Ex-FCA-Profi Dominik Kohr ist der Verlierer bei Bayer Leverkusen
Unter Trainer Heiko Herrlich war Dominik Kohr, ehemaliger FCA-Profi, Stammspieler. Doch seit Peter Bosz bei Leverkusen das Sagen hat, sitzt er nur noch auf der Bank.
Mitte Dezember war die Fußball-Welt von Dominik Kohr noch in Ordnung. Kurz vor Weihnachten erzielte der 25-jährige Ex-FCA-Spieler beim 5:1-Sieg von Bayer Leverkusen in der Europa League bei AEK Larnaka zwei Tore selbst und gab eine Vorlage. Bayer Leverkusen ging damit als Gruppen-Erster in die Auslosung der K.-o.-Phase. Der damalige Trainer Heiko Herrlich lobte den defensiven Mittelfeldspieler: „Dominik hat seine starke Leistung mit seinen Toren gekrönt.“ Kohr schien sich in Leverkusen zu einer festen Größe entwickelt zu haben.
Unter Bayer-Leverkusen-Trainer Bosz saß der Ex-FCA-Profi fast nur noch auf der Bank
Ein paar Tage später war Herrlich Bayer-Vergangenheit. Einen Tag vor Weihnachten wurde der 47-Jährige durch Peter Bosz, 55, ersetzt. Es war ein Trainertausch, mit dem die Verantwortlichen Simon Rolfes (Sportdirektor) und Rudi Völler (Sport-Geschäftsführer) überraschten. Wenigstens mit dem Zeitpunkt. Schließlich hatte Herrlich vor der Winterpause 13 Punkte aus sechs Spielen geholt. Doch das genügte den Ansprüchen der Bayer-Leverkusen-Bosse an das hochtalentierte Team mit Spielern wie Kai Havertz, Leon Bailey, Jonathan Tah oder Julian Brandt nicht. Sie waren mit der Hinrunde unzufrieden, gerade mit der spielerischen Entwicklung. Bosz sollte das ändern.
Für Kohr war dieser Wechsel fatal. Sein rustikaler Spielstil (Spitzname Hard-Kohr) kam bei Bosz nicht so an. Aus der Stammkraft der Vorrunde wurde ein Bankdrücker. Unter Bosz spielte er nur 35 Minuten. Das hat auch mit der starken Konkurrenz zu tun. In der Hinrunde waren Charles Aránguiz sowie Julian Baumgartlinger lange verletzt und Kohr als defensiver Mittelfeldspieler unverzichtbar. Jetzt sind beide im 3-2-4-1-System von Bosz gesetzt, Kohr ist außen vor.
Kohr kam im Januar 2014 zum FCA, zuerst als Leihspieler, dann verpflichtete ihn Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter fest, allerdings mit einer Rückkauf-Option von zwei Millionen Euro, die Bayer im Sommer 2017 zog. Kohr ist einer von einem halben Dutzend Spielern, die von Bayer zum FCA kamen. Aktuell spielt noch Konstantinos Stafylidis in Augsburg. Bayer-Spieler, die schon früher das FCA-Trikot trugen, waren zudem Arkadiusz Milik (jetzt SSC Neapel), Jens Hegeler (ohne Verein), Hajime Hosogai (Buriram United/Thailand) und Lukas Sinkiewicz (Co-Trainer Fortuna Düsseldorf U23).
Auch bei der Partie FC Augsburg vs. Bayer Leverkusen wird Kohr auf der Bank sitzen
Kohr wird auch am Freitag (20.30 Uhr, Eurosport Player) bei der temporären Rückkehr mit Bayer Leverkusen in die WWK-Arena nur auf der Bank sitzen. Auch wenn der gebürtige Trierer nicht schmollt, sondern versucht, seine Defizite im spielerischen Bereich aufzuholen. Bosz, der in Dortmund gescheitert war, setzt auf eine eingespielte Elf und – was hinzukommt, er kämpft mit Bayer noch um einen Platz in der Europa League oder sogar inder Champions League.
Zwar fehlen ihm die verletzten Offensivspieler Leon Bailey und Karim Bellarabi, dennoch hat er mit dem gebürtigen Allgäuer Kevin Volland und Lucas Alario zwei torgefährliche Stürmer. Allerdings gab es in der Rückrunde bei Bosz auch Licht und Schatten. Gegen die direkten Konkurrenten im Kampf um die internationalen Plätze Bremen (1:3), Hoffenheim (1:4) und Leipzig (2:4) setzte es drei Niederlagen. Doch zuletzt siegte Leverkusen zweimal. Dafür hätte Bosz aus Augsburg eigentlich eine Dankeskarte erhalten müssen. Denn Bayer gewann gegen den VfB (1:0) und Nürnberg (2:0) und half damit dem FCA im Abstiegskampf.
15-mal trat der FC Augsburg gegen Bayer Leverkusen an
Ansonsten ist die Unterstützung von Bayer auf dem Platz übersichtlich. 15-mal trat der FCA in der Bundesliga gegen Leverkusen an, ein Sieg gelang dem FCA nie. Bayer ist das einzige Team in der Bundesliga, gegen das der FCA noch nie gewann. Ob sich das heute ändert?
FCA-Kapitän Daniel Baier ist nach den Siegen gegen Frankfurt und Stuttgart zuversichtlich, den Klassenerhalt festzurren zu können: „Frankfurt war in der Rückrunde unbesiegt, gegen den VfB war es der höchste Sieg in der Bundesliga, gegen Leverkusen haben wir noch nie gewonnen. Wir wollen wieder so eine Serie brechen und das nächste Ausrufezeichen setzen.“
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