei, weil er wieder mal vor diesem am Ball sein will - und das in der letzten Abwehrreihe. Geht das schief, sieht man was dabei herauskommt.
Ich dachte immer, der Stürmer muss am Verteidiger vorbei und nicht umgekehrt. Aber der Herr Baum wird das schon auf dem Laptop haben....
"Was Khedira bei Gegentor Nr. 2 macht ist nicht mal A-Jugend. Er macht dem Stürmer ja buchstäblich den Weg frei, weil er wieder mal vor diesem am Ball sein will - und das in der letzten Abwehrreihe"
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Sehr gut erkannt! Deshalb gehört Khedira auch als 6er aufgestellt, neben Baier. In dieser Konstellation haben sie immer sehr gut harmoniert!