Timo Wenzel und sein harter Platz auf der Ersatzbank
Harte Zeiten für Timo Wenzel: Der Abwehrspieler kam bisher nicht zum Einsatz und steht auch gegen den SC Freiburg nicht in der Anfangsformation. Privat läuft dagegen alles nach Plan.
Timo Wenzel macht einen zufriedenen Eindruck. Zumindest wenn man sich mit ihm über private Dinge unterhält. Vor zwei Wochen wurde er zum zweiten Mal Vater, seine Frau Lena brachte Sohn Lynes Jack zur Welt. "Mir geht's gut", sagte er und lächelt dabei. Als seine Gattin in der Klinik lag, bekam er von Trainer Rainer Hörgl sogar einige Tage trainingsfrei.
Mit seiner sportlichen Situation kann der 29-Jährige allerdings überhaupt nicht zufrieden sein. In den beiden ersten Saisonspielen gegen den TSV 1860 München und bei TuS Koblenz kam er nicht zum Einsatz. Wenn der FCA am heutigen Montag (20.15 Uhr/Rosenaustadion) im zweiten Heimspiel den SC Freiburg empfängt, dann wird Timo Wenzel wohl wieder die harte Ersatzbank drücken. Dabei hätte er eigentlich von der Sperre seines Teamkollegen Roland Benschneider profitieren können, denn auf der linken Abwehrseite ist Wenzel durchaus ein Alternative zu "Big Ben". Doch auf dieser Position wird heute gegen die Breisgauer Sören Dreßler spielen. Darauf hat sich Trainer Rainer Hörgl bereits festgelegt.
Warum nicht Wenzel? "Er hat mich im Training nicht überzeugt", wird der Coach sehr deutlich.
Schwere Zeiten für den in Rederzhausen bei Friedberg wohnenden Defensivakteur. Der allerdings so schnell wie möglich ins Team zurückkehren möchte. Auf 26 Einsätze in Punktspielen brachte er es in der vergangenen Saison, auch da spielte er zwischendurch in Hörgls Planungen nicht mehr die "erste Geige".
106 Bundesligaspiele hat der aus Burlafingen (bei Ulm) stammende Wenzel für den VfB Stuttgart und den 1. FC Kaiserslautern absolviert, in Stuttgart eine ganze Reihe von Begegnungen in der Champions League bestritten.
Das ist Vergangenheit. Als er im vergangenen Sommer vom Betzenberg in die Rosenau wechselte, sollte dies für ihn kein Abstieg sein. Doch irgendwie hat er beim FC Augsburg noch nicht so richtig Fuß gefasst. Aber was noch nicht ist, das soll noch werden. "Ich lasse mich nicht hängen, werden weiter im Training Gas geben", kündigt er an.
Ärger will der Teamplayer nicht machen
Trotz seiner misslichen Situation, Timo Wenzel gehört nicht zu den Profis, die für Ärger sorgen. "Der Trainer stellt auf, die Mannschaft steht an erster Stelle, ich bin ein Teamplayer", erklärt er und will seinen Beitrag dazu leisten, dass der FCA möglichst schnell wieder seinen Platz in höheren Regionen findet.
Am Ende schränkt Wenzel aber doch noch ein: "Sollte sich an meiner Situation bis Weihnachten nichts ändern, dann muss ich mich mit den Verantwortlichen unterhalten." Im Klartext: Bleibt die harte Ersatzbank auch im Herbst sein Stammplatz, dann ist ein vorzeitiger Wechsel nicht ausgeschlossen.
Doch so weit ist es noch lange nicht: Der Schwabe wird den Kampf um einen Stammplatz aufnehmen.
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