FCA verlängert Vertrag mit Christoph Janker
Der FC Augsburg bindet Abwehrspieler Christoph Janker für eine weitere Saison. Dass er deshalb mehr Spielzeit bekommt, scheint aber fraglich.
Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel in Wolfsburg hatte es sich angedeutet. Trainer Manuel Baum und Abwehrspieler Christoph Janker tauschten Komplimente aus, lobten jeweils die Arbeit des anderen und beteuerten, gerne miteinander zu arbeiten. Baum sagte etwa: „Christoph nimmt eine extrem wichtige Rolle in der Mannschaft ein.“ Gemeint war damit vor allem sein sozialer Stellenwert innerhalb des Teams. Das komme ihm immer zu kurz in der Bewertung eines Spielers, ergänzte Baum. Als Verein müsse man aber „über den Tellerrand hinausschauen“, nicht nur die Einsatzzeit eines Spielers sei ein wichtiges Kriterium.
Nach dem Austausch der Nettigkeiten folgte am Mittwoch die Bestätigung in Form einer Pressemitteilung, die der FC Augsburg verschickte. Der Inhalt: Janker bleibt für ein weiteres Jahr beim Fußball-Bundesligisten, der FCA bindet den Defensivspieler bis Juni 2019 an sich.
Janker freut sich über eine weitere Spielzeit in Augsburg, Gedanken an ein Karriereende hegte er keine. „Der Beruf des Profifußballers macht mir unheimlich viel Spaß und ich möchte mindestens noch ein Jahr auf diesem Niveau spielen“, sagte er in der vergangenen Woche. Wobei genau hier, also im „spielen“, jener Grund liegt, warum die Vertragsverlängerung dann doch überraschend anmutet.
Manuel Baum setzt Janker selten ein, schätzt ihn aber aus anderen Gründen
Ende Januar 2015 verpflichtete der FCA den gebürtigen Oberpfälzer, 33 Jahre ist er jetzt alt. Unter Trainer Dirk Schuster war er eine gewisse Zeit als Verteidiger gesetzt. Äußerst selten spielt er aber, seit Manuel Baum Ende Dezember 2016 den Posten des Cheftrainers übernommen hat. Auf sechs Bundesligaeinsätze kommt Janker seitdem, dreimal in der Rückrunde der jeweiligen Spielzeit. Janker bekannte zuletzt, die Vorrunde sei für ihn nicht einfach gewesen. Kein einziges Mal stand er im Kader. „Ich war nicht verletzt, habe mich gut gefühlt. Aber so ist das im Fußball.“ Natürlich sei stets sein Ziel zu spielen, seinen persönlichen Antrieb und den Beruf als Fußballer wollte er allerdings nicht auf die Einsätze in den Partien reduzieren. Konkret sagte Janker: „Ich messe mein Wohlbefinden nicht nur daran, ob ich 90 Minuten auf dem Platz stehe.“ Als Beispiel nannte er die Arbeit mit jungen Spielern, diese zu führen bereite ihm Freude. Trainer Baum bestätigte, Janker habe ihm in der Vorrunde „extrem in der Kabine und auf dem Trainingsplatz“ geholfen. „Er ist ein Führungsspieler“, sagte Baum.
Auch in der neuen Saison ist die Konkurrenz für Janker groß
Dass sich an Jankers grundsätzlicher Aufgabenverteilung in der kommenden Saison etwas verändert, davon kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgegangen werden. Auch wenn er Baum zufolge „auf verschiedenen Positionen eingesetzt“ werden könne, oft dürfte Janker sich auf der Ersatzbank oder Tribüne wiederfinden.
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Gouweleeuw fällt lange aus
Mit Jeffrey Gouweleeuw, Martin Hinteregger und Kevin Danso verfügt der FCA über drei nominelle und gesetzte Innenverteidiger, Trainer Baum vertraute zuletzt in einer Dreierabwehrkette zudem verstärkt auf Mittelfeldspieler Rani Khedira. Und mit dem 33-jährigen Leihspieler Jan-Ingwer Callsen-Bracker (1. FC Kaiserslautern) kehrt ein Verteidiger zurück, dessen Profil auf und neben dem Platz mit Jankers übereinstimmt.
Vor dem Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 (Sonntag, 15.30 Uhr) plagen Trainer Baum personelle Sorgen. Verteidiger Kevin Danso hat seinen Anriss am Syndesmoseband auskuriert und dürfte demnächst wieder dem Kader eines Spiels angehören. Ob der Österreicher schon für Sonntag zu hundert Prozent fit wird, ist fraglich.
Vor allem im zentralen Mittelfeld fehlen dem Trainer im Heimspiel Alternativen. Weiterhin passen muss Daniel Baier. Im Spiel gegen Leverkusen hat der Kapitän einen Ball ins Gesicht bekommen, seitdem leidet er an einem Tinnitus. Der 33-Jährige wird wegen des Geräuschs im Ohr behandelt. Wann er zurückkehrt, ist ungewiss. Zudem müssen Jan Moravek (Gelb-Rote Karte in Wolfsburg) und Alfred Finnbogason (Wadenverletzung) zuschauen. Wieder zur Verfügung steht hingegen Marcel Heller, der in Wolfsburg wegen Adduktorenbeschwerden ausgefallen war.
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