FCA-Trainer Weinzierl: "Null Zuschauer finde ich schwierig"
Nach dem Punkt gegen Eintracht Frankfurt setzt der FC Augsburg die Liga mit dem Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen fort. Das sagt Trainer Markus Weinzierl vor der Begegnung mit dem Spitzenteam zum Kader, zum Angstgegner und zu Geisterspielen.
Am vergangenen Wochenende hat der FC Augsburg den Relegationsplatz gegen den Abstieg verlassen, von Entspannung kann aber keine Rede sein. Ein Punkt beträgt der Vorsprung auf den VfB Stuttgart, und jetzt wartet auf den FCA ein Schwergewicht der Fußball-Bundesliga. Vor der Auswärtspartie gegen Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr/live Sky) äußert sich Trainer Markus Weinzierl zum Angstgegner, zur Verletzung von Felix Uduokhai und zum Kader, der zur Verfügung steht.
Das sagt Markus Weinzierl zur Kritik von Rafal Gikiewicz, einige Mitspieler wären nicht auf den Abstiegskampf fokussiert:
Das weiß ich nicht. Gike hat nach dem Spiel seine Blickwinkel, in der Emotion ist der nicht immer hundert Prozent richtig. Es sind alle fokussiert. Wir haben als Mannschaft ein Ziel, das wir schnellstmöglich erreichen wollen. Darauf müssen wir uns konzentrieren. Alles andere legen wir ab.
Das sagt Markus Weinzierl zu Angstgegner Bayer Leverkusen, gegen den der FCA in der Liga noch nie gewonnen hat:
Es gibt vor jedem Spiel die Statistikübersicht. Die habe ich diesmal nicht angeschaut, weil die schlecht ist. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass Augsburg mal gegen Leverkusen gewinnt, ist da. Am Wochenende soll es so weit sein. Natürlich sind wir Außenseiter, aber da fühlen wir uns wohl. Wir wissen, dass wir auf eine gute Mannschaft treffen mit brutaler Qualität und sehr viel Schnelligkeit vorne drin. Deshalb haben wir in der Vergangenheit immer wieder Probleme gegen sie gehabt. Deshalb gilt es, sie nicht ins Spiel kommen zu lassen.
Das sagt Markus Weinzierl zum Konkurrenzkampf in der Innenverteidigung:
Ich bin sehr froh, dass Felix Uduokhai wieder dabei ist und nach seiner Verletzung wieder ein Kandidat ist. Aber wir sind in der guten Position, drei gute Innenverteidiger zu haben (Uduokhai, Gouweleeuw, Oxford, Anm. d. Red.). Gegner und Spiel bezogen werden wir die beste Aufstellung wählen.
Das sagt Markus Weinzierl zu Michael Gregoritsch und Florian Niederlechner:
Michael Gregoritsch hat sich selbst wieder in die Situation gebracht. Ich kann nur verwerten, was mir Spieler anbieten und meine Sichtweise mitteilen. Das haben wir in mehreren Gesprächen gemacht, und er hat sich die Verfassung erarbeitet, die ihm gute Spiele ermöglicht. Dass er effektiv sein kann, hat er bewiesen. Der gleiche Ansatz gilt bei Florian Niederlechner. Er war lange verletzt. Dass er Tore erzielen kann, wissen wir alle. Jetzt ist er wieder dabei und muss schauen, dass er den Trainingsrückstand aufarbeitet. Erfolgserlebnisse sind für ihn wichtig. Deshalb hätte es mich gefreut, wenn er das Tor gemacht hätte (Vergab gegen Frankfurt kurz vor Schluss die Chance zum Siegtreffer, Anm. d. Red.).
Das sagt Markus Weinzierl zu Angstgegner Bayer Leverkusen:
Wir werden es ansprechen, die Spieler wissen es. Aber es geht wieder bei null los. Wir haben aus dem Hinspiel Erkenntnisse, die werden einfließen. Kurzfristig werden wir den Gegner analysieren: Was sie machen, was wir machen müssen. Dann gilt es, in Details richtig zu arbeiten und die Qualität beim Gegner aus dem Spiel zu nehmen. Viele Chancen werden wir nicht bekommen, deshalb müssen wir effektiv und kaltschnäuzig sein.
Das sagt Markus Weinzierl zum Kader für das Spiel:
Zwei, drei Wehwehchen haben wir, nichts Dramatisches. Mads Pedersen, Iago und Arne Maier sind leicht angeschlagen. Wir müssen schauen, wer hundertprozentig fit ist.
Das sagt Markus Weinzierl zur Abstellung eigener Spieler für Olympia und das erhöhte Verletzungsrisiko danach:
Ich würde jedem Spieler das olympische Turnier nicht ans Herz legen. Ich kann jeden verstehen, der dorthin will. Aber ich habe das zweimal gehabt, erst auf Schalke und jetzt wieder. Du hast in der Vorbereitung ein Turnier. Als Spieler ist es unheimlich schwer. Bei Felix Uduokhai kam hinzu, dass er aus einer Verletzung (Wurde am Sprunggelenk operiert, Anm. d. Red.) rausgekommen ist. Wenn man darüber nachdenkt, war das von uns nicht vernünftig, das zu ermöglichen. Das war nicht clever. So kann man die Verletzung begründen. Felix hatte ein olympisches Turnier bei hohen Temperaturen ohne einen kompletten Trainingsrhythmus.
Das sagt Markus Weinzierl zum baldigen Ende der Wintertransferperiode:
Es gibt immer Ideen. Aber was umsetzbar ist, das entscheide nicht ich. Ich bin der Meinung, dass wir einen guten Kader haben, der alle Ziele erreichen kann. Das Ziel ist, dass wir in der Liga bleiben, dass wir uns weiterentwickeln. Wir sind dabei, uns zu verjüngen. In diesem Prozess sind wir mittendrin.
Das sagt Markus Weinzierl zur Standardstärke:
Das wird von niemandem unterschätzt. Das ist in engen Spielen ein wichtiges Element, um Spiele zu entscheiden. Für Mannschaften wie uns sind Standardsituationen sehr wichtig. Da investieren wir viel und haben mit Jonas Scheuermann einen Standardtrainer, der das sehr gut macht und da sehr kreativ ist. Defensiv haben wir immer eine gute Quote gehabt. Wir konnten die Anzahl unserer Standardsituationen signifikant erhöhen. Wir haben mit Oxford, Uduokhai oder Gregoritsch sehr gute Kopfballspieler. Das ist ein sehr wichtiges Element für uns.
Das sagt Markus Weinzierl zum Zuschauer-Ausschluss:
Wir sind bei der Fan-Auslastung auf dem gleichen Stand wie zu Beginn der Pandemie. Das kann nicht sein. Für mich ist es schwer nachvollziehbar, wenn ich andere Dinge sehe, die erlaubt sind. Und im Fußballstadion darf keiner mit Abstand und Hygienevorschriften ein Fußballspiel anschauen. Wir haben bewiesen, dass wir es können. Deshalb finde ich null Zuschauer schwierig. Gerade im Februar wäre es wichtig, wenn wir dreimal zu Hause spielen. Wir brauchen die Fans.
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