FCA: Strampeln für den Klassenerhalt

Der Loser gilt als Wahrzeichen des Ausseerlandes. 1838 Meter ist der Hausberg von Bad Aussee hoch und auf 1600 Meter liegt malerisch gelegen die Loser-Hütte. Sie ist bequem mit dem Auto über eine neun Kilometer lange Mautstraße zu erreichen oder, nicht ganz so bequem, von der Talstation auf rund 850 Metern mit dem Mountainbike.

Wie anstrengend das sein kann, erfuhren die Spieler des FC Augsburg am zweiten Tag im Trainingslager. Rund eine Stunde strampelten sie 700 Höhenmeter bergauf. „Das war brutal. Ich bin einfach kein Radfreund“, stöhnte zum Beispiel Stürmer Torsten Oehrl. „Das war super, auch der Ausblick war genial“, hatte Mittelfeldspieler Jan-Ingwer Callsen-Bracker sogar noch Zeit, die malerische Landschaft im Salzkammergut zu genießen.

Für Trainer Markus Weinzierl sind solche Teambuilding-Maßnahmen ein wichtiger Bestandteil des Trainingslagers: „Es ist eine gemeinschaftliche Abwechslung, die Spaß macht und die die Truppe zusammenwachsen lässt. Es ist wichtig, dass die Jungs sich untereinander verstehen, um vielleicht auch in wichtigen engen Momenten in der Saison zusammenzuhalten. Es sind aber auch wichtige Belastungsreize und Bewegungsabläufe, die wir so normalerweise nicht machen.“

FCA residiert im Hotel "Die Wasnerin"

Denn als gemütlicher Radlausflug war die Mountainbike-Tour von vorneherein nicht geplant. So musste jeder Spieler mit Pulsuhr genau die persönliche Herzfrequenz einhalten, die für ihn die optimale Belastung darstellt.

Denn in Bad Aussee will Weinzierl die konditionellen Grundlagen für eine erfolgreiche Saison schaffen. Auch deswegen wurde kein Testspiel vereinbart.

Über eine Agentur hatte der FC Augsburg das Trainingslager ausgesucht. „Wir hatten mehrere Hotels und Plätze zur Auswahl. Hier hat uns das Gesamtpaket am besten gefallen und wir sind sehr zufrieden“, sagt Weinzierl. Untergebracht ist der FCA im modernen Hotel „Die Wasnerin“ mit 88 Zimmern und einem über 2000 Quadratmeter großen Wellnessbereich, trainiert wird im Stadion des FC Ausseerland.

Hundt ist Ehrenpräsident des ehemaligen Zweitligisten

Ehrenpräsident des Nachfolgevereins des SV Bad Aussee – der ehemalige österreichische Zweitligist ging nach nur einem Jahr in der zweithöchsten österreichischen Liga finanziell in die Knie – ist der deutsche Arbeitgeberpräsident und Aufsichtsratsvorsitzende des VfB Stuttgart, Dieter Hundt.

Beliebt ist die Kurstadt mitten in Österreich – direkt in Bad Aussee liegt am Zusammenfluss der Quellflüsse der Traun der geografische Mittelpunkt Österreichs (markiert mit einem großen Mercedes-Stern im Stadtkurpark) – besonders bei englischen Vereinen. „Es waren die Bolton Wanderers und Sheffield Wednesday schon hier“, sagt Paul. Der Engländer ist Pensionär und lebt seit zehn Jahren mit seiner Frau in Bad Aussee und ist Zeugwart des FC Ausseerland. Er hilft dem FCA am Trainingsplatz, wo es geht.

Denn Weinzierl sieht seine Spieler bis Freitag am liebsten auf dem Rasen: „Natürlich machen wir auch Ausdauerläufe, aber das Hauptaugenmerk liegt schon auf der Arbeit mit dem Ball.“