Das Verhalten der Leipziger war eine Provokation. Dass Reuter so reagiert, ist nachvollziehbar.
Selten gab es in der WWK-Arena eine Partie mit so vielen Emotionen und heftigen Adrenalinschüben wie die Pokalpartie am Dienstagabend. Eins vorneweg. Beide Teams hätten den Sieg verdient gehabt. Am Ende war Leipzig das glücklichere.
Dass dann Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff direkt nach dem Schlusspfiff nichts anderes zu tun hatte, als sich über das aus seiner Sicht ungebührliche Verhalten der FCA-Ersatzbank RB gegenüber zu beschweren, ist kaum nachvollziehbar.
Als Sieger sollte man Verlierer nicht verhöhnen
Anstatt den historischen Sieg – RB erreichte erstmals in der noch kurzen Vereinsgeschichte das Halbfinale – mit seiner Mannschaft zu feiern, regte er sich wegen einer Lappalie auf, die im Ligaalltag jedes Wochenende zigmal passiert. Natürlich ist Reuter an der Seitenlinie kein Heiliger, setzt die Emotionen dort bewusst für sein Team ein.
Doch nach dem Schlusspfiff hat er den Ruf eines fairen Verlierers, aber auch Gewinners. Dass ihm der Kragen platzte, ist nachvollziehbar. Das Verhalten von Mintzlaff und einiger RB-Spieler kann man auch als bewusste Provokation auslegen. Als Sieger sollte man die Verlierer nicht verhöhnen, egal, ob deutlich sichtbar oder auf subtilere Art.
Es spricht für Reuter, dass er seinen Standpunkt auch vor den Medien genauso resolut verteidigte wie auf dem Spielfeld. Man muss sich nicht alles gefallen lassen.
Lesen Sie dazu auch unseren Contra-Kommentar: Reaktion wirft kein gutes Licht auf Reuter.
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Hier bin ich klar auf der Seite von Herrn Reuter und Robert Götz von der AZ. Herr Reuter war ja auch ein Spieler mit Leib und Seele und die Leipziger Verantwortlichen haben ja Dienstagabend keinerlei Fingerspitzengefühl bewiesen. Sie sollen demütig und dankbar sein ob der "gebratenen Tauben", die Ihnen in Brauseform in großzügiger Ausstattung zugeflogen kommen und nicht noch auf einen, schon wieder mal unglücklichen zweiten Sieger nachtreten.
Aber nun haben wir viel Wichtigeres vor der Brust, den Klassenerhalt einzufahren, also diese Emotionen vom Dienstag ins Positive umwandeln und die "SAP-Firmenmannschaft" endlich mal in Augsburg in die Schranken weisen.
Einen Brausehersteller oder einen Softwaregiganten oder ähnlichen potenten Sponsor im "Boot" zu haben wäre auch eine prima Sache für den FC Augsburg. Auf jeden Fall besser als jedes Jahr am "Katzentisch" der Liga Punktelieferant zu sein.