Martin Hinteregger wechselt nach Frankfurt - das sagt der FCA dazu
Nach wochenlangem Hin und Her wechselt Hinteregger vom FCA zu Eintracht Frankfurt. Letzte Details des Transfers sind noch zu klären, heißt es von Vereinsseite.
Es war nicht das erste Mal, dass die Fußballprofis des FC Augsburg ihre Fans vor dem Training warten ließen. Um 15 Uhr war das Training angesetzt. Es dauerte aber eine halbe Stunde länger, ehe Trainer Martin Schmidt die Übungseinheit an der WWK-Arena mit einem „Kommt zusammen“ eröffnete.
Doch am Dienstagnachmittag verkürzte die Spekulation um ein Thema die Wartezeit der rund 50 Beobachter. Ist Martin Hinteregger dabei? Die Antwort sickerte schon vor dem Trainingsstart durch: Nein.
Martin Hinteregger soll Medizincheck in Frankfurt absolvieren
Nach wochenlangem Hin und Her wechselt der Österreicher zu Eintracht Frankfurt. Zunächst hatte die Bild berichtet, dass der Transfer des 26-Jährigen perfekt sei. Nach Informationen unserer Redaktion befand sich Hinteregger schon längst auf dem Weg nach Frankfurt, als das Training in Augsburg begann. In Frankfurt muss Hinteregger den obligatorischen Medizincheck noch absolvieren. Der FCA bestätigte den Weggang des Österreichers später. Pressesprecher Dominik Schmitz: „Es herrscht grundsätzliche Einigkeit über einen Wechsel, lediglich letzte Details des Transfers müssen geklärt werden.“
Unter den Fans machte sich so etwas wie Erleichterung breit. „In dem Fall ist es in Ordnung, ein Quälgeist weniger“, sagte der grauhaarige Mann mit der silberumrandeten Brille. „Eine weitere Zusammenarbeit hätte doch nichts mehr gebracht. Eigentlich hätte man sich das ganze Theater sparen können“, sagte sein Kollege, mit dem er oft am Vormittag die Trainingseinheiten beobachtet. Jetzt ist es nicht so, dass Hinteregger mit seinen Eskapaden jeglichen Kredit bei den Fans verspielt hätte, doch das wochenlange Gezerre nervte die FCA-Fans dann doch gewaltig.
Am Montag hatte der Österreicher einmal mehr für Unruhe gesorgt. Im Internet war ein Video aufgetaucht, das den FCA-Profi in stark angetrunkenem Zustand während des Mannschaftsabendes am trainingsfreien Samstag in der Fußgängerzone von Kitzbühel zeigte. Hintereggers Teamkollege Kevin Danso versucht mit Mühe, seinen Freund zum Gehen zu bewegen. Im Hintergrund lehnen Rani Khedira, Julian Schieber und André Hahn an einer Wand.
FCA-Sportgeschäftsführer Reuter hatte Konsequenzen angedeutet
Es wirkt, als würden sie Hinteregger nicht unbedingt mit aller Macht vor seinem Unglück bewahren wollen. Tags darauf fehlte Hinteregger in der letzten Übungseinheit des Trainingslagers, auch auf dem abschließenden Mannschaftsfoto war er nicht zu sehen. Da hatten Trainer Martin Schmidt und Sportgeschäftsführer Stefan Reuter schon gehandelt und Hinteregger suspendiert.
Seit er vor 14 Tagen das Training beim FCA wieder aufnehmen musste, sorgte er mit einigen, wohlwollend ausgedrückt, unglücklichen Aktionen immer wieder für Aufregung. Er hat zwar nicht gestreikt, aber wenig Zweifel daran gelassen, dass er in Augsburg nicht mehr bleiben wollte, sondern lieber zu seinem Leihklub Frankfurt zurückkehren würde. Die Bilder vom torkelnden Hinteregger haben die Trennung wohl beschleunigt. Einen zweiten Fall Caiuby wollten sich die FCA-Verantwortlichen nicht mehr antun.
Denn plötzlich kamen die Verhandlungen mit Frankfurt schnell voran. Innerhalb von zwei Tagen wurde der Wechsel besiegelt. Zuvor hatte man wochenlang um die Ablöse gefeilscht. Frankfurt wollte nicht über zehn Millionen Euro zahlen, Reuter nicht weniger als 15 Millionen einnehmen. Am Ende werden sich beide Parteien wohl in der Mitte geeinigt haben. Zwölf Millionen Euro werden derzeit spekuliert. Es wäre wohl ein Betrag, bei dem sowohl die Eintracht als auch der FCA ihre Gesichter wahren würden.
Martin Hinteregger, der im Sommer 2016 für neun Millionen Euro von RB Salzburg gewechselt war, wird auf jeden Fall ein Transferplus hinterlassen. Und sonst? Ein FCA-Profi sagte am Dienstag: „Eigentlich hinterlässt ein Spieler von seiner Qualität ein Loch, dass man es stopfen muss. Aber welche Qualität hat er denn zuletzt gezeigt?“ Und dann fügte er nachdenklich an: „Jetzt hat er doch seinen Willen bekommen.“ Und Trainer Martin Schmidt? Der beantwortete die Frage, ob er zu seinem ehemaligen Angestellten etwas sagen wolle, mit: „Nein.“ Um ein Statement wird er dieser Tage aber nicht herumkommen.
Am Dienstag ließ er erst einmal Taten sprechen. Jozo Stanic und Kevin Danso und Marek Suchy und Tim Rieder bildeten die Innenverteidiger-Pärchen beim Trainingsspiel. Gut möglich, dass der FCA aber auch auf dem Transfermarkt tätig wird, denn die Genesung von Jeffrey Gouweleeuw (Adduktoren) scheint sich noch zu ziehen.
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Das „Gezerre“ wurde von den Sportvorständen beider beteiligten Vereine geleistet. Eintracht Frankfurts F. Bobic und S.Reuter vom FCA überboten sich doch in der Selbstdarstellung als ober-clevere Manager und Dealer eines schlussendlich aber peinlichen und dem Image beider Vereine abträglichen („Sklaven“-)Handels.
Bleibt zu hoffen und ihm zu wünschen, dass sich Trainer M. Schmid mit Kommentaren zurückhält (auch wenn ihn die Medien dazu ausquetschen werden) und seinen Focus auf die Bildung einer vom Teamgeist getragen Mannschaft konzentriert. Daran hat es ja sichtlich letzte Saison gefehlt…und das war nicht nur die Schuld von M.Baum.
Herr Reuter hat sich korrekt verhalten und meiner Meinung nach selbstverständlich die Interessen unseres FCA vertreten. Die von Eintric Frankfurt gebotene Summe war in Bezug auf eines bis 2022 laufenden Vertrages nichts als unverschämt.
Das Verhalten des Herrn Hinteregger war schon seltsam, aber nicht minder das vom Manager Sport, Hr. Reuter. Er muss unbedingt seine Macht demonstrieren, egal auf wessen Kosten. Er sollte seine Energie auf seinen Job konzentrieren. Die Torwartposition Ostseite einem Jahr immer noch nicht zufriedenstellend geregelt. Eins muss man Hinteregger allerdings lassen. Er hat den „Taktikfuchs“ Manuel Baum entzaubert.