Rollmann: "Jetzt ist freudiges Kämpfen angesagt"
Im zweiten Teil des Interviews nimmt Jürgen Rollmann Stellung zur Augsburger Dreifaltigkeit und den Vorteil, Außenseiter zu sein.
Wie ist denn die Verteilung der Kompetenzen? Ist Herr Paula Ihnen nun unterstellt?
Rollmann: Vom Prinzip her (Pause)... Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Für mich ist das auch völlig unbedeutend.
Wie wird die Zusammenarbeit mit Herrn Seinsch sein? Er bringt sich im sportlichen Bereich durchaus mit ein..
Rollmann: Was soll ich da jetzt sagen? Da ist es jetzt vielleicht noch ein bisschen früh, um das zu beurteilen. Er ist mein Vorgesetzter. Ich berichte direkt an Herrn Seinsch. Er hat mir schon viele Anregungen mit auf den Weg gegeben und ich freue mich, dass wir intern querdenken können. Es gilt nach meiner Kenntnis schon seit langem beim FCA das Prinzip: Trainer, Manager Sport und Herr Seinsch müssen einig sein, wenn es um Entscheidungen in einzelnen Aufgabengebieten geht. Ein gutes Prinzip! Ich habe über zwölf Jahre zu Herrn Seinsch ein sehr freundliches, respektvolles Verhältnis gehabt. Auf dieser Basis lässt sich arbeiten.
Wie lange läuft ihr Vertrag eigentlich?
Rollmann: Bis 2014.
Wo sehen Sie den FCA positioniert?
Rollmann: Der FCA hat eine Fußball-Tradition. Er ist nicht nur eine Hülle in der Bundesliga. Er hat von den Rahmenbedingungen her die Möglichkeit, sich dauerhaft in der Bundesliga eins oder zwei zu positionieren. Hier wird großer Wert darauf gelegt, sich zusammen mit dem Publikum als sympathischen Verein zu profilieren, der zusammensteht und der versucht, sich weiterzuentwickeln. Der allergrößte Wunsch von Peter Bricks Mitte der 90er Jahre war es, in die zweite Bundesliga aufzusteigen. Jetzt, 16 Jahre später, spielt man in der ersten Bundesliga. Das ist doch fantastisch!
Warum bleibt der FCA in der Bundesliga?
Rollmann: Die Mannschaft hat spätestens am Freitag gezeigt, dass sie in der ersten Liga konkurrenzfähig ist. Es sind noch 27 Spiele. Es gibt noch 81 Punkte zu verteilen. Jetzt muss man von Woche zu Woche gucken, dass man sich diese Punkte holt. Zielsetzung ist klar der Klassenerhalt. Es ist freudiges Kämpfen angesagt, Woche für Woche.
Vor einer Woche sah es aber etwas anders aus?
Rollmann: Dass im Bundesligageschäft die Stimmungen von Woche zu Woche umschlagen können, ist bekannt. Als Gladbach gegen Dortmund 0:5 verloren hat, ist das Wort Abstieg in den Mund genommen worden. Eine Woche später gewinnen dieselben Spieler gegen den Superstarter Eintracht Frankfurt mit 2:0. Schon sieht es gleich anders aus. Der 1. FC Nürnberg gewinnt in Gladbach und Hamburg, spielt 1:1 gegen Dortmund. Große Euphorie beim Club. Mittlerweile haben sie vier Spiele verloren und jetzt kommt schon der Sportvorstand Bader und muss sich öffentlich vor den Trainer stellen, weil das auch ein medialer Reflex ist. Du verlierst zweimal und schon wird der Trainer infrage gestellt. Es ist ein schnelllebiges Geschäft. Da muss man die Nerven behalten. Nach dem 3:1 gegen Bremen war man hier erleichtert über den ersten Saisonsieg. Man hat gemerkt – wir können es. Die gute Stimmung muss man jetzt bestätigen und mit in das Spiel gegen den 1. FC Nürnberg nehmen.
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