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Der FC Augsburg hat sich an Thorup vorbei entwickelt – glaubt der FC Augsburg

Glosse

Der FC Augsburg hat sich an Thorup vorbei entwickelt – glaubt der FC Augsburg

Tilmann Mehl
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    Jess Thorup schien der perfekte Trainer für den FC Augsburg zu sein. Das sah man beim FC Augsburg anders.
    Jess Thorup schien der perfekte Trainer für den FC Augsburg zu sein. Das sah man beim FC Augsburg anders. Foto: Tom Weller, dpa

    Es ist mitnichten so, dass sich Gegensätze anziehen – Magneten ausgenommen. Auf einer Beziehungsebene gesellen sich meist gleich und gleich gerne. Bildungsgrad, ethisch-moralische Vorstellungen und Attraktivität unterscheiden sich bei Partnern oft nicht groß voneinander. Die im Leben zu kurz gekommenen verweisen freilich auf die wenigen Beispiele, in denen Paare von imposanter Andersartigkeit sind. Hat sich nicht dieses eine Topmodel in den Mann von der Bahnhofsmission verliebt? Der Harvard-Professor, der dem Humor der Putzkraft anheimgefallen ist? Gibt es alles. Vierblättrige Kleeblätter ja auch.

    Die Beziehung zwischen einem Verein und einem Trainer ist anders geartet als eine romantische Liaison. Das Geschäftliche steht im Vordergrund, manchmal wird daraus auch Liebe. Häufiger als der Pretty-Woman-Ablauf aber ist eine im besten Falle gedeihliche Zusammenarbeit, deren übliches Ende eine Freistellung aufgrund unterschiedlicher sportlicher Vorstellungen ist. Es ist das Pressemitteilung gewordene: Lass uns Freunde bleiben.

    Dem Paartherapeuten würde man sagen, man habe sich auseinandergelebt. Die eine habe sich schneller entwickelt als der andere. Kann niemand etwas mit anfangen, am wenigsten der Therapeut. Der kann immerhin nachfragen, was damit gemeint ist. In den vergangenen Wochen und Monaten haben sich mal wieder etliche Vereine und Trainer aneinander vorbei entwickelt. Xabi Alonso ist zu aufregend für das immer noch biedere Leverkusen geworden und Jess Thorup ist zu … ja, zu was eigentlich für das noch immer beschauliche Augsburg? Oder hält sich hier möglicherweise ein Partner für weiter in der Entwicklung und macht sich frei für eine neue, jüngere Flamme? Kann klappen. Häufiger endet derlei in nachgelagerten Lamenti, dass man damals von den Hormonen übermannt wurde.

    Nur wenige Trainer passen zu jedem Verein

    Der globale Fußballmarkt kennt nur wenige Trainer, die zu jedem Klub passen. Jürgen Klopp und Pep Guardiola sind die bekanntesten. Selbst erwiesene Spitzentrainer wie Carlo Ancelotti, Julian Nagelsmann oder Thomas Tuchel sind zumindest schon einmal in ihrer Karriere gescheitert. Dann gibt es noch jene Übungsleiter, denen es noch nicht gelungen ist, auf Strecke erfolgreich zu sein – die aber trotzdem für Klubs immer wieder attraktiv sind. Was nun nicht zwingend gegen Michael Oenning spricht.

    Vereine und ihre Trainer entwickeln sich nur selten im gleichen Tempo. Manchmal aber glaubt auch nur ein Partner, dass er sich schneller entwickelt. Was damit gemeint ist? Möglicherweise findet man in Augsburg die Antwort.

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