Emotionen ja. Aber der FCA-Funktionär hätte besonnener reagieren können.
Emotionen gehören zum Fußball. Sie sind Teil eines Spiels, das Millionen Menschen begeistert. Mitunter führen sie auf dem Rasen zu einem rauen Umgangston. Stefan Reuter weiß das, als Aktiver hat er sämtliche Titel gewonnen, war Weltmeister und Champions-League-Sieger. Überdies arbeitet er seit Jahren als Verantwortlicher im Profifußball.
Überraschen dürfte den 52-Jährigen nichts mehr – auch kein dramatisches Aus in einem DFB-Pokal-Viertelfinale. Dass Reuter nach Schlusspfiff derart emotional reagierte, wirft kein gutes Licht auf ihn. Sein Verhalten orientierte sich zu sehr an dem eines Spielers, weniger an dem eines Funktionärs. Sein Posten beinhaltet eine Vorbildfunktion.
Reuter gilt als empfänglich für derartige Provokationen
Zweifelsohne hätte Leipzigs Boss Oliver Mintzlaff einen günstigeren Zeitpunkt wählen können als unmittelbar nach Schlusspfiff, um das Augsburger Ersatzbankverhalten zu kritisieren. Reuter indes gilt gemeinhin als empfänglich für derartige Provokationen. Zudem neigt er selbst dazu, seine Zone zu verlassen und sich zu beschweren.
Am Dienstagabend erreichten Bilder eines schimpfenden und schubsenden FCA-Funktionärs die Zuschauer. Später verpasste Reuter die Chance, sein Verhalten einzuordnen. Wie seine Spieler hätte er sich auf Emotionen berufen können, so aber giftete er weiter. Eine besonnenere Reaktion hätte ihm und damit dem FCA besser zu Gesicht gestanden.
Lesen Sie dazu auch unseren Pro-Kommentar: Reuter muss sich nicht alles gefallen lassen.
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Wenn es sportlich gegen Leipzig geht, gehen die Verantwortlichen ab wie ein "Zäpfchen" bzw. im "HB-Männchen- Stiel". Jetzt ist wieder für ca. ein halbes Jahr Ruhe bis sie wieder medienwirksam aber nicht vorbildhaft in Erscheinung treten können, den FCA -Klasenerhalt vorausgesetzt. Kein gutes Beispiel ist das Verhalten der Protagonisten für die "Hardcore-Fans" die evtl. dieses Verhalten kopieren und es dann vielleicht zu Ausschreitungen kommt.
Eigentlich "rundes" dies das Bild des FCA ab, welches momentan zu sehen ist: Ziel-und Planlos agieren ohne den Verstand einzuschalten. Gerade die Führung sollte jetzt mit Beispiel vorangehen, aber die ist ja meilenweit davon entfernt, die Lage richtig einzuschätzen!
Ich finde, der FCA, insbesondere seine Führung, täte gut daran, vom Feindbildmodus auf ein normales Verhalten gegenüber dem Leipziger Verein zurückzukehren. Vor allem Herr Hofmann mag ja seine eigenen Vorstellungen haben vom Wesen des Bundesligafußballs, aber er sollte doch akzeptieren können, wenn Statuten etwas anderes zulassen. Und sich dann entsprechend zivilisiert benehmen. Selbiges gilt natürlich auch für Stefan Reuter, der ja stets auffällig wird an der Seitenlinie und jetzt nicht das eigene Fehlverhalten, RB in die Schuhe schieben muss. Eine 'dunkelrote' Karte habe ich übrigens auch nicht gesehen. Da sind ganz andere Ellenbogenschläge gerne auch gegen Hals und Kopf schon ungeahndet geblieben und eine böse Grätsche geben das Bein eines Gegners ist allemal schlimmer. Dennoch hätte Sabitzer natürlich zumindest die gelbe Karte sehen müssen.
Allein der Versuch eines Elbogenschlages ist dunkelrot. Da mit zumindest Gelb zu argumentieren zeugt nicht gerade von Regelkunde. Dann spielt man 80 Minuten in Überzahl. In Zeiten des VAR eine skandalöse Entscheidung.
Naja, Herr Markus W., ein "Skandal" ist schon etwas anderes.
Eine zweifelhaft Entscheidung ist es zumindest -Stieler hat es halt nicht als Tätlichkeit gewertet.
Meiner Meinung nach war es eine mit nur einer logischen Konsequenz: glatt Rot
Aber all das rechtfertigt nicht das F-Jugend-Gehabe der Verantwortlichen auf beiden Seiten! Es ist an der Zeit, verbal abzurüsten; das könnte sich zunächst der schweigende Präsident neu positionieren und damitwesentlich zur Versachlichung beitragen. Über Herrn Reuter möchte ich in dieser Saison eigentlich nichts mehr verlauten lassen!