Neue FCA-Ticketbörse - Eine Lösung, die allen gefällt
Die ehemaligen Viagogo-Gegner sind mit der neuen Ticketbörse beim FC Augsburg zufrieden. Daneben wolle man den Schwarzmarkt im Auge behalten.
Zwei Jahre hat Markus Kamenew, Mit-Organisator der Fan-Initiative „fcafans-gegen-viagogo“, gegen die Kooperation des FC Augsburg mit dem umstrittenen Ticket-Online-Portal Viagogo gewettert und gekämpft. Als der Bundesligist die Zusammenarbeit im Sommer beendete, war ein Etappenziel erreicht. Jetzt sehen sich die Viagogo-Gegner am Ziel, da der FCA seine eigene Ticketbörse freigeschaltet hat.
Dauerkarten-Inhaber, die ein Spiel nicht besuchen können, können ihre Karte in die Tauschbörse einstellen und erhalten den anteiligen Dauerkartenpreis erstattet. Allerdings wird eine fünfprozentige Abgabe für den FCA-Nachwuchs einbehalten. „Wir sind mit der gefundenen Lösung sehr zufrieden. In unserem vor eineinhalb Jahren vorgestellten Entwurf einer solchen Börse mit einem Klick-Dummy hatten wir genau diese Lösung präferiert“, sagt Kamenew. Ein Vorteil für die Dauerkartenbesitzer: Sie müssen ihre Karten nicht mehr aus der Hand geben.
"15 Prozent Gebühren sind akzeptabel"
Dass der Käufer den aktuellen Tageskartenpreis plus 15 Prozent Gebühren bezahlen muss, finden er und seine Mitstreiter in Ordnung. „Aus unserer Sicht sind die 15 Prozent akzeptabel, schließlich ergibt sich hieraus auch ein gewisser Mehraufwand aufseiten des FCA.“ Die Anregung für die Jugend-Abgabe kam sogar aus den Reihen der aktiven Fans. „Wir haben Anregungen der Vertreter der Fan-Szene bei der Entwicklung berücksichtigt. Zum Beispiel kam der Vorschlag für die Abgabe für den FCA-Nachwuchs aus deren Reihen“, sagt FCA-Finanz-Vorstand Peter Bircks.
Wie die verhinderten Dauerkarten-Inhaber die Ticketbörse annehmen, kann Bircks nicht abschätzen. „Keine Ahnung. Wir lassen uns überraschen. Es ist völliges Neuland. Wenn die Argumentation der damaligen Viagogo-Gegner greift, müssten nun deutlich mehr Karten verkauft werden als damals.“ Auch Kamenew und seine Mitstreiter sind gespannt, wie die Börse angenommen wird. Er sagt: „Keiner muss, aber jeder kann die Ticket-Börse verwenden. Für uns ist es ein Meilenstein und eine wesentliche Verbesserung im Vergleich zu Viagogo. Geldmacher haben in der eigenen Ticket-Börse keine Chance und echte FCA-Fans zocken andere Fans ohnehin nicht ab.“
Keiner rechnet mit einem Run auf die Tauschbörse
Dass jetzt ein Run auf die Tauschbörse einsetzt, glaubt niemand. Große Nachfrage nach solchen Karten herrscht nur bei den Top-Spielen. Da boomt aber auch der Schwarzmarkt. Kamenew appelliert, auch in solchen Fällen die Tauschbörse zu nutzen: „Fans sollten andere Fans nicht abzocken. Dauerkarten sind keine Spekulationsobjekte, sondern Ausdruck einer engen Bindung zum Verein.“
Da Einzelkarten noch nicht über die Ticketbörse verkauft werden können, behält der FCA den Schwarzmarkt im Auge. Bircks sagt: „Wir gehen weiter massiv dagegen vor. Interessant sind bei uns aber nur drei, vier Spiele im Jahr – Bayern, Dortmund oder Schalke. Für uns ist das aber auch eine moralische Geschichte. Wir wollen verhindern, dass sich Trittbrettfahrer auf Kosten anderer bereichern.“ (ötz)
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