FC Augsburg empfängt Carl Zeiss Jena: Im letzten Saisonspiel heißt es Abschied nehmen

Auf Wiedersehen und herzlich willkommen. Vor dem letzten Punktspiel der Saison am Sonntag (14 Uhr/Rosenaustadion - bei uns im Liveticker) gegen den FC Carl Zeiss Jena wird der FC Augsburg einige Spieler, die den Verein verlassen werden, verabschieden. Wenn ein Axel Lawarée oder vielleicht auch nochmals Leo Haas und Karsten Hutwelker letztmals im FCA-Trikot zu sehen sein werden, dann weht ein Hauch von Wehmut durch die Arena.

Am Freitag gab es dagegen eine herzliche Begrüßung für den neuen Hauptsponsor. Ab der kommenden Saison ist der Schriftzug des Finanzdienstleisters Impuls AG auf den Trikots des Zweitligisten zu sehen. Die Firma löst den bisherigen Trikotsponsor Jack Wolfskin ab.

Das Unternehmen, in Gersthofen bei Augsburg beheimatet, gehörte bisher zum Sponsorenpool der Augsburger Panther und wechselt nun nicht nur den Partner, sondern auch die Sportart. "Der FCA ist der ideale Partner, mit ihm teilen wir nicht nur die regionalen Wurzeln, sondern auch eine vergleichbare Erfolgsgeschichte", sagte gestern Herbert Nißel, der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens. "Wir sind glücklich, auf einen starken Hauptsponsor zählen zu können", freute sich FCA-Chef Walther Seinsch und fügte an: "Schon der Name Impuls passt ausgezeichnet zum Fußball." Über Geld wird dagegen nicht gesprochen. Zu Vertragsdauer und dem finanziellen Volumen des Kontraktes wollten sich beide Seiten nicht äußern. Es kann allerdings davon ausgegangen werden, dass das Engagement beim Zweitligisten der Firma rund 600 000 Euro pro Spielzeit wert sein wird.

Wenn der FCA gegen Jena den letzten Teil seiner durchaus sehenswerten Saison-Abschiedstour bestreitet, dann werden auch rund 200 Impuls-Mitarbeiter unter den vermutlich insgesamt wieder mehr als 20.000 Besuchern im Stadion sein. Und diese werden wohl eine spannende und kampfbetonte Partie zu sehen bekommen. Denn für die Gäste aus Thüringen geht es um alles oder nichts.

Vor dem Finale steht Jena mit 35 Zählern auf einem Abstiegsplatz. Punktgleich, aber mit der schlechteren Tordifferenz gegenüber den Teams aus Offenbach, Unterhaching und Essen. Rund 5000 Fans wollen das Team aus Thüringen begleiten, die Deutsche Fußball-Liga ordnet die Partie als ein Spiel mit erhöhtem Sicherheitsrisiko ein. Nicht zuletzt deshalb, weil bei einigen Carl-Zeiss-Anhängern nach dem 1:1 vor zwei Wochen in Burghausen die Sicherungen durchbrannten und es zu wüsten Schlägereien sowie Festnahmen kam. "So etwas darf sich hier nicht wiederholen", sagt FCA-Manager Andreas Rettig und appelliert an die Vernunft aller, auch der Augsburger Zuschauer. Rettig: "Wir wollen uns als gute Gastgeber präsentieren." Jedenfalls wird am Sonntag die Zahl der Sicherheitskräfte deutlich erhöht werden.

Auf das Sportliche konzentrieren sich die beiden Trainer: "Wir müssen in Augsburg gewinnen, dann besitzen wir noch gute Chancen, die Klasse zu halten", zeigt sich Carl-Zeiss-Coach Frank Neubarth zuversichtlich. "Auch wir sind top motiviert", sagt Rainer Hörgl.

Einsatz erwartet er von seiner Truppe und ist sich sicher, dass sich das Team mit einem Sieg vom eigenen Publikum verabschieden möchte. Von einer Wettbewerbsverzerrung wollen sie beim FCA nichts wissen. "Wir sind nicht gegen Jena oder für Unterhaching und Offenbach", erklärt Hörgl, "aber wir möchten uns im Abstiegskampf nichts nachsagen lassen."