FCA-Trainer Martin Schmidt fühlt mit Funkel: "Oh, das ist Bundesliga..."
Dass Friedhelm Funkel in Düsseldorf entlassen wurde, missfällt seinem Trainerkollegen beim FCA. Schmidt beklagt: "Funkel wird dem Fußball fehlen."
Es war eine der wohl absurdesten Trainerentlassungen in der Geschichte der Fußball-Bundesliga: Am Dienstagabend wurde Friedhelm Funkel noch als "Düsseldorfs Trainer des Jahres 2019" ausgezeichnet, keine 13 Stunden später war er überraschend seinen Job bei Fortuna Düsseldorf los. Für den 66-Jährigen, der den Traditionsklub 2016 im Abstiegskampf der zweiten Liga übernommen und bis in die Bundesliga geführt hatte, war es die letzte Station als Trainer: Funkel beendete danach seine Karriere. Auf der Pressekonferenz des FC Augsburg vor dem Spiel gegen Werder Bremen (Samstag, 15.30 Uhr) war es Martin Schmidt anzumerken, wie sehr er mit seinem Kollegen mitfühlt.
Auf die Frage zu seiner ersten Reaktion zur Funkel-Entlassung antwortete Schmidt vielsagend: "Es ist nicht das erste Mal, dass man sagt: Oh, das ist Bundesliga..." Der Schweizer betonte, dass er die internen Abläufe nicht kenne. Dennoch sei es "schade um einen Trainerkollegen, der nun seinen Platz räumen müsse", befand er.
Mitte Dezember hatte der FC Augsburg noch gegen Düsseldorf und Funkel gewonnen
Dass Funkel seinen Vertrag noch am 23. Dezember verlängert hatte, um nur einen Monat später entlassen zu werden - für Schmidt keine allzu große Überraschung: "Es ist gang gäbe geworden, dass selbst eine Vertragsverlängerung nicht mehr viel zählt." Funkel habe er als herausragenden Kollegen kennengelernt: "Wir hatten einen sehr guten Austausch. Er hat einen großen Erfahrungsschatz." Dass er künftig nicht mehr auf den Trainer Friedhelm Funkel treffen könne, sei ein Verlust: "Friedhelm Funkel wird dem Fußball fehlen." Das letzte Aufeinandertreffen hatte es am 17. Dezember 2019 gegeben. Der FC Augsburg gewann das letzte Heimspiel vor der Winterpause mit 3:0 - es war bis dato der letzte FCA-Sieg.
Nur sieben Trainer in der Bundesliga sind länger dabei als der FCA-Trainer
Schmidt ließ zwischen den Zeilen durchblicken, was er vom Krisenmanagement der Fortuna hält. Als er auf den Sinn und Unsinn von Trainerentlassungen angesprochen wurde, sagte er: "Ich denke, dass Kontrolle und Vertrauen wichtig sind." Eben das werde aber immer seltener: "Ich bin seit zehn Monaten hier und einer der dienstältesten Trainer der Bundesliga - das ist schon krass." Tatsächlich sind von den aktuellen 18 Bundesligatrainer nur sieben Trainer länger im Amt als Martin Schmidt, der Anfang April seinen Dienst beim FC Augsburg angetreten hat: Lucien Favre (Borussia Dortmund), Peter Bosz (Bayer Leverkusen), Christian Streich (SC Freiburg), Adi Hütter (Eintracht Frankfurt), Urs Fischer (Union Berlin), Florian Kohfeldt (Werder Bremen) und Steffen Baumgart (SC Paderborn).
Schmidt wollte sich nicht beklagen: "Wir Trainer sind uns bewusst, wo wir hingehen." Umso wichtiger sei es, regelmäßig zu punkten. Für den FCA bietet sich am Samstag die nächste Chance gegen Bremen. Personell kann Schmidt nahezu aus dem Vollen schöpfen. Nur Sergio Cordova, Julian Schieber und Felix Götze fallen wohl aus.
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