Michael Gregoritsch ärgert sich über Geschenke an die Gegner
Michael Gregoritsch ärgert sich nach den ersten beiden Spielen der englischen Woche über die unnötigen Geschenke seines Klubs. Am Samstag gegen Freiburg soll es besser werden.
Als draußen in der Veltins-Arena schon die letzten Werbetafeln beiseite geräumt wurden, standen Guido Burgstaller und Michael Gregoritsch immer noch im Spielertunnel beieinander und unterhielten sich. Die beiden Österreicher hatten nach dem 3:2 (1:0)-Heimsieg des FC Schalke 04 gegen den FC Augsburg auch einiges zu bereden.
Es waren 90 spannungsgeladene Minuten mit zwei grundverschiedenen Halbzeiten, die die 59.215 Zuschauer, darunter genau 151 FCA-Fans, in der geschlossenen Arena erlebt hatten.
"Wie wir es nach dem 0:2 spielen, ist schon FC-Augsburg-würdig. Mit viel Herz, viel Leidenschaft, keiner gibt auf, jeder kämpft für jeden", erzählte Gregoritsch nach dem Schlusspfiff. Doch richtig freuen konnte sich der 23-Jährige nicht.
Der FCA hat zwar ein 0:2 durch Treffer von Caiuby und Gregoritsch ausgeglichen, doch Schalke konterte noch einmal in der 83. Minute. Daniel Caligiuri verwandelte einen umstrittenen Foulelfmeter zum 3:2-Endstand, Marwin Hitz hatte Amine Harit im Strafraum zu Fall gebracht.
Für FCA-Torhüter Hitz war es kein Elfmeter
Der FCA-Torhüter war sich sicher: kein Elfmeter ("Er fädelt bei mir ein."). Sein Trainer Manuel Baum verteidigte hingegen die Entscheidung von Schiedsrichter Jablonski. "Es gab eine Berührung, da gibt’s nichts zu meckern."
Gregoritsch haderte nicht so sehr mit der Entscheidung, sondern mit dem Zeitpunkt des Gegentores. "Wir kommen absolut verdient zum 2:2. Am Schluss war es ein Spiel hopp oder top, die oder wir. Schade, dass es so schnell 2:3 gestanden ist, da konnten sich die wieder verbarrikadieren", bilanzierte der Österreicher.
Wie Burgstaller auch, hat sich Gregoritsch innerhalb von kurzer Zeit zu einem Führungsspieler bei seinem Team entwickelt. Burgstaller, 28, hat wettbewerbsübergreifend in einem knappen Jahr nach seinem Wechsel von 1. FC Nürnberg bislang 20 Treffer, davon sieben in dieser Saison, erzielt. Bei Gregoritsch, der vor der Saison vom HSV zum FCA kam, sind es nun schon acht Saisontore.
Gregorisch: "Wir hatten uns auf Schalke mehr erhofft"
Gregoritsch ist auch das Sinnbild des gestiegenen Selbstbewusstseins, mit dem der FCA gerade eine überraschend gute Vorrunde spielt und viele Kritiker Lügen straft. Gregoritsch meinte, auch auf Schalke sei mehr drin gewesen: "Es ist eine komische Situation, weil wir uns alle etwas mehr erwartet haben, weil wir uns alle ein bisschen mehr erhofft haben, weil wir gesehen haben, was nach vorne möglich ist."
Im Gegensatz zu den Gastgebern verteilte der FCA kurz vor Weihnachten unnötige Geschenke und ließ zuletzt die nötige Cleverness vermissen. Ein später Ausgleich im Heimspiel gegen Hertha beim 1:1 und gegen Schalke drei Gegentore zu denkbar ungünstigen Zeitpunkten. Gregoritsch: "Uns fehlen drei Punkte, das tut weh."
Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen, "aber Schalke ist halt eine Spitzenmannschaft, gewinnt das Spiel hinten raus und steht jetzt auf dem zweiten Platz."
FCA sollte am Samstag gegen Freiburg unbedingt punkten
Der FCA ist nun Neunter mit 23 Punkten und sollte am Samstag (15.30 Uhr) zu Hause gegen den SC Freiburg tunlichst punkten, um den guten bisherigen Eindruck nicht zu verwischen. Gregoritsch ist felsenfest davon überzeugt, dass dies gelingt: "Die Niederlage motiviert uns noch mehr, dass wir am Samstag einen gebührenden Abschluss unserer schon guten Hinrunde schaffen."
Gegen Freiburg muss der FC Augsburg allerdings auf Innenverteidiger Kevin Danso verzichten, der die Veltinsarena mit einer Sprunggelenksverletzung auf Krücken verließ. "Es sieht nicht gut aus", sagte FCA-Trainer Baum.
Danso droht eine längere Pause. Er wurde am Donnerstag in Augsburg genauso eingehend untersucht, wie der angeschlagene Philipp Max. Eine Diagnose der Verletzungen lag von beiden Spielern am Donnerstag noch nicht vor. Es wäre der erste Ausfall von Max in der Vorrunde.
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