Marco Vorbeck stürmt für den FC Augsburg
Noch ein Neuer für den FCA-Sturm: Marco Vorbeck wechselt ablösefrei vom Regionalligisten Dynamo Dresden nach Augsburg. Er unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag.
Von Wolfgang Langner, Augsburg
Am ersten Spieltag der Bundesliga-Saison 2002/03 warf ihn Armin Veh gleich ins kalte Wasser. Der heutige Trainer des VfB Stuttgart coachte damals den FC Hansa Rostock, und Marco Vorbeck durfte zum ersten Mal in seinem Leben im Auswärtsspiel beim TSV 1860 München Bundesligaluft schnuppern.
Am Ende der 90 Minuten haben alle alles richtig gemacht. Vorbeck erzielte beim 2:0-Erfolg der Rostocker das 1:0 und war zugleich der auffälligste Spieler auf dem Platz. Am gestrigen Mittwoch hat der Stürmer, der zuletzt bei Dynamo Dresden spielte, beim FC Augsburg einen Zweijahres-Vertrag unterschrieben.
Als seinen Entdecker will Vorbeck Veh nicht bezeichnen: "Das wäre zu hoch gegriffen. Entdeckt hat mich eigentlich Juri Schlünz (heute bei Hansa im Nachwuchsbereich tätig, Anm. d. Red.). Veh hat aber den ersten Schritt mit mir gewagt", erzählt Vorbeck.
Nachdem er mit Dresden den Aufstieg aus der Regionalliga knapp verpasst hat, geht es für den 25-Jährigen jetzt wieder einen Schritt höher. "Ich denke, die sportlichen Perspektiven sind beim FCA sehr gut. Augsburg ist im Kommen. Hier passiert was, ein neues Stadion wird auch gebaut", zählt der Angreifer die Vorteile auf. Dass Augsburg eine schöne Stadt ist, das weiß der Ostdeutsche übrigens von Thomas Meggle. Meggle spielt derzeit für den Zweitliga-Aufsteiger FC St. Pauli und war früher A-Junioren-Spieler beim FCA. "Als wir gegen St.Pauli gespielt haben, da habe ich mich mit Meggle mal über Augsburg unterhalten", sagt Vorbeck.
Zumindest dürfte er es in Augsburg friedlicher haben. Im Februar dieses Jahres, als Vorbeck mit seinem Team gegen Osnabrück 0:1 unterlag, wurden die Dresdner auf dem Weg zum Training von maskierten Hooligans bedroht. Die schossen mit Schreckschusspistolen in die Luft und beschimpften die Spieler. "Man überlegt, ob man nicht besser aufhören sollte, hier zu spielen. Es ist ja nicht Sinn der Sache, Angst um sein Leben zu haben", meinte er damals in den Medien.
Dennoch hat er sein Engagement in Dresden nicht bereut: "Für meine persönliche Entwicklung war das eine wichtige Station. Vorbeck geht jetzt auf Wohnungssuche und wird dann am 25. Juni zum Trainingsauftakt auf dem Platz stehen: "Ich freue mich sehr auf Augsburg."
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