Der FCA-Talk im Video: Wo ist der Augsburger Kampfgeist geblieben?
In Frankfurt präsentiert sich der FC Augsburg desaströs und leistet zum Schluss keine Gegenwehr mehr. Gerade das war lange die Stärke des FCA. Was ist passiert?
Es war ein Auftritt, der vielen FCA-Fans noch immer schwer im Magen liegen dürfte: Mit 0:5 ging die Mannschaft von Martin Schmidt in Frankfurt unter. Nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Art und Weise waren gewöhnungsbedürftig. Denn die letzten beiden Gegentreffer nahm der FC Augsburg innerhalb von zwei Minuten hin, in einem Fall resultierte ein Gegentor sogar aus einem schlampig ausgeführten Anstoß.
Es war das vierte Mal in dieser Saison, dass der FC Augsburg fünf Gegentore hinnehmen musste - und für Trainer Martin Schmidt der Anlass, andere Töne anzuschlagen. Der Schweizer hat bei der Mannschaft ein Mentalitätsproblem verortet und den Konkurrenzkampf eröffnet - zum Beispiel im Tor. Im FCA-Talk hofft AZ-Redakteur Robert Götz, dass Schmidt seine Ankündigung wahr macht: "Schmidt muss härter durchgreifen und diesen Worten auch Taten folgen lassen." Er sei gespannt, was in dieser Woche passiert. Unter anderem ist die Rolle von Tomas Koubek im FCA-Tor nicht mehr unumstritten. Schmidt sagte, der Tscheche habe nur noch einen kleinen Vorsprung gegenüber seinem Konkurrenten Andreas Luthe.
Dass sich der FC Augsburg erneut nicht gegen eine Pleite gestemmt hat, sei "bedenklich"
Werbung in eigener Sache haben kaum Spieler des FC Augsburg betrieben, betont Götz. Die Leistung in der zweiten Halbzeit gegen Eintracht Frankfurt sei desaströs und "des FCA nicht würdig" gewesen. Davon, dass sich Spieler gegen die Niederlage stemmten, sei nichts zu spüren gewesen. Dass gerade dieser Kampfgeist jahrelang eine Stärke des FC Augsburg war und seit rund zwei Jahren verschüttet wirkt, sei bedenklich.
Woran das liegt? "Bis dato hat der FC Augsburg die Rolle des Underdogs gelebt, auch die Spieler." Mittlerweile sind sowohl die Ansprüche der Spieler als auch die des FCA gestiegen - die Frage ist, ob diese Ansprüche noch realistisch sind und nicht von der Realität Abstiegskampf ablenken.
Wie stabil eine Mannschaft, die mit ähnlichen finanziellen Mitteln zusammengestellt wurde, auftreten kann, zeigt der nächste Gegner des FC Augsburg: der SC Freiburg. Am Samstag um 15.30 Uhr treffen die beiden Teams aufeinander. Während der FCA mit 44 Gegentoren die viertschlechteste Abwehr der Liga stellt, hat der SC Freiburg nur 30 Gegentreffer kassiert und hat nur drei Punkte Rückstand auf die Europapokalränge. (eisl)
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Ich stimme den ersten beiden Schreibern hier voll zu und füge hinzu :
Der nächste Gegner des FCA, der SC Freiburg, hat zuletzt gegen Hoffenheim nur durch ein Elfmetergeschenk des Schiedsrichters ge-
wonnen und gegen Aufsteiger Köln mit 0:4 eine Abfuhr bekommen. Diese momentane Schwäche des SC Freiburg ist für den FCA die
Chance sich für die 0:5-Pleite in Frankfurt zu rehabilitieren. Dabei kann Trainer Schmidt zeigen, ob er die Mannschaft aus der Schwäche herausführen kann, indem er die Spieler motiviert und taktisch gut einstellt. Eine Einzelmaßnahme wäre die Aufstellung
von Luthe, von wo aus eine Stabilisierung der Hintermannschaft ausgehen könnte, denn Koubek hat mich trotz so mancher Paraden
nicht überzeugen können, da er immer wieder patzt. Wenn dem Trainer im Heimspiel gegen Freiburg nicht der sprichwörtliche Be-
freiungsschlag gelingt, zumindest mit einer ansprechenden Mannschaftsleistung, sollten seine Tage als Trainer gezählt sein. Ebenso
muss man dann auch über den Manager Reuter nachdenken.
Zunächst aber zählt noch die Hoffnung.
Willi Dietrich
Die derzeitige mögliche Schwäche ist eine gewisse Hoffnung für Samstag - und klar, verlieren kann man immer, entscheidend ist das Wie.
Wo Herr Schmidt noch einen "kleinen Vorsprung " von Koubek vor Luthe sieht, gehört wohl zu den aktuell wieder vielen Rätseln, die er uns FCA-Fans und Freunden präsentiert. Es gibt schon wieder bergeweise Baustellen beim FCA, die sofort klar und transparent abgewickelt werden müssen. Wir wollen auch keine geschliffenen und zigmal mit der Pressestelle abgeklärten Statements mehr von Verantwortlichen und Spielern hören, sondern Taten sehen. Wacht endlich auf!
Nobby - Die Stimme der Rosenau
Das mit dem "kleinen Vorsprung" riecht förmlich nach dem 50:50 und der "Bauchentscheidung" Baums zugunsten von Giefer. Wie man zweimal hintereinander die gleiche Sch... bauen kann, wird mir ewig ein Rätsel bleiben. In
Dass der Kampfgeist als ehemalige Stärke des FCA seit ca zwei Jahren nicht mehr zu erkennen ist, ist in der Tat das Problem. Die Ursache dafür ist schnell erklärt, das ist wie in jedem anderen Betrieb: Wenn die Mitarbeiter das Gefühl haben, die Geschäftsleitung kann nichts und behandelt die Beschäftigten ungerecht, zb nicht nach Leistung und Fähigkeit, sinken Motivationen und Einsatzbereitschaft. Wahrscheinlich wird leider schon nächsten Samstag der Unterschied zwischen dem "Betriebsklima" von Augsburg und Freiburg sichtbar werden.