FCA-Gegner Köln will raus aus der Abstiegszone
Horst Heldt ist Sportchef des 1. FC Köln. Er sagt: Der FC ist im Abstiegskampf. Im Spiel gegen den FC Augsburg am Samstag soll die Wende eingeläutet werden.
Zusammen soll es gelingen. Wie auch sonst? Fußball ist nun mal kein Einzelsport, in dem einer ganz alleine brillieren kann. Deshalb ist es gerade vor wichtigen Spielen fast schon zu einer Gewohnheit geworden, dass Verantwortliche bei Fußball-Bundesligisten an das Gemeinschaftsgefühl appellieren. So nun auch in Köln. Da sagt Sportchef Horst Heldt vor dem Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den FC Augsburg: „Wir brauchen diese unbändige Kraft, die diese Menschen, die dieses Stadion auslösen kann.“ Also gemeinsam mit den Fans den Bock umstoßen.
Freilich nicht den armen Hennes, der als Maskottchen treu und brav seinen Dienst tut. Hennes IX. ist mittlerweile an der Reihe, er aber muss nichts fürchten. Es geht darum, gemeinsam den Misserfolg zu beenden. Köln ist mit sieben Punkten Vorletzter. Das geht so natürlich nicht.
Spiel gegen den FC Augsburg: Der 1. FC Köln kämpft gegen den Abstieg
Köln ist mit Ambitionen gestartet. Das gehört zum FC wie der Dom zur Stadt. Nur der Kampf gegen den Abstieg, das kann bei weitem nicht alles sein bei den rheinländischen Frohnaturen. Die erste Phase der Saison aber zeigte, dass womöglich die Qualität des Kaders nicht viel mehr zulässt. Oder lag es vielleicht doch am Trainer? Achim Beierlorzer musste zumindest für kurze Zeit sich wieder ins Trainerschaufenster stellen, nachdem ihm die Kölner Verantwortlichen ihr Vertrauen entzogen hatten. Beierlorzer fand schnell wieder eine neue Aufgabe, während in Köln Markus Gisdol übernahm – zusammen mit Horst Heldt, dessen Fußballkarriere in Köln in den 1990er Jahren so richtig Fahrt aufnahm und der den gebürtigen Augsburger Armin Veh ablöste.
Nun ist Heldt als Sportchef gefordert, das Team wieder in die Spur zu bringen. Er sagt: „Es geht nicht um die Frage, ob die Mannschaft Abstiegskampf kann oder nicht. Sie muss. Wir sind im Abstiegskampf.“ Der erste Schritt, das Anerkennen der Situation, ist also getan. Nun muss der nächste folgen. Im eminent wichtigen Spiel gegen den FC Augsburg, wie Heldt sagt. Und Trainer Gisdol fügt an: „Es geht darum, schnell zu punkten. Aber der Weg wird sehr lang sein. Mit einer Niederlage gegen Augsburg ist man nicht abgestiegen.“ Das nicht, ein Stimmungsaufheller allerdings wäre eine weitere Niederlage freilich auch nicht.
FCA-Spiel am Samstag: Das erste Spiel unter Trainer Markus Gisdol hat der 1. FC Köln verloren
Stimmungsaufheller können sie in Köln gerade gut brauchen. Die erste Partie unter Gisdol ging mit 1:4 in Leipzig verloren. Es gab schon bessere Einstandspartien für Trainer. „Es war wichtig, dass wir das Spiel richtig einordnen und es schnell abhaken“, sagt Gisdol. Lieber nach vorne blicken also. Stabilität finden, darum geht es Gisdol. „Wir müssen jetzt den richtigen Mix hinkriegen“, sagt er. Er sei überzeugt, dass die Mannschaft ausreichend Qualität habe. Vor allem im Angriff wird es spannend zu sehen sein, welche Ideen Gisdol entwickelt hat. „Hier ist alles denkbar“, sagt er. Bei seinen früheren Stationen habe er auch schon mal mit drei Stürmern gespielt. Oder mit einem zentralen Angreifer. Nur nichts preisgeben.
Vor Spiel gegen Köln: FC Augsburg lässt hinter verschlossenen Türen trainieren
Die Bundesliga ist ein Hort der Geheimniskrämer geworden. So hat etwa auch der FC Augsburg einen Großteil seiner Trainingseinheiten in der abgelaufenen Woche hinter verschlossenen Türen absolviert – aus Angst vor Kölner Spionen.
Die Kölner waren vor dieser Saison in die Bundesliga zurückgekehrt. Es war ihr sechster Aufstieg in der Klub-Geschichte. Und dieser Aufstieg war mit großen Hoffnungen verbunden. Das Team war verstärkt worden, nach Ansicht vieler Experten sogar so sehr, dass Köln eine Saison ohne Abstiegskampf erleben sollte. Die Wirklichkeit aber ist rau. Das wissen Heldt und Gisdol. Ihre Aufgabe ist schwer. Erst recht, wenn die Partie gegen Augsburg verloren ginge. Als Endspiel bezeichnet der Sportchef die Partie trotzdem nicht. „Wäre es eines, würde ja danach nichts mehr stattfinden“, sagt Heldt. Wohl wahr.
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