Vertrag von de Jong gekündigt: FCA sucht nun neuen Abwehrspieler
Am Sonntag startet der FC Augsburg mit dem Heimspiel gegen Hoffenheim in die Rückrunde. Doch zuvor wurde noch die Personalakte Marcel de Jong geschlossen: Er verlässt den FCA.
Stefan Reuter, 48, Manager des FC Augsburg, versucht so oft wie möglich seiner Mannschaft beim Training neben der SGL-Arena zuzuschauen. Der Weltmeister von 1990 sucht die Nähe zu den Spielern, zum Trainer. Fußball ist für ihn mehr als Büroarbeit. Dass er gestern beim ersten Mannschaftstraining in der Woche vor dem Rückrundenstart der Bundesliga, nicht am Spielfeldrand stand, hatte zwei Gründe.
Erstens musste das Team von Trainer Markus Weinzierl ins Rosenaustadion umziehen, nur dort gibt es eine Rasenheizung und zweitens hatte Reuter noch eine dringende Personalie zu erledigen: Er löste gestern den Vertrag mit Marcel de Jong, 28, auf. Der FCA und der Linksverteidiger gehen ab sofort getrennte Wege. Offiziell hieß es wie immer bei solchen Trennungen im „beiderseitigen Einvernehmen“.
Marcel de Jong verlässt angeblich "einvernehmlich" den FCA
Doch so einvernehmlich scheint es nicht gewesen zu sein. Anscheinend gab de Jong dem Druck des FCA und mit der Aussicht auf eineinhalb Jahre ohne weitere Perspektive in Augsburg nach und unterschrieb nun die Auflösungspapiere, ohne einen neuen Verein schon festgezurrt zu haben.
Dabei hatte Reuter noch am Sonntag nach dem Test in Fürth erklärt, dass es für den freigestellten Spieler doch noch einen Weg zurück in die Mannschaft geben wird, sollte er keinen neuen Verein finden.
Schon am Ende der Vorrunde hatte der FCA den unzufriedenen Spieler, de Jong kam in der Vorrunde nur zu einem Einsatz, nahegelegt, sich einen neuen Verein zu suchen. Man brauche Spieler, die zu 100 Prozent mit dem Kopf beim FCA seien, war die Begründung.
Nachdem de Jong und Trainer Markus Weinzierl dann im Trainingslager in der Türkei bei einer Mannschaftsbesprechung noch aneinandergeraten waren, stellte ihn der Bundesligist frei. Am Mittwoch wurde die zerrüttete Beziehung nun beendet.
Der FC Augsburg sucht nach einem neuen Abwehrspieler
Für de Jong wird es nun eng, im Endspurt der Transferfrist noch einen neuen Verein zu finden. Das Transferfenster schließt diesmal am Montag. Und im Gegensatz zur Transferperiode im Sommer gilt diese Deadline in der Wintertransferzeit auch für vereinslose Spieler. Damit will die DFL eine Wettbewerbsverzerrung verhindern, wenn im Saisonendspurt noch arbeitslose Spieler verpflichtet werden könnten. Ein Wechsel ins Ausland ist nach dem deutschen Transferschluss durchaus noch möglich, wenn dort das Transferfenster noch geöffnet ist.
Aber auch der FCA wird versuchen, die restlichen Tage noch zu nutzen, um sich nach einem neuen Abwehrspieler umzusehen. Derzeit steht der Bundesligist ohne gelernten linken Verteidiger da.
Verteidiger Baba fehlt wegen Afrika-Cup beim Spiel gegen Hoffenheim
Denn Shootingstar Abdul Rahman Baba, 20, darf weiter vom Turniersieg mit Ghana beim Afrika-Cup träumen. Im letzten Gruppenspiel gab Baba kurz vor Schluss die entscheidende Vorlage zum 2:1-Siegtreffer von André Ayew gegen Südafrika. Bei einem Vorrundenaus von Ghana wäre Baba vielleicht sogar rechtzeitig zum ersten Punktspiel nach der Winterpause zurückgewesen. So spielt Baba mit Ghana das Viertelfinale, wenn der FCA am Sonntag (17.30 Uhr) zu Hause gegen die TSG 1899 Hoffenheim antritt.
Dann wird der umfunktionierte Mittelfeldspieler Markus Feulner, 32, auf der linken Abwehrseite agieren. Gestern ließ Weinzierl so auf jeden Fall auf dem von Schnee befreiten, aber tiefen Rasen in der Rosenau trainieren. Der schwierige Platz forderte anscheinend schon erste Opfer. Shawn Parker musste am rechten Sprunggelenk getapt werden und Daniel Baier hatte leichte Rückenprobleme.
Erst heute will Stürmer Nikola Djurdjic nach überstandenen Knieproblemen ins Mannschaftstraining einsteigen. Gestern arbeitete er noch individuell. Er macht sich warm für das Hoffenheim-Spiel. Ob es reicht?
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