Verhaegh: In der Vorbereitung waren wir stärker
Beim FC Augsburg freut man sich über das Erreichen der zweiten Runde im DFB-Pokal. Kapitän Paul Verhaegh zeigt sich aber auch selbstkritisch.
Das Auslaufen war am Samstag in der Früh noch im Wilhelmshavener Stadtpark angesetzt, anschließend ging es im Flieger von Bremen nach München. Nach der Dienstreise in den hohen Norden bekamen die „Fernfahrer“ des FC Augsburg am gestrigen Sonntag frei, heute beginnt mit einer Laufeinheit die Vorbereitung für den Bundesligaauftakt am kommenden Samstag (15.30 Uhr/SGL-Arena) gegen Fortuna Düsseldorf.
Mund abputzen und weitermachen, dies war das Fazit nach der Partie an der Nordseeküste. Große Lorbeeren konnte sich der Bundesligist FC Augsburg beim Regionalligisten SV Wilhelmshaven ohnehin nicht erhoffen. Wenn die aufmüpfigen Kleinen in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals zur Form ihres Lebens auflaufen ist der Profiklub aus der 1. oder 2. Liga am Ende meist froh, halbwegs ungeschoren aus der Geschichte herauszukommen. Das war nicht anders, als der Bundesligist FC Augsburg beim Regionalligisten SV Wilhelmshaven vor 4089 Zuschauern mit 2:0 siegte.
Ottl mit dem Spiel nicht zufrieden, mit dem Ergebnis schon
FCA-Mittelfeldspieler Andreas Ottl wischte sich nach der Partie den Schweiß von der Stirn und nahm einen Schluck aus seiner Plastikflasche: „Uns war bewusst, mit wie viel Leidenschaft die hier gegen uns spielen. Für Wilhelmshaven war es das Spiel des Jahres.“ Dass der FCA nach der Pause phasenweise ins Schwimmen kam, versuchte der ehemalige Bayern-Profi zu erklären: „Nach der Pausenführung haben wir uns etwas zurückgezogen um mehr Räume zu bekommen. Das hat dann nicht immer geklappt, aber ich bin zufrieden. Wir sind schließlich eine Runde weiter.“
Letztlich war es auch nicht so, dass der FCA um diesen Sieg groß zittern musste, dafür war Wilhelmshaven in seinen Angriffsbemühungen viel zu harmlos. Allerdings sah FCA-Kapitän Paul Verhaegh noch erhebliche Defizite bei seinem Team: „Das war sicherlich nicht unser bestes Spiel. In der Vorbereitung waren wir in einigen Partien stärker. Das Tempo war nicht besonders hoch. Das muss nächste Woche gegen Düsseldorf eindeutig besser werden.“ Aber auch Verhaegh sah den Ausflug nach Wilhelmshaven letztlich pragmatisch: „Im Pokal gibt es immer wieder unliebsame Überraschungen. Wir wollten weiter kommen und das ist uns gelungen.“ Umso besser, dass der FCA einen Spieler wie Aristide Bancé verpflichtet hat. Er hat schon in der Vorbereitung bewiesen, dass er der richtige „Knipser“ sein kann und das setzte sich im Pokal durch sein Kopfball-Tor zum 1:0 fort. „Wir sind froh, dass wir ihn haben. Wie wichtig er für uns ist, hat man beim 1:0 gesehen“, bedankte sich FCA-Spielmacher Daniel Baier, der ebenfalls lange Zeit eine ordentliche Leistung zeigte, beim Torjäger des FCA.
Baier sah den durchwachsenen Auftritt der Mannschaft nicht so dramatisch: „Wir haben jetzt eine siebenwöchige Vorbereitung hinter uns und wussten, dass es in Wilhelmshaven schwer wird. Aber ich glaube, dass es normal ist, wenn am Anfang einer Saison noch nicht alles perfekt ist.“ Freilich, der Trainer war nicht mit allem einverstanden, was seine Mannschaft im Jadestadion bot. Die beiden Tore seien zwar schön herausgespielt gewesen, „doch dann haben wir das Ergebnis nur noch verwaltet“, sagte Markus Weinzierl, der sich zudem den zweiten Treffer etwas früher gewünscht hätte. Der Coach beobachtete gestern die Düsseldorfer bei ihrem Pokalspiel in Burghausen.
Manager Paula war mit dem Pokaltrip zufrieden. „Das Weiterkommen war auch unter finanziellen Gesichtspunkten wichtig.“
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