Der FCA-Talk: Erfüllt Herrlich den Auftrag, an dem Schmidt scheiterte?
Der FC Augsburg hat einen neuen Trainer: Heiko Herrlich ersetzt Martin Schmidt. Eine Entscheidung, die zeigt: Beim FCA sind die Zeiten der Geduld vorbei.
Nach dem 0:2 beim FC Bayern München hat sich der FC Augsburg von Trainer Martin Schmidt getrennt. Auch der Nachfolger des Schweizers steht bereits fest und wurde der Öffentlichkeit am Dienstag präsentiert: Heiko Herrlich soll den FC Augsburg vor dem Abstieg retten.
Dass der FC Augsburg sich von Martin Schmidt getrennt hat - für FCA-Reporter Robert Götz ist das nachvollziehbar, aber auch überraschend. Denn auch wenn die Rückrundenbilanz des Vereins mit sechs Niederlagen in acht Spielen katastrophal ist, betont Götz: "Der FCA hat zuletzt nicht wie ein Absteiger gespielt, der ins Bodenlose fällt." Zudem gebe es immer noch fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. Letztlich haben man beim FC Augsburg aber "nicht mehr das Gefühl gehabt, mit Schmidt aus dem Abwärtsstrudel zu kommen". Auch die erhoffte Initialzündung, vom Spiel gegen den FC Bayern ist ausgeblieben.
Das Spiel des FCA gegen Freiburg war "erschütternd"
Tatsächlich habe es aber Spiele gegeben, nach denen man es eher verstanden hätte, wenn sich der FC Augsburg von Martin Schmidt getrennt hätte. "Erschütternd" war für Götz etwa das Heimspiel gegen den SC Freiburg. Gegen die Breisgauer hatte der FC Augsburg gerade mal 25 Prozent Ballbesitz. Nun geht beim FCA die Angst vor dem Abstieg um, die letztlich Schmidt den Job den gekostet hat.
Dass Heiko Herrlich den erklärten Auftrag der Klubführung - die Defensive soll besser stehen, das Umschaltspiel intensiviert werden - erfüllt, kann sich Götz vorstellen. Es ist der Auftrag, an dem Schmidt gescheitert ist. "Herrlich hat bei Regensburg und Leverkusen gute Arbeit geleistet. Er ist ein Mann, der eine Gruppe formen kann." War die Formkurve beim FC Augsburg unter Schmidt ein ständiges Auf und Ab, soll nun auch wieder Kontinuität einkehren.
Klar ist aber auch: Die Verpflichtung von Martin Schmidt war erneut ein Fehlgriff von Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter. Erfüllt auch Herrlich die Erwartungen nicht, könnte es auch für Reuter unangenehm werden.
Herrlichs erstes Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag um 18 Uhr wird wegen des Coronavirus aller Voraussicht nach vor einer Geisterkulisse stattfinden - eine denkbar schlechte Konstellation, schließlich soll der Funke von den Spielern auf die Fans überspringen. Der FC Augsburg kündigte bereits an, allen Fans die Kosten für die Karte zu erstatten. Wie genau dies ablaufen soll, ist bislang unklar. (eisl)
Lesen Sie dazu:
- Fünf Gründe: Darum ist Martin Schmidt beim FC Augsburg gescheitert
- Wie Heiko Herrlich den FCA wieder erfolgreich machen möchte
- Schmidts Rauswurf ist überraschend - aber der FCA handelt konsequent
Die Diskussion ist geschlossen.
Reuter und Herrlich hatten als Spieler mal tolle Erfolge miteinander.
Ihre aktuellen bzw. letzten Performances in den jeweiligen Rollen lassen Zweifel aufkommen am Ziel Klasse halten.
Es ist schon unglaublich, wie locker dieser sog Manager seine eigenen Fehlentscheidungen auf andere abwälzt. Nochmal: Nicht die Verpflichtung allein, sondern die Vertragsdauer und vor allem die nicht erfolgte Korrektur disqualifizieren diesen Sportdirektor. Starrsinn und fehlende Bereitschaft, offensichtlich falsche Entscheidungen rückgängig zu machen, kennzeichnen den Niedergang des Augsburger Fußballs der letzten Jahre. Damit ich nicht missverstanden werde, die Entlassung Schmidts kritisiere ich nicht. Nur, sie hätte schon viel früher erfolgen müssen. Und dass er sich nicht zu schade ist, jetzt den Sündenbock zu geben, ist schon sehr armselig (oder durch eine entsprechende Abfindungsübereinkunft großzügig honoriert).
"Starrsinn und fehlende Bereitschaft, offensichtlich falsche Entscheidungen rückgängig zu machen, kennzeichnen den Niedergang des Augsburger Fußballs der letzten Jahre"
Jetzt übertreibst aber maßlos. Das ist ja schon lächerlich!Der FCA spielt seit 9 Jahren erstklassig und nicht in der Regionalliga.
Ich kenne zwar deine Erwartungshaltung nicht, aber an der kann was nicht stimmen.
Wie könnte es auch anders sein, die sog. (selbsternannte) Investigativexpertin hat den neuesten Reuterskandal aufgedeckt. Herr Schmidt erhält nämlich eine Abfindung, wenn er den Sündenbock gibt. Liefern Sie uns ausnahmsweise mal Belege/Quellen für dieses rufschädigende Gerücht?
An Bernd Knödel,
nicht allein die Verpflichtung Koubeks war ein Fehler, sondern das Gravierende war das sture Festhalten an einer falschen Entscheidung, damit sind wir in diese Lage geraten. Und das ist das Hauptproblem dieses sog Managers: Wie bereits den 60ern schadet er dem Verein.
In was für eine Lage sind wir denn geraten? Wir stehen in der Tabellenregion in der wir in den vergangenen Jahren auch immer standen. Wenn er dem FCA so schaden würde, dann frag ich mich wie wir uns bis jetzt in der Bundesliga halten konnten. Wie genau hat er denn den Blauen geschadet?
Hat man denn Markus Weinziert ( Europalig mit dem FCA ) oder Bruno Labadia gefragt? Nach der Verpflichtung von Koubek, der sich
als einzige Verunsicherung für die Hintermannschaft erwiesen hat, sind wir gespannt, ob die Verpflichtung von Heiko Herrlich die er-
hoffte Verbesserung zu Martin Schmidt ist. Wenn nicht, so muss Manager Reuter schnellstmöglich gehen! Koubek hätte schon längst die "rote Karte des FCA" bekommen müssen.
Kerstin D.
Weinzierl und R mögen sich nicht besonders, es gab schon genügend Probleme mit Weinzierls Verabschiedung. Labadia ist für R als Person zu stark, da kann er seine geniale Ideen nicht so leicht umsetzen.
@Robert Götz
"Herrlich hat bei Leverkusen gute Arbeit geleistet." ???
In seiner ersten Saison als Trainer in Leverkusen hat er die Champions League verpasst, die dort als Saisonziel gilt. Nach der Hinrunde seiner 2. Saison bei Bayer 04 wurde er dort nach einem sehr enttäuschenden 9. Platz gefeuert. Die Vereinsführung der Werkself habe u.a. „eine Stagnation in der Entwicklung des Teams" erkannt.
Und Herrlich soll nun also der richtige Trainer sein, um die Stagnation beim FCA zu beenden? Na dann viel Glück allen Beteiligten!
Wo hat sich denn Heiko Herrlich in der allerletzten Zeit empfohlen ? Durch die Verpflichtung von Koubek hat sich Manager Reuter
disqualifiziert. Wie lange will der FCA an noch an ihm festhalten ?
Warum reduzieren Sie die Bewertung der Arbeit des Herrn Reuters nur auf die Verpflichtung des Herrn Koubek? Sollte man nicht eher die ganze Transferarbeit bewerten? Aber es natürlich leichter und einfacher sich auf das Negative zu stürzen.
Mittlerweile hat auch der Letzte hier verstanden, dass die Verpflichtung des Torhüters wohl ein Fehlgriff war. Übrigens war dies in der Geschichte des Fußballs nicht der Erste Fehlgriff und wird auch nicht der Letzte sein.