Jonathan Schmid geht zum SC Freiburg – Friedrich kommt zurück
Der FCA nutzt nun eine Option, um Marvin Friedrich aus Berlin zurückzuholen. Mit Jonathan Schmid verliert der Klub einen Stammspieler an einen Ligakonkurrenten.
Hinter Marvin Friedrich liegt die bislang erfolgreichste Saison seiner noch jungen Karriere: Mit Union Berlin ist der 23-Jährige in die Bundesliga aufgestiegen. Daran hat der Defensivspieler großen Anteil: In der abgelaufenen Zweitligasaison verpasste er keine Minute, gehörte zu den besten Verteidigern der Spielzeit und erzielte in der Relegation gegen den VfB Stuttgart sogar einen Kopfballtreffer. Die Aufstiegsfeier wurde für Friedrich aber zugleich auch zur Abschiedsfeier: Am Rande der Party erklärte Friedrich, dass sein Weg zurück zum FC Augsburg führen werde.
Beim FCA stand Friedrich bereits von Juli 2016 an eineinhalb Jahre unter Vertrag, bevor er im Januar 2018 auf Leihbasis zu den Berliner wechselte. Im Rahmen des Transfers im Sommer des vergangenen Jahres sicherte sich Augsburg eine Rückkaufoption für den Spieler.
Für eine Million Euro - so die Klausel - konnte Augsburg Friedrich zurückholen. Diese Option hat der FCA nun gezogen. FCA-Sportgeschäftsführer Stefan Reuter erklärt, warum es in seinen Augen Sinn machte, den Spieler erneut nach Augsburg zu holen. "Marvin Friedrich hat eine tolle Saison gespielt und keine einzige Minute verpasst. Wir freuen uns extrem über seine Entwicklung, denn mit seinen Leistungen hat er einen großen Anteil am Aufstieg, zu dem wir ihm und Union Berlin herzlich gratulieren."
FCA-Sportgeschäftsführer Reuter sucht nach einer Lösung
Dennoch bleibt unklar, ob Friedrich tatsächlich in der kommenden Spielzeit für den FC Augsburg aufläuft. Friedrich hatte stets betont, gerne in Berlin bleiben zu wollen - erst recht nach dem Aufstieg in die Bundesliga. Reuter hatte zudem betont, er setze verstärkt auf Spieler, die sich für den FCA und dessen Philosophie begeistern können. Deshalb suchen alle Parteien nun nach einer befriedigenden Lösung. Reuter kündigt an: "In den nächsten Wochen werden wir mit ihm und Union seine Zukunft besprechen." Womöglich erhält Friedrich in Augsburg einen Vertrag und wird erneut nach Berlin verliehen.
Als 18-Jähriger debütierte Friedrich für Schalke 04 in der Bundesliga und Champions League. Er galt als großes Abwehrtalent mit großer Zukunft. Weil ihm in Gelsenkirchen der Durchbruch jedoch verwehrt blieb, versuchte er bei einem anderen Bundesligisten Fuß zu fassen. Für eine geschätzte Ablösesumme in Höhe von einer Million Euro verpflichtete der FC Augsburg den schlaksigen Abwehrspieler.
In der Bundesliga lief Friedrich nie für den FCA auf, in der viertklassigen Regionalliga verstärkte er die U23. Wenig befriedigend für Friedrichs Ansprüche, diese Entwicklung glich einem Rückschritt. Im Januar 2018 folgte daher der Wechsel zum Zweitligisten Union Berlin, zunächst auf Leihbasis. Friedrich spielte, wirkte sogleich als Stammkraft und half mit, den Ligaverbleib zu sichern. Nun gelang ihm sogar als Stammkraft der Aufstieg in die Bundesliga.
Jonathan Schmid wechselt zum SC Freiburg
Daneben ist seit Freitag auch ein Abgang offiziell: Wie der FCA bekanntgab, wechselt Jonathan Schmid zum SC Freiburg. Schmid kam in den vergangenen drei Jahren in Augsburg auf 78 Bundesligaspiele. In der vergangenen Spielzeit war der Franzose uneingeschränkter Stammspieler beim FCA. In 28 Spielen erzielte er drei Tore - alle per direkt verwandelten Freistoß - und gab sieben Vorlagen. Weil Schmid beim FCA noch einen Vertrag bis 2020 hatte, wird eine Ablösesumme fällig. Über deren Höhe haben beide Vereine Stillschweigen vereinbart.
Der 28-Jährige betont in der Pressemitteilung des FCA, dass auch private Gründe für den Wechsel ausschlaggebend waren: "Mein Sohn kommt in den nächsten Monaten in die Schule. Daher haben wir uns als Familie entschlossen, uns wieder Richtung Heimat zu orientieren." Beim FCA habe er sich zwar "unheimlich wohl gefühlt" - nun sei es aber an der Zeit, wieder näher ans Elsass zu ziehen (mehr dazu: Jonathan Schmid wechselt zum SC Freiburg).
Die Diskussion ist geschlossen.
Vor dem Bosman-Urteil waren die Spieler quasi Leibeigene der Vereine. Das ist inzwischen zwar nicht mehr so, denn ein Vertrag endet irgenwann einmal und dann kann der Spieler machen was er will. Aber zu was die neue Situation und der Zwang mit dem Vrscherbeln von Spielern Geld zu verdienen geführt hat, kann man durchaus als eine Form von Menschenhandel bezeichnen.
Wie die Spieler umeinandergeschoben werden, für halbe Saisons dahin oder dorthin ausgeliehen, dann wieder zurückgeholt oder an den nächsten Verein abgegeben. Oft junge Spieler, denen eine Bindung an einen Verein gut täte. Heute hier morgen dort, übermorgen wieder ganz woanders und der Wille des Spieler gilt nur begrenzt. Man holt Spieler, die eben im Moment noch nicht für eine Einsatz taugen und hofft darauf, dass sie sich gut machen und man dann einen Haufen Kohle einnimmt. Wenn nicht - siehe oben.
Natürlich gibt es bei den Stars auch die andere Schiene. Beispiele gibt es genügend. Aber für die Mehrzahl der jungen Spieler, dier als mögliches Talent gelten also als Invest, ist es schon übel.
Rückkaufoption wegen geringer Ablösesumme. Steigt dann der FCA in den gültigen Vertrag mit Friedrich anstatt Union Berlin ein? Auch wenn Friedrich davon gewusst hat - was hätte er denn tun sollen? In Ordnung wäre, bei einer erfolgreichen Entwicklung des Spieler noch einmal eine Nachforderung stellen zu können. Eine Kaufoption zu ziehen nur um den Spieler teuer weiterverhökern zu können, ist übel. Entwickelt hat sich Friedrich bei Union und nicht beim FCA also braucht der auch nicht davon zu profitieren. Wir sind ja nicht an der Börse, oder?
Auch wenn ich den Johnny Schmid sehr ungern verliere, so war es doch ein guter Deal, denn in einem Jahr wäre auch er ablösefrei gegangen. So gab es noch 4,5 Mio und zu halten wäre er ohnehin nicht gewesen.
@Michael Drewnick
Sie finden das also gut, dass der FCA mittlerweile Spieler auch nur noch wie eine Ware behandelt?
Neulich kommentierte die AA, der FCA habe seine ursprüngliche Attitüde ein etwas anderer Verein zu sein, verloren, indem man inzwischen auch Trainer feuert und den einen und anderen Skandal an der Backe hat. Für mich gehört dieses Renditeerzielen um jeden Preis mit dazu. Mögen manche Reuter dafür loben, mir gefällt es nicht, dass mein Verein nun auch so agiert.
Sie können hier ja mal nachlesen, wie sich Marvin Friedrich so in der berühmten FCA-Familie gefühlt hat.
https://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/750501/artikel_war-seit-dem-ersten-tag-in-augsburg-nicht-gewollt.html#omsearchresult
Friedrich hat sich in Berlin zu einem guten zumindest Zweitliga-Innenverteidiger entwickelt. Daran haben Union und deren Trainer ihren Anteil - der FCA null. Man hat sich nicht mal mehr nach ihm erkundigt. Aber jetzt abkassieren wollen für die Arbeit anderer.
Da mecker ich doch mal, auch wenn das den Eingefleischten nicht gefällt. ;-)
Eine Rückkauf Option nimmt man in einen Vertrag auf um den Ablösepreis geringer zu halten und ist absolut üblich. Das hat man auch mit Friedrich gemacht und das wusste er auch. Es hat als absolut nichts mit Menschenhandel zu tun.
Dazu sind Vereine seit dem Bozsmann Urteil gezwungen.
Die Aussage Friedrichs, dass ihn hier niemand wollte, sind eine bodenlose Frechheit von ihm, oder möglicherweise Masche von Union Berlin, denn so ein Schauspiel spielte sich bei denen bereits 2015 schon mal mit Mainz ab.
Bei Friedrichs wurde hier ein Schiefstand des Beckens festgestellt und er war über 1 Jahr verletzt. Er sollte uns dankbar sein, dass das hier erkannt wurde.
Friedrich wird sicherlich nicht zum FCA kommen, es wird auf ein Leihgeschäft oder einen Transfer hinauslaufen.
Ein großer Umbruch ist notwendig, ja auch angekündigt, hudeln is do fehl am Platz.
Kommt Friedrich nun zurück oder spielt er weiter für Union. Die Verschachermätzchen interessieren mich nicht, die finde ich ehrlich gesagt wenig sympathisch.
Mei oh mei, du bist mit deinem Gemeckere ja schlimmer wie der Alfred
Derzeit hat man das Gefühl, dass die Mannschaft eher schwächer wird als sie das in der abgelaufenen Saison bereits war. Als Zugang nur Niederlechner fix- soweit Ok. Aber mit Schmid ein Leistungsträger weg, Stafilydis weg, Gregoritsch und Koo auf der Kippe und Max unsicher. Bei Kobel und Oxford erkenne ich nicht die notwendige Klasse für die BL und verstehe nicht weshalb nicht Esser von Hannover geholt wird - tadelloser Torwart. Bin gespannt ob die sportliche Führung noch 4 - 5 tatsächliche Verstärkungen holt- ansonsten geht es kommendes Jahr schnurstracks in die zweite Liga.