Jetzt muss Holger Fach um seinen Job bangen
Nach der enttäuschenden Vorstellung seiner Mannschaft ist FCA-Trainer Holger Fach nach Hause gefahren. Währenddessen saß die Klubführung zusammen, beriet - und schwieg. Von Herbert Schmoll
Eigentlich macht Trainer Holger Fach nach den Heimspielen des FC Augsburg immer einen kurzen Abstecher ins VIP-Zelt hinter der Tribüne des Rosenaustadions. Am Sonntag war dem Trainer des Fußball-Zweitligisten nicht nach einem Plausch mit den Gästen des Vereins zumute.
Kurz nach 17 Uhr setzte er sich in sein Auto und verließ zusammen mit seinen beiden Co-Trainern Dariusz Pasieka und Sascha Franz das Stadion - ohne im Zelt gewesen zu sein.
Ein Indiz dafür, dass der Fußball-Lehrer genau wusste, dass nach der 1:2-Niederlage seiner Mannschaft sein Job zur Disposition steht? Gut möglich, denn nach der weitgehend blutleeren Vorstellung seines Teams machte der sonst so wortgewandte Coach einen enttäuschten und sogar ratlosen Eindruck.
"Wir konnten nicht umsetzen, was wir uns vorgenommen haben, waren verunsichert, fast kein Spieler hat seine persönliche Leistung abgerufen", lautete seine Analyse, und dann murmelte er auf die Frage nach den Gründen auch noch ein leises "Die wenn ich wüsste" vor sich hin. Ist der Trainer nach der enttäuschenden Leistung gegen Rot-Weiß Oberhausen und sieben sieglosen Spielen seines Teams in Folge mit seinem Latein am Ende?
Nur drei Punkte nach der Winterpause
Fakt ist jedenfalls, dass der FCA aus den ersten sieben Spielen nach der Winterpause seinem Konto nur drei Punkte gutschreiben konnte. Sicherlich wurde über die angespannte sportliche Situation auch auf einer Präsidiumssitzung gesprochen, die nach dem Spiel stattfand. Es handelte sich dabei um "ein turnusgemäßes Treffen", hieß es. Dass das Thema Trainer dabei eine Rolle gespielt hat, durfte angenommen werden.
Zu den Ergebnissen der Sitzung befragt, gab sich Manager Andreas Rettig Stunden nach dem Spiel gegenüber Journalisten einsilbig. Es gebe keine Mitteilung. Ob die am Montag folgen wird? Auch da wollte sich Rettig nicht eindeutig festlegen. Klar ist: Der Manager war mit dem Auftritt der Mannschaft nicht einverstanden.
Nach der offiziellen Pressekonferenz hatte Rettig deutliche Kritik geübt. Die Vorstellung in der ersten Halbzeit könne man nicht akzeptieren. "Wenn man die ersten 45 Minuten zum Maßstab nimmt, muss man sich große Sorgen machen."
Derweil wurden von den Fans schon die Namen von möglichen Nachfolgern diskutiert. Dabei ist offenbar Jos Luhukay der Favorit. Zum ehemaligen Coach von Borussia Mönchengladbach, der ja schon im vergangenen Herbst ein Thema gewesen sein soll, ist der Kontakt der Vereinsführung offenbar auch in den vergangenen Monaten nicht abgerissen. Im Umfeld wurde allerdings auch über Mirko Slomka und Ewald Lienen diskutiert.
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