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FC Augsburg: Die FCA-Saison: Wie eine vielversprechende Saison im Knall endete

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Die FCA-Saison: Wie eine vielversprechende Saison im Knall endete

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    Die Saison endete für Torhüter Finn Dahmen und den FC Augsburg enttäuschend. Nicht nur die Partie gegen Union Berlin ging verloren.
    Die Saison endete für Torhüter Finn Dahmen und den FC Augsburg enttäuschend. Nicht nur die Partie gegen Union Berlin ging verloren. Foto: Daniel Löb, dpa

    Über zu wenig Aufregung darf sich beim FC Augsburg niemand beklagen. Mag die eine oder andere Partie der abgelaufenen Bundesliga-Saison spielerisch dürftig gewesen sein, so geriet vor allem die Zeit nach der Runde sehr aufregend. 43 Punkte und Rang zwölf schienen zufriedenstellend, nicht aber für die Klub-Bosse. So kam es zum Aus für die sportliche Leitung. Über eine Saison voller Höhen und Tiefen:

    In Südafrika waren Trainer Jess Thorup und die Spieler auch neben dem Rasen sehr engagiert.
    In Südafrika waren Trainer Jess Thorup und die Spieler auch neben dem Rasen sehr engagiert. Foto: Johannes Graf

    Das Trainingslager Erstmals startete der FCA zu seiner Sommervorbereitung außerhalb Europas. Südafrika rief, Stichwort Internationalisierung der Bundesliga. Also interessante Märkte weltweit erschließen. Ganz im Sinne der Deutschen Fußball Liga (DFL), die unterstützend half und nicht nur die Schwergewichte Bayern München und Borussia Dortmund auf Weltreise schicken möchte. Reibungslos aber verliefen die Tage in Südafrika nicht. Mit Kristijan Jakic und Nediljko Labrovic durften zwei Stützen der Mannschaft nicht einreisen wegen Problemen mit ihren Pässen. Sie kehrten irgendwann nach Augsburg zurück. In Südafrika wurde zwar fleißig trainiert, viel Zeit aber nahmen auch Projekte außerhalb des Platzes ein. Die Spieler hatten eine spannende Zeit, sportlich betrachtet aber gab es wohl schon ergiebigere Trainingslager.

    Die Partie in Kiel war der Tiefpunkt der Saison. Nicht nur wegen der Verletzung von Keven Schlotterbeck.
    Die Partie in Kiel war der Tiefpunkt der Saison. Nicht nur wegen der Verletzung von Keven Schlotterbeck. Foto: Witters

    Die erste Saisonhälfte Den Herbst und Winter zeichneten Höhen und Tiefen aus. Der erste Sieg gelang am dritten Spieltag mit einem 3:1-Erfolg gegen Aufsteiger FC St. Pauli. Zuvor hatte es eine 0:4-Niederlage in Heidenheim gegeben. Es folgten Niederlagen gegen Mainz und in Leipzig, ehe sich eine gewisse Heimstärke bemerkbar machte. Ausgedrückt durch die Erfolge gegen die Borussias aus Mönchengladbach und Dortmund. Auswärts dagegen gelang wenig. Tiefpunkt der ersten Saisonhälfte war die 1:5-Niederlage bei Holstein Kiel kurz vor Weihnachten, die intensive Diskussionen nach sich zog. Trainer Jess Thorups Wirken geriet erstmals stark in die Kritik.

    Anliefern, ausrollen, andrücken: So wurde der neue Rasen in der Augsburger Arena verlegt.
    Anliefern, ausrollen, andrücken: So wurde der neue Rasen in der Augsburger Arena verlegt. Foto: Johannes Graf

    Der Rasen Es war nicht immer einfach, in Augsburg gepflegt Fußball zu spielen. Das merkten die Gastgeber, aber auch viele Gästemannschaften. Der Rasen war nicht in dem Zustand, den sich professionelle Kicker wünschen. Der FCA reagierte in der kurzen Winterpause und entschied sich für einen Austausch. Der alte Hybridrasen wurde komplett entfernt und durch neue Halme aus Italien ersetzt. Rund 500.000 Euro soll die Maßnahme gekostet haben.

    Das rote Römertrikot wurde von Model Nicola Cavanis, der Freundin von Ex-Nationalspieler Mats Hummels, präsentiert.
    Das rote Römertrikot wurde von Model Nicola Cavanis, der Freundin von Ex-Nationalspieler Mats Hummels, präsentiert. Foto: FC Augsburg

    Der Trikothype Der FCA hatte sich überlegt, die Trikots erstmals in Eigenvermarktung zu vertreiben. Zudem hatten sich die Verantwortlichen schon zuvor für einen Herstellerwechsel von Nike zu Mizuno entschieden. Mit Erfolg. Der FCA verkaufte in der abgelaufenen Saison so viele Trikots wie noch nie, insgesamt waren es rund 30.000. Kassenschlager war dabei das weinrote Römertrikot, das bereits weit vor Saisonende ausverkauft war. In der ersten Lieferung waren 6000 Exemplare des Römertrikots dabei, die waren schnell vergriffen. Danach wurden 8000 weitere durch individuelle Nachbestellungen verkauft. Schließlich gab der FCA weitere 3500 Trikots in Auftrag, und auch die lagen dann nicht lange in den Regalen.

    Finn Dahmen blieb 683 Minuten ohne Gegentor.
    Finn Dahmen blieb 683 Minuten ohne Gegentor. Foto: Tom Weller, dpa

    Der Torwartwechsel In den Analysen während der kurzen Winterpause traf Trainer Thorup eine wichtige Entscheidung. Er besetzte die Stelle im Tor neu. Finn Dahmen ersetzte den bis dahin weitgehend glücklosen Labrovic. Eine mutige Wahl, hatte doch auch Dahmen in der Saison zuvor nicht vollumfänglich überzeugt. Diesmal aber ergriff er seine Chance. Dahmen kassierte 683 Minuten lang kein Gegentor, was ihn in den Dunstkreis der Nationalmannschaft führte. Zumindest auf Abruf durfte er sich mal bereithalten, gebraucht wurde er allerdings nicht.

    In Mönchengladbach erzielte Augsburgs Alexis Claude-Maurice drei Tore.
    In Mönchengladbach erzielte Augsburgs Alexis Claude-Maurice drei Tore. Foto: Marius Becker, dpa

    Die zweite Saisonhälfte Das neue Jahr begann für den FCA mit einer 0:1-Niederlage gegen Stuttgart. Im folgenden Auswärtsspiel bei Union Berlin aber gelang nicht nur der erste Sieg in einem fremden Stadion, sondern auch die Trendwende. Elf Partien blieben die Augsburger hintereinander ungeschlagen. Vor allem der 3:0-Erfolg in Mönchengladbach überzeugte – auch wegen der drei Tore von Alexis Claude-Maurice. Der FCA gewann zudem in Dortmund und punktete in Leipzig sowie Mainz. Allerdings mischten sich auch viele 0:0-Unentschieden in die Ergebnisse. Wirklich aufregend waren die wenigsten Partien, sie waren meist von defensiver Stabilität geprägt. Die aber führte dazu, dass die Augsburger zumindest zaghaft vom internationalen Geschäft träumen durften.

    Nach der Saisonanalyse mussten Trainer Jess Thorup (links) und Sportdirektor Marinko Jurendic gehen.
    Nach der Saisonanalyse mussten Trainer Jess Thorup (links) und Sportdirektor Marinko Jurendic gehen. Foto: Tom Weller, dpa

    Das turbulente Ende Die Schlussphase missriet völlig. Der Klassenerhalt stand frühzeitig fest, danach schlich sich wie aus den Vorjahren gewohnt eine gewisse Nachlässigkeit ein. Die letzten vier Partien gingen allesamt verloren, 43 Punkte aber bedeuteten immerhin die drittbeste Ausbeute der Bundesliga-Geschichte. Sie reichten aber nur für Rang zwölf, der Traum von Europa war nur kurz. Der Negativtrend alarmierte die Bosse und wirkte sich vor allem auf die Saisonanalyse aus. Mit dem Ergebnis, dass sich Trainer Thorup und Sportdirektor Jurendic nach neuen Arbeitgebern umschauen können.

    Sandro Wagner (rechts, hier mit FCA-Geschäftsführer Michael Ströll) hat beim FCA einen Vertrag bis 2028 unterschrieben.
    Sandro Wagner (rechts, hier mit FCA-Geschäftsführer Michael Ströll) hat beim FCA einen Vertrag bis 2028 unterschrieben. Foto: FC Augsburg

    Der Neuanfang Am Dienstagabend einigten sich die Augsburger mit Sandro Wagner, der die Nachfolge von Jess Thorup antritt. Am Mittwoch unterschrieb der 37-Jährige einen Vertrag bis Sommer 2028. Kurz vor seiner letzten Mission bei der deutschen Nationalmannschaft in der Nations League war er noch nach Augsburg gekommen. Die FCA-Bosse sind überzeugt, dass Wagner den nächsten Schritt der Entwicklung einleiten kann. „Wir freuen uns, dass wir mit Sandro Wagner einen Cheftrainer für unseren FCA gewinnen konnten, der Fußball lebt“, sagte Geschäftsführer Michael Ströll, „bei seinen bisherigen Stationen hat er bereits unter Beweis gestellt, dass er Mannschaften besser machen und Spieler entwickeln kann.“ Und Wagner meinte: „Ich bin ein junger Trainer, der sich gemeinsam mit dem Verein entwickeln möchte. Die Rahmenbedingungen dafür sind in Augsburg hervorragend. Der FCA ist genau wie ich sehr ehrgeizig und verfügt über gute Strukturen sowie ein tolles Umfeld.“

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    1 Kommentar
    Rainer Kraus

    Die Mehrzahl der Fußball-Fans sind offensichtlich nicht mit dem Trainer-Rausschmiss einverstanden . Wenn´s schief geht werden hoffentlich die Verantwortlichen nicht weg sein, wie die Katze mit dem Presssack?

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