Moravek: Außenseiterrolle tut uns gut
Der FC Augsburg ist bei Leverkusen klarer Außenseiter. Das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein.
Ein Lieblingsgegner des FC Augsburg wird Bundesliga-Konkurrent Bayer Leverkusen angesichts der unrühmlichen Bilanz von bisher acht Niederlagen und fünf Unentschieden wohl so schnell nicht mehr. Dabei hat FCA-Trainer Manuel Baum gerade zu seinem Kollegen Heiko Herrlich ein ganz besonders herzliches Verhältnis. Herrlich holte Baum 2011 als seinen Co-Trainer zum Drittligisten Unterhaching und legte damit den Grundstein für dessen späteren Karriereweg Richtung Bundesliga. Entsprechend groß ist Baums Vorfreude auf das Wiedersehen im Rahmen des Erstligaduells am Samstag in der BayArena (Beginn 15.30 Uhr). „Mich verbindet sehr viel mit Heiko und ich freue mich, dass er so erfolgreich ist“, sagt Baum anlässlich der Pressekonferenz vor der Auswärtpartie.
Auch wenn er gesteht, dass ihm die sportliche Herausforderung gegen den Tabellenfünften Kopfzerbrechen bereitet. „Ich kann schon sagen, warum das so ein schwerer Brocken ist. Leverkusen hat eine gute Mannschaft, eine intelligente Kaderplanung mit einer guten Struktur aus jungen und erfahren Spielern. Sie sind technisch gut, gehen hohes Tempo. Eine super Mannschaft. Es macht einfach Spaß, ihnen zuzuschauen“, zeigt Baum seinen Respekt. Stellt aber auch sofort klar: „Wir fahren dort als klarer Außenseiter hin, wollen aber trotzdem etwas mitnehmen.“
Moravek: Außenseiterrolle tut uns gut
Diese Zuversicht dürfte sich darauf gründen, dass zum einen alle Nationalspieler verletzungsfrei von ihren Länderspieleinsätzen zurückgekehrt sind und zum anderen der FCA zuletzt auswärts weitaus bessere Leistungen abrufen konnte als zuhause – mit wertvollen Punktgewinnen in Dortmund (1:1) und in Hannover (3:1). „Ich kann mir das auch nicht erklären, aber uns tut die Außenseiterrolle gut“, vermutet Jan Moravek, der sich zuletzt mehrfach als Khedira-Alternative im Mittelfeld empfohlen hat.
Was Trainer Baum zudem positiv stimmt, ist die Tatsache, dass mit Jeffrey Gouweleeuw eine wertvolle Stammkraft in die Innenverteidigung zurückkehren wird. Der 26-jährige Niederländer hat seinen Innenbandanriss auskuriert und ist nach über sieben Wochen Zwangspause wieder uneingeschränkt einsatzbereit - was ihm auch postwendend seinen Platz in der Startelf zurückbringt. „Ich freue mich, dass mit Jeffrey einer der Leistungsträger und Kapitäne wieder dabei ist. Er strahlt auf und neben dem Platz eine extreme Ruhe aus. Deshalb hoffe ich, dass er die letzten sieben Spiele ohne Verletzung bestreiten kann“, betont Baum, wie wichtig dessen Rückkehr ist, um die zuletzt so wacklige Abwehr endlich wieder stabil zu bekommen.
Dies wird mehr als notwendig sein, denn obwohl Leverkusen zuletzt in Köln mit 0:2 verloren hat und sich der Argentinier Alario dabei eine Rot-Sperre einhandelte, ist die Bayer-Offensive mit Bailey, Kevin Volland und Altstar Stefan Kießling schlagkräftig besetzt. „Die können jeden Spieler eins zu eins ersetzen“, sagt Baum. Ob von seinen eigenen Mannen noch ein weiterer sein Comeback in Leverkusen gibt, ließ der Coach am Donnerstag offen. Er wolle bei den Rekonvaleszenten wie Alfred Finnbogason oder Marco Richter noch das Freitagstraining abwarten.
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