Der FCA-Talk: War Herrlichs Taktik gegen Schalke zu ängstlich?
Die Partie des FC Augsburg gegen den FC Schalke bot großes Drama - und wirft die Frage nach der richtigen Aufstellung auf.
Fast immer wird, wenn das Wort Drama in Zusammenhang mit Fußballspielen verwendet wird, der Begriff falsch verwendet - schließlich geht es am Ende meistens doch nur um Tore, Punkte und Sieg oder Niederlage. Beim Spiel des FC Augsburg gegen den FC Schalke 04 war das Wort Drama ausnahmsweise angebracht.
Denn nach zehn Minuten Spielzeit spielten sich schlimme Szenen auf dem Rasen ab: Nach einem Kopfballduell mit Felix Uduokhai prallte Schalke-Stürmer Mark Uth ungebremst zu Boden und blieb bewusstlos liegen. Die Befürchtungen, dass Uth eine schwere Verletzung erlitten haben könnten, waren groß. Als ihm auf dem Spielfeld Infusionen verabreicht wurden, war den Spielern beider Mannschaften der Schock anzusehen.
Im FCA-Talk schildert Reporter Götz die bangen Momente nach der Uth-Auswechslung
Im FCA-Talk mit schildert unser Reporter Robert Götz, wie er die - nun ja - dramatischen Szenen erlebt hat: "Als Mark Uth bewusstlos auf dem Platz aufgeschlagen ist auf die Beine von Rani Khedira gefallen ist, hat man gleich gemerkt: Das ist etwas Schwerwiegenderes." Insgesamt musste Uth eine Viertelstunde behandelt werden. Am Ende gab Schalke Entwarnung: Uth erlitt letztlich "nur" eine Gehirnerschütterung und nicht wie befürchtet, eine Verletzung an der Wirbelsäule. "Als das bekannt war, hat sich die Stimmung auf der Pressetribüne auch entspannt", sagt Götz.
Sportlich entging der FC Augsburg gegen den FC Schalke nur knapp einer Blamage: Erst in der Nachspielzeit erzielte FCA-Stürmer Marco Richter den 2:2-Ausgleich, hatte danach sogar noch die Chance zum Siegtreffer. Für Schalke geht die Sieglos-Serie weiter, seit 27 Ligaspielen konnte Königsblau keinen Dreier mehr einfahren.
Die defensive Taktik von FCA-Trainer Heiko Herrlich verwunderte
Robert Götz wunderte sich hingegen über die vorsichtige Aufstellung, die FCA-Trainer Heiko Herrlich gewählt hatte: "Er ist mit drei nominellen Sechsern gestartet, auch wenn Tobias Strobl auf der Zehn gespielt hat. Der FCA hat sehr, sehr viel Respekt gehabt vor Schalke und ich verstehe die Aufstellung nicht ganz." Erneut offenbarte der FC Augsburg, wo in dieser Saison der Schuh drückt: im Spiel nach vorne. "Der FCA tut sich unglaublich schwer, gegen Gegner auf Augenhöhe zu Torchancen zu kommen."
Offensivkräfte wie Marco Richter und Alfred Finnbogason saßen auf der Bank. Götz bemängelt auch die fehlende Entwicklung des FCA unter Herrlich: "Da sehe ich zur Zeit keine großen Schritte." Ebenso wirft die Auswechslung des Torschützen Richters nach seiner Auswechslung Fragen auf. "Ich war vollkommen überrascht, dass Richter ausgewechselt wurde. Da stößt man einen Spieler vor den Kopf", so Götz.
Wer wird den gesperrten Florian Niederlechner beim FCA ersetzen?
Wegen der englischen Woche und dem eng getakteten Corona-Spielplan steht das nächste Spiel des FC Augsburg schon am Mittwoch an: Gegner ist um 20.30 Uhr der Aufsteiger Arminia Bielefeld. Bei einem Sieg in Ostwestfalen könnte der FCA den Abstand auf den derzeitigen Tabellen-16. auf neun Punkte hochschrauben - ein echter Big Point also. "Der Anspruch muss ein Sieg sein - vor allem wenn man sich weiterentwickeln will", so Götz.
Ein Wiedersehen wird es dabei mit Sergio Cordova geben, der diese Saison an Bielefeld ausgeliehen ist - ebenso stellt sich die Frage, wer den gesperrten Florian Niederlechner vertreten wird. (eisl)
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Liebe JOSEFA,
auch die 1. Fußball-Bundes-Liga ist kein Wunschkonzert und ohne Moos nichts los, das haben die Roten Bullen von Leipzig bestens bewiesen.
Man muss sich schon manchmal hinterfragen ob einige dieser Kritiker je gegen einen Ball getreten haben? Heiko Herrlich hat mitgeholfen den FCA letzte Saison vor dem Abstieg zu retten und in der neuen Saison steht der Verein nach dem 11. Spieltag mit 13 Punkten an 11. Stelle, so gut wie nie zuvor.
Eigentlich sind die Ziele bisher vollstens erreicht worden und mit den zur Verfügung stehenden Mitteln und Möglichkeiten muss man von Spiel zu Spiel arbeiten und denken. Dafür zahle ich gerne ins Phrasenschwein ein.
Man kann natürlich ans Christkind schreiben: Bitte mach den FCA mit einem MInimal_Budget zum Deutschen Meister. ZickeZackeHoiHoiHoi
Herzlichst Ihr Rainer Kraus
Manuel Baum und seinen Schalkern kann man gratulieren für die überraschend gute Leistung als Tabellenletzter. So braucht man
sie noch nicht als Absteiger zu sehen. Bin gespannt, wer am Ende vor wem stehen wird: der FCA oder Schalke. Das nächste Spiel
bei Bielefeld wird Klarheit geben, geht es doch abermals gegen eine unten in der Tabelle stehende Mannschaft. Wenn wieder nicht
gewonnen wird, muss man die Trainerfrage stellen bevor es zu spät ist.
Willi Dietrich
Die taktische Aufstellung war sagen wir mal gewöhnungsbedürftig. Wenn nicht gegen den Letzten der Tabelle, zuhause offensiv aufzutreten, wann dann!? Den Stillstand sehe ich auch ( wieder mal), noch dazu mit diesem Kader. Es macht nicht richtig Spaß da zuzusehen, da bleibt nur die Hoffnung genügend Punkte für den Klassenerhalt einzufahren. Problem dabei.... der Trainer wird egal was passiert weitermachen und jede Woche eine „neue“ taktische Variante auspacken.
Noch was zum Artikel... denke der Anspruch der Augsburger Allgemeinen sollte es sein, fehlerfreie, grammatikalisch ordentliche Artikel zu veröffentlichen
Herrn Götz schätze sicher nicht nur ich als absoluten Fußball-Fachmann, der auch, und dies ist vor allem in Augsburg wichtig, wo generell alles zu klaglos hingenommen wird, mal den Finger in die Wunde legt. Auch ich bin über die ängstliche, defensive Ausrichtung erschrocken, zumal Strobl noch in keiner Partie überzeugen konnte....wie wichtig wäre nun ein Daniel Baier, den Herrlich und Hr. Reuter systematisch demontiert haben. Auch hat der Chef-Coach erneut das im Teamsport Fussball so essentielle Momentum für einen Spieler übersehen, der gerade eine schwierige Zeit erlebt und Marco Richter, der noch im verdienten Torjubel war, hart aufprallen lassen und ausgewechselt. Vargas, der am Sonntag katastrophal gespielt hat und total platt, wäre wohl froh gewesen, eher duschen zu dürfen. Insgesamt wackelt schon wieder ein Cheftrainer in Augsburg und fällt durch einen gewissen Starrsinn auf, wie zuletzt Schmidt, der Koubek bis zuletzt aufstellte und uns dadurch wichtige Punkte kostete. Auch Heiko Herrlich wirkt mittlerweile fahrig und dünnhäutig..es wird nun höchste Zeit, dass er in die Pötte kommt!
Nobby Die Stimme der Rosenau
Es ist wirklich unerträglich welcher gequirlter Schmarrn ohne jeglicher Fußball-Kompetenz hier abgelassen wird. Wenn Florian Niederlechner nicht bereits in der 53. Minute mit einer Roten Karte ausgeschieden wäre und der FCA in Unterzahl hätte spielen müssen, wäre wohl ein andres Resultat möglich gewesen.
Das Remis war glücklich, aber letztendlich auch verdient. Das taktische Spiel von Trainer HH in diesem Spiel infrage zu stellen ist schlichtweg unqualifiziert.
Hallo Herr Rainer Kraus,
haben Sie nicht die letzten Spiele und die gesamte Entwicklung des FCA seit dem Wolfsburg Spiel verfolgt. Es ist keinerlei System und keinerlei Entwicklung in der Mannschaft zu sehen. Der Umbruch den herrlich angekündigt hatte blieb aus.
Hertha Berlin ( Grottenschlechte Leistung), Freibug ( Grottenschlechte Leistung) , Schalke 04 ( Grottenschlechte Leistung)
verfolgen sie das überhaupt oder welche Spiele sehen Sie. Die Frage stelle ich ernsthaft.
Klar kann mann glücklich sein mit 10 Mann gegen Schalke einen Punkt geholt zu haben. Leider war aber bis zum Platzverweis wieder kein System zu erkennen , daran liegt doch das Problem. Dass der FCA mit 13 Punkten gut dasteht ist ok. aber der Schein trügt. Scheinbar verfolgen Sie kein Spiel im Fernsehen, also mir scheint es so
Liebe Grüße
Hallo Herr Kraus,
natürlich ist das Spiel nach dem Platzverweis taktisch anders geworden.
Aber ich beziehe mich auch auf die Startaufstellung und das Spiel bis zum Platzverweis.
Heiko Herrlich hat mit drei defensiven Mittelfeldspielern begonnen, wobei er Tobias Strobl als Zehner aufgestellt hat. Das ist für mich eine sehr defensive Grundausrichtung. Ob dies gegen das Tabellenschlusslicht notwendig war, diese Frage darf man sich schon stellen. So eine taktische Marschrichtung sendet auch ein Zeichen an den Gegner (Oh, die haben ja Bammel vor uns) und an die eigene Mannschaft (Oh, da müssen wir vorsichtig sein)
Dabei hatte er mit Michael Gregoritsch und Marco Richter schon personelle Alternativen auf der Bank.
Der FCA hat in den ersten 50 Minuten (also vor dem Ausgleich und Platzverweis) keine wirklich heraus gespielte gefährliche Torchance (außer ein oder zwei relativ ungefährlichen Fernschüssen).
Das Tor resultierte aus einem abgefälschten Freistoß.
Der FCA, als Gastgeber, agierte gegen das bis dahin in 26 Spielen sieglose Schalke verhalten, mit schlechter Paßquote und ohne Druck nach vorne.
Auch der Ausgleich der Gäste fiel in Gleichzahl. Bitte nicht vergessen.
Diese ersten 50 Minuten waren ein Spiegelbild dessen, was der FCA schon seit Wochen spielt. Relativ sicher und konsequent in der Defensive arbeitend, aber nach vorne in vielen Phasen ideenlos und das zuletzt auch gegen Mannschaften aus der Tabellennachbarschaft wie Hertha, Freiburg, Hoffenheim oder jetzt auch Schalke.
Aber genau eine spielerische Weiterentwicklung gegen Gegner, die nicht unbedingt das Spiel selbst machen wollen, war ja auch ein Grund der Verpflichtung von Heiko Herrlich. Und da sehe ich im Moment kaum eine Fortentwicklung.
Was jetzt da ein "gequirlter Schmarrn" sein soll, weiß nicht. Darf ich fragen, ob Sie sich den Podcast auch angehört haben?
Dass das Spiel nach dem Platzverweis taktisch ganz anders verlief ist auch klar.
Es spricht auch durchaus für Heiko Herrlich, dass die Mannschaft zum zweiten Mal in Unterzahl wie in Gladbach noch einen Punkt gerettet hat. Die Mannschaft ist fit und die Moral stimmt.
Aber, und da wiederhole ich mich, eine großartige spielerische Verbesserung, was ja auch der Anspruch der Verantwortlichen des FCA ist, sehe ich, momentan im Spiel 11 gegen 11 nicht.
Robert Götz