Der Ex-Kapitän will von Bord gehen
Nach dem gestrigen Vormittagstraining suchte Rainer Hörgl das Gespräch mit Sören Dreßler. Mit ernstem Gesicht standen sich der Trainer des Fußball-Zweitligisten und sein ehemaliger Kapitän gegenüber. Doch bereits nach rund zehn Minuten war das Gespräch beendet.
Von Robert Götz
Nach dem gestrigen Vormittagstraining suchte Rainer Hörgl das Gespräch mit Sören Dreßler. Mit ernstem Gesicht standen sich der Trainer des Fußball-Zweitligisten und sein ehemaliger Kapitän gegenüber. Nach rund zehn Minuten war das Gespräch beendet.
"Ich habe dem FCA mitgeteilt, dass ich definitiv den Verein verlassen will", erklärt Dreßler später geduscht. "Diese Entscheidung ist 100-prozentig. Sie ist ja nicht von heute auf morgen gefallen. Ich hatte ja sechs Wochen Zeit, mir darüber klar zu werden", sagte er mit fester Stimme. Und Sören Dreßler hat nicht das Image eines Wankelmütigen. Nicht auf dem Platz und nicht daneben. Als Fußball-Profi lieferte der Linksfuß beim FC Augsburg seit fünf Jahren solide Arbeit ab.
32 Spiele absolvierte Dreßler als Abwehrchef in der vergangenen Saison für den FCA, die meisten ohne Beanstandungen. Trainer Rainer Hörgl setzte am ersten Spieltag aber auf die Karte Vaclav Drobny. Dass der tschechische Neuzugang allerdings der bessere Spieler ist, konnte er beim 2:6-Debakel gegen den TSV 1860 München allerdings (noch) nicht beweisen. Er war genauso von der Rolle wie die meisten seiner Mitspieler.
Dreßler hingegen musste sich über eine Stunde am Spielfeldrand warmlaufen, ohne eingesetzt zu werden. jetzt will der Ex-Kapitän nicht mehr. "Mir wurde zuletzt deutlich gezeigt, dass ich hier keine Zukunft mehr habe."
Allerdings hat die ganze Sache einen Haken. Dreßlers Vertrag läuft noch bis zum Ende der Saison und der FCA will ihn nicht gehen lassen. Trainer Rainer Hörgl: "Sören hat einen Vertrag und wir werden ihn nicht gehen lassen. Warum auch, im Fußball kann es ganz schnell gehen." Vor einigen Wochen sah dies aber noch ganz anders aus. Da wurde die Möglichkeit eines Wechsels offen ausgesprochen. Dies bestätigt FCA-Manager Andreas Rettig: "Da haben wir schon ein Gespräch mit Sörens Berater geführt."
Nun kann es sogar gut sein, dass Dreßler nach der Roten Karte von Roland Benschneider am Freitag (18 Uhr) beim Spiel bei der TuS Koblenz wieder in die Startelf rückt. "Ich werde versuchen, mich voll darauf zu konzentrieren. Mehr kann ich jetzt nicht tun. Ich habe eine Verpflichtung gegenüber der Mannschaft."
Zwischen Dreßler und Hörgl, der ihn 2003 nach seiner Amtsübernahme von Armin Veh quasi von der Tribüne ins Abwehrzentrum holte, herrscht im Sommer 2007 aber Eiszeit. "Wir haben ein professionelles Verhältnis", sagt Dreßler. Innig klingt das nicht mehr.
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