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FC Augsburg
10.05.2019

Martin Schmidt schließt Hinteregger-Rückkehr nicht aus

Martin Schmidt bringt im Interview mit unserer Zeitung viel Sympathie für seine Mannschaft auf.
Foto: Marcus Merk

Exklusiv FCA-Coach Martin Schmidt ist ein außergewöhnlicher Typ. Der Schweizer über Fußball-Abende mit fünf Monitoren, das Geschenk Bundesliga und seine DTM-Vergangenheit.

Herr Schmidt, nach Ihrem Rücktritt in Wolfsburg im Februar 2018 waren Sie über ein Jahr ohne Verein. Wie lange haben Sie gewartet, bis das Handy klingelt?

Martin Schmidt: Ich hatte eher gehofft, dass es nicht klingelt (lacht). Nein, ich wollte wirklich die komplette Wintersaison nicht als Trainer arbeiten. Das habe ich auch meinem Management gesagt. Die Pause und etwas Abstand zum täglichen Fußballgeschäft haben mir gut getan. Als im Herbst über die ersten Trainerwechsel spekuliert wurde, war es mir wichtig zu vermeiden, dass auch mein Name genannt wurde.

Warum?

Schmidt: Als Trainer kann man natürlich forcieren, ins Gespräch zu kommen. Aber ich wollte zunächst nicht öffentlich gehandelt werden, wenn irgendwo ein Trainer gesucht wird. Denn wenn man virtuell fünf oder sechs Mal irgendwo ein Thema ist, dann heißt es schnell: Der kriegt ja nichts. Erst ab Weihnachten war mir klar, dass ich ab Sommer wieder bereit bin für eine neue Aufgabe und auf dem Markt aktiver werden muss.

Was bedeutet aktiver?

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Schmidt: Das heißt, dass man sich selbst wieder „hochfahren“ muss. Wenn ich nicht als Trainer arbeite, lebe ich zu Hause im Wallis (Kanton in der Südschweiz, Anm. d. Red.) und führe dort ein normales Leben. Als Bundesligatrainer bist du ständig unterwegs. Man schläft in tollen Hotels, wird in vielen Dingen bevorzugt und muss sich um wenig kümmern, weil einem viel abgenommen wird. Für mich ist wichtig, auch wieder heimzugehen und ein normales Leben zu führen.

Wer wartet daheim auf Sie?

Schmidt: Wir sind eine große Familie. Ich habe sieben Geschwister und einen Vater, der fast 90 Jahre alt ist. Daheim arbeite ich dann auch in meinem Geschäft oder gehe mit meinen Kumpels skifahren. Ich schaue Fußball im Fernsehen, aber gehe selten ins Stadion.

Welche Art von Geschäft haben Sie?

Schmidt: Ich war früher im Motorsport tätig. Bei der Deutschen Tourenmeisterschaft habe ich als Rennmechaniker gearbeitet. In der Schweiz führte ich eine Werkstatt, die jetzt verpachtet ist. Darüber hinaus habe ich 2004 eine Firma für Arbeits- und Berufsbekleidung eröffnet. Dort arbeiten unter anderem auch drei meiner Schwestern.

Irgendwann ist für Sie der Entschluss gereift, dass Sie wieder als Trainer arbeiten wollen. Wie darf man sich diesen Prozess vorstellen?

Schmidt: Das ist ein bisschen mit einer Trennung zu vergleichen. Es ist nicht schön, wenn es zu Ende geht, und kaum jemand will gleich wieder eine neue Beziehung. Aber irgendwann heißt es: Jetzt bin ich wieder bereit. Ich habe gewartet, bis die Begeisterung und die Leidenschaft wieder zurückgekehrt waren.

Dann muss man sich aber auch wieder ins Gespräch bringen ...

Schmidt: Ja klar. Man tritt als Fußball-Experte im Fernsehen auf oder gibt wieder häufiger Interviews in Zeitungen.

Gibt es Austausch mit anderen Trainern, die auch ohne Job sind?

Schmidt: Wenig. Aber es gibt Trainer-Fortbildungslehrgänge und zwei oder drei Bundesligatrainer-Tagungen im Jahr, bei denen man sich austauscht.

Beim VfL Wolfsburg sind Sie freiwillig gegangen, obwohl die sportliche Lage eigentlich gar nicht so schlecht war ...

Schmidt: Die sportliche Situation war okay, die Voraussetzungen ebenfalls. Wir lagen im hinteren Mittelfeld. Es war keine sportliche Entscheidung, aber die Konstellation hat so nicht gepasst. Heute sind die handelnden Personen ja komplett andere. Ich sehe es auch als Verantwortung, als Trainer zu erkennen: Der Verein braucht neue Impulse. Das sollte einWeckruf sein.

Hatten Sie in Augsburg Kontakt mit Ihrem Vorgänger Manuel Baum?

Schmidt: Bisher gab es noch keine Gelegenheit dazu. Aber ich weiß, dass Manuel diesen Wechsel professionell aufgenommen hat. Er hat sogar zum Abschied jedem Spieler und dem Trainerteam ein Geschenk überreicht. Auch Jens Lehmann hat sich von allen verabschiedet. Das war eine stimmige Übergabe, und ich werde sicher noch Kontakt zu ihm haben. Aber bis vor drei oder vier Tagen bin ich zu nichts gekommen. Da kommt alles zu kurz. Seit meinem Amtsantritt in Augsburg habe ich alles dem Fußball untergeordnet.

Zwischen Ihnen und Manuel Baum gibt es Parallelen. Wie Sie kommt er als Trainer aus dem Nachwuchs und wurde zum Cheftrainer befördert. Baum hat immer gesagt: Die Bundesliga ist für mich ein Geschenk. Geht es Ihnen ähnlich?

Schmidt: In Mainz hat mich damals Christian Heidel zum Cheftrainer gemacht. Ich bin ihm ewig dankbar, dass er mir 2015 diese Chance gegeben hat. Klar ist das ein Geschenk. Wenn man bedenkt, dass es tausende Fußballlehrer gibt und man selbst bekommt diese Chance. Nach ungefähr hundert Bundesliga-Spielen weiß man dann, dass jetzt die Weiterentwicklung beginnt.

Was heißt Weiterentwicklung?

Schmidt: Trainer werden, Trainer sein, Trainer bleiben. Für Letzteres muss man die Qualität unter Beweis stellen. Symbolisch kann man sagen: Das Geschenk ist ausgepackt und liegt auf dem Tisch. Doch jetzt möchte man damit etwas Gescheites anfangen. Vielleicht bin ich im Übergang zur dritten Phase. Die Erfahrungen in Mainz und Wolfsburg möchte ich nie missen. Erfahrungen, positive wie negative, sind wichtig für eine Weiterentwicklung.

Sie haben kürzlich gesagt, sie haben 20 Fußballspiele in der Woche angeschaut ...

Schmidt: Es wäre nicht gut, wenn ich als Bundesliga-Trainer heimgehe und das Geschäft nicht beobachte. Dann hätte ich meinen Job nicht gemacht. Ich habe die Zeit ohne Verein genossen, zudem mein Italienisch sowie mein Englisch verbessert und die Gelegenheit genutzt, um Kollegen zu treffen. Und dann hatte ich auch die Zeit, mal die spanische oder englische Liga anzuschauen. Ich hatte Fußball-Abende mit einem Fernseher und vier PCs: Auf einem Bildschirm läuft die Konferenz, auf einem Dortmund, dem nächsten ein Schweizer Spiel und auf dem vierten Liverpool. Ich will beobachten, wie sich der Fußball entwickelt hat. Man schneidet Videos und analysiert die taktische Herangehensweise der verschiedenen Teams.

Apropos Liverpool. Wie haben Sie den 4:0-Sieg gegen Barcelona seziert?

Schmidt: Auf der mentalen Ebene. Ich weiß, dass die Spanier solche Spiele nicht lieben. Die Spanier wollen immer spielen. Aber sie wussten genau: Liverpool – das wird die Hölle, weil die Engländer in solchen Spielen über ihr Level gehen. Davor haben sie Respekt. Zwei Tage vor dem Spiel kam dann noch die Meldung, dass bei Liverpool mit Salah und Firminho zwei Top-Torjäger ausfallen. Und dann kommt dafür der Shaqiri und die denken: Wer ist das? Ach so, ein Schweizer (lacht).

Also hat Barcelona Liverpool unterschätzt?

Schmidt: Liverpool hat sie förmlich aufgefressen. Nach dem ersten Tor haben die Liverpooler Spieler dann alles geglaubt, was Trainer Jürgen Klopp ihnen gesagt hat. Barcelona konnte den Hebel nicht umsetzen, auch wenn Barca spielerisch die bessere Mannschaft ist.

Wie kommen Sie eigentlich mit der Generation der jungen Spieler zurecht, in der manche reichlich oberflächlich wirken?

Schmidt: Ich liebe die Spieler, die jüngeren wie die erfahreneren. Ich versuche ihre Sprache zu sprechen, sie zu sensibilisieren und auf die Gegebenheiten und hohen Anforderungen vorzubereiten.

Inwiefern?

Schmidt: Zum Beispiel, dass es nicht gut ist, wenn wir verlieren und sie dann am anderen Tag ein Bild posten, auf dem sie vor einem teuren Sportwagen posen. In so einem Moment sollte man ein bisschen demütiger sein. Aber es ist nicht leicht, sich in dieser Fußballwelt und der medialen Aufmerksamkeit zu bewegen. Was die Öffentlichkeit angeht, ist es für Spieler zum Teil schwieriger als für Trainer.

Warum?

Schmidt: Wenn einer an der Bar ein Bier bestellt, wird das gleich auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen gepostet. Die Spieler können sich mit einem Auto, einem Tattoo oder einem tollen Urlaub belohnen, sie führen aber ansonsten ein sehr reglementiertes Leben. Öffentlich wird das aber oftmals total anders wahrgenommen.

Wie lange mussten Sie überlegen, als der Anruf vom FC Augsburg kam?

Schmidt: Überhaupt nicht. Eine Tendenz fühlt man schon im Verlauf des Gesprächs. Gleich beim ersten Kontakt mit FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter habe ich mir gedacht: Die Koffer sind schnell gepackt. Am Vormittag war ich noch in meinem Dorf und um 18 Uhr wieder Bundesliga-Trainer.

Als Sie beim FCA angefangen haben, sagten Sie, dass es für Sie wichtig war, die Mentalität zu vermitteln und zunächst keine Experimente zu wagen...

Schmidt: Das stimmt so nicht. Mir ging es in der Situation darum, die Köpfe der Spieler frei zu halten. Der schnellste Weg ist die Ansteuerung über die Motivation. Es wäre unmöglich gewesen, in drei, vier Tagen ein neues System einzuführen mit neuen Abläufen und Inhalten. Daran können wir in der Saisonvorbereitung gezielt arbeiten.

In Frankfurt spielt derzeit Martin Hinteregger, der in Augsburg in Ungnade gefallen ist und dahin ausgeliehen wurde. Hat er bei Ihnen wieder eine Chance?

Schmidt: Seine Qualitäten sind uns allen bekannt, da gibt es wohl keine zwei Meinungen. Aber es werden auch die Wirtschaftlichkeit und die Teamstruktur eine Rolle spielen. Fakt ist, dass er einen Vertrag in Augsburg hat und der FCA das Heft des Handelns in der Hand hat. Das ist eine positive Situation.

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten. Was würden Sie sich wünschen?

Schmidt: In der kommenden Saison den Klassenerhalt mit dem FCA. Eine verletzungsfreie Saison und dass ich als Trainer des FCA die Spieler in einem Jahr als Erstligist in den Urlaub schicken kann.

Aufgezeichnet von Wolfgang Langner

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10.05.2019

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