Martin Schmidt: "Ich habe eine Top-Mannschaft übernommen"
Martin Schmidt gelingt mit dem 3:1 in Frankfurt ein perfekter Einstand beim FCA. Nach dem Spiel gibt's warme Worte für Vorgänger Manuel Baum. Die Stimmen zum Spiel.
Dieser Trainerwechsel hat sich zumindest im ersten Spiel gelohnt. Der FC Augsburg besiegt mit seinem neuem Coach Eintracht Frankfurt und vergrößert den Abstand zum VfB Stuttgart. "Wir haben uns mit den drei Punkten heute sehr viel Druck vom nächsten Wochenende genommen", sagte Martin Schmidt nach der Partie. Die Stimmen zum Spiel (Lesen Sie auch die Pressestimmen zum FCA: "Besser hätte Schmidts Debut nicht laufen können").
Stimmen und Reaktionen FC Augsburg
Martin Schmidt: "Ich habe eine funktionierende Mannschaft übernommen, eine Top-Mannschaft. (...) Man kann in einer Woche nicht aus einer faulen Truppe eine Siegermannschaft machen."
Andre Hahn: "Wir haben eine Super-Moral beweisen. Ein Spiel in Frankfurt zu drehen, das schaffen nicht viele Mannschaften."
Marco Richter : "Es war ein überragendes Spiel. Man konnte sehen, dass wir uns viel vorgenommen haben. Ich bin natürlich überglücklich über meine beiden Tore und es ist kurios, dass ich alle drei Bundesliga-Tore gegen die Eintracht gemacht habe. Aus dem Spiel werden wir viel Selbstvertrauen mitnehmen, um gegen Stuttgart nachzulegen."
Daniel Baier: "Es war eine turbulente Woche mit dem Trainerwechsel. Der neue Trainer hat von Anfang an das Ziel ausgegeben, dass wir in Frankfurt etwas holen.Man hat gesehen, dass wir geil darauf waren, hier zu gewinnen. Es war ein enorm wichtiger Sieg und nun steht am Samstag ein echtes Endspiel an. Alle wissen, was da auf dem Spiel steht, denn es ist ein Endspiel für beide Teams. Wenn wir das Spiel so angehen wie heute, bin ich sicher, dass wir da den Klassenerhalt mit einem Sieg so gut wie eintüten können."
Jeffrey Gouweleeuw: "Frankfurt ist eine spielstarke Mannschaft, die in diesem Jahr noch kein Bundesliga-Spiel verloren hatte. Wir haben uns aber auch von dem Rückstand nicht aus dem Konzept bringen lassen, sondern uns ins Spiel zurückgekämpft. Wichtig waren die beiden Treffer vor der Pause. Nach dem Seitenwechsel haben wir einige Mal das dritte Tor verpasst, so hätten wir das Spiel früher entscheiden können.“
Stimmen und Reaktionen Eintracht Frankfurt
Sebastian Rode: "Das war ein Spiel zum Vergessen."
Fredi Bobic: "Augsburg macht aus ganz wenigen Chancen Tore. Die Niederlage müssen wir akzeptieren, abhaken, gut regenerieren und neu angreifen."
Danny Da Costa: "Wir haben uns schwer getan, es war ein schweres Spiel. Eigentlich haben wir gut begonnen und sind verdient in Führung gegangen, waren aggressiv und haben gut Fußball gespielt. Nach dem 1:1 waren wir nicht mehr so dominant und etwas verunsichert, haben unseren Matchplan verloren."
Makoto Hasebe: "Das war eine sehr bittere Niederlage. Bis zur letzten Minute haben wir alles gegeben. Zwei Spiele mit langer Unterzahl kosten viel Kraft."
Adi Hütter: "Es war eine sehr unnötige Niederlage. Wir haben es zu Beginn verpasst, in Führung zu gehen beziehungsweise nach dem 1:0 direkt das 2:0 nachzulegen. Augsburg hat dann zweimal eiskalt zugeschlagen, wir nach dem Seitenwechsel eine unnötige Gelb-Rote Karte kassiert und dann wurde es schwer. Der Platzverweis hat uns den Zahn gezogen, weil wir schon am Donnerstag lange in Unterzahl agieren mussten und das natürlich Kraft gekostet hat."
Quellen: fcaugsburg.de, www.eintracht.de, dpa
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Eine gute Portion Wahrheit steckt in Martin Schmidts Worten ja durchaus. Denn die Mannschaft hat ja schon sehr gute Spiele gezeigt, wenngleich natürlich viel zu wenige. Weil die Einstellung fehlte und die Psyche den meisten einen Streich gespielt hat. Aber man kann dem FCA nicht pauschal Qualität absprechen.
Was Schmidt aber eigentlich zum Ausdruck bringen wollte, ist Bescheidenheit. Er hätte den Sieg vor laufender Kamera auf sein Konto verbuchen können. Hat er aber nicht getan. Und das finde ich gut. Zumal er erst am Ende der Saison eine valide Beurteilung bekommen kann, nicht nach einem Spiel.
Mit Begriffen wie "Top-Mannschaft" sollte man sparsam umgehen; das gilt auch für Martin Schmidt.
Eine mit diesem Attribut versehene Mannschaft ist nicht Tabellen-14 und in Abstiegsgefahr. Auch nach einem sehr, sehr schönen und wichtigen Sieg bleibt der Fuss auf der Euphoriebremse. Das die Mannschaft wieder Strukturen hat und intakter ist, ja das sah man und glaube ich gerne. Dies gilt es am Samstag spielerisch und kämpferisch umzusetzen. So kann der Klassenerhalt gesichert werden, ohne eine "Top-Mannschaft" sein zu müssen.
Ich glaube, das hat Martin Schmidt anders gemeint. Sicher nicht auf einen Rang in der Tabelle und die Rolle in der Liga bezogen. Und er wollte damit seinem Vorgänger Respekt zollen und auch gleich die Mannschaft etwas bauchpinseln, ihr weiter Selbstvertrauen geben.
Kritik war gestern, diese Aussage kann man aber nur für heute bestätigen, für die vergangenen Spiele kann man dies Aussage nicht gelten lassen. Und dass man seinen Vorgänger so über den Schellenkönig lobt ist auch nicht so verständlich, sonst hätte man ihn Herrn Martin Schmidt doch nicht gebraucht oder als neuer Trainer geholt. Real fühlt sich anders an.